21.04.2015 16:51:47

Athen deutet Treffen zwischen Merkel und Tsipras an

   Von Nektaria Stamouli und Alkman Granitsas

   ATHEN/BERLIN (Dow Jones)--Am Rande des EU-Flüchtlingsgipfels in Brüssel könnte es zu einem Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem griechischen Regierungschef Alexis Tsipras kommen. Dies erklärte ein hochrangiger Regierungsvertreter am Dienstag in Athen. In Berlin hieß es dazu seitens der Bundesregierung allerdings, einen Termin für ein offizielles Vier-Augen-Gespräch gebe es nicht. Denkbar sei natürlich immer, dass sich die beiden Regierungschefs während der Veranstaltung träfen.

   Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union wollen am Donnerstag in Brüssel über die Flüchtlingskrise beraten, die schon Tausende Menschen im Mittelmeer das Leben gekostet hat. Es ist kaum vorstellbar, dass Merkel angesichts des Themas und der Fülle der damit verbundenen Unterpunkte mit Tsipras über die griechische Schuldenkrise sprechen wird. Völlig ausgeschlossen ist es jedoch nicht. Es wäre das dritte direkte Treffen zwischen Merkel und Tsipras nach dessen Amtsantritt im Januar. Beide hatten Mitte März in Brüssel miteinander über die Krise geredet, anschließend hielt Tsipras seinen Antrittsbesuch in Berlin ab.

   Hintergrund der Spekulationen über ein Treffen am Donnerstag ist die akute Notlage der Hellenen, die dringend frisches Geld brauchen. Ursprünglich sollte bei einem Treffen der Euro-Finanzminister am Freitag in Riga der Weg für die Auszahlung von 7,2 Milliarden Euro aus dem zweiten Rettungspaket freigemacht werden. Dazu wird es aber nicht kommen, weil Athen die notwendige Reformliste noch nicht vorgelegt hat.

   Die Lage ist alarmierend. Tsipras und seine Regierung versuchen derzeit offenbar, die letzten Euros zusammenzukratzen und einen Staatsbankrott zu vermeiden. So wurde am Montag ein Dekret verabschiedet, wonach öffentliche Einrichtungen wie staatseigene Unternehmen und staatliche Pensionsfonds ihre Barreserven an die Zentralbank übertragen müssen. Die Regierung versucht so, die Barbestände der Zentralbank aufzupolstern. Zur Marktberuhigung trägt dies aber nicht bei, eher das Gegenteil ist der Fall.

   Kontakt zum Autor: nektaria.stamouli@wsj.com und alkman.granitsas@wsj.com

   DJG/stl/bam

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   April 21, 2015 10:37 ET (14:37 GMT)

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