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02.04.2013 19:10:31

AUSBLICK/BoJ überarbeitet ihren Lockerungsfahrplan

   Von Tatsuo Ito und Takashi Nakamichi

   TOKIO--Seit Monaten wird über die neue Politik der Bank of Japan spekuliert, nun ist es so weit: Wenn sich der geldpolitische Ausschuss der BoJ am 3. und 4. April zusammensetzt, wird er nach Einschätzung von Experten sein Programm zur Geldpolitik überarbeiten. Was dabei herauskommen dürfte, ist eine noch aggressivere Lockerung. Die Zinsentscheidung wird am 4. April, in den frühen Morgenstunden mitteleuropäischer Zeit, veröffentlicht.

   Nach Einschätzung von Insidern, die mit der Philosophie der Währungshüter vertraut sind, wird das neue Programm zur Liquiditätsversorgung einfacher und besser zu kommunizieren sein als das derzeitige, zweistufige System. Dabei sollen einige der Regeln über Bord geworfen werden, die die BoJ derzeit behindern. Die neue Flexibilität soll der BoJ dabei helfen, die seit 15 Jahren andauernde Deflation zu beenden und 2 Prozent Inflation zu erreichen.

   Es ist noch nicht klar, wie weit die Geldpolitiker bei einem entscheidenden Detail des Plans gehen werden - der Frage, innerhalb welches Zeitraums 2 Prozent Inflation erreicht werden sollen. Zwar hat der neue Gouverneur Haruhiko Kuroda für einen Horizont von zwei Jahren plädiert, doch sind andere Mitglieder des neunköpfigen Gremiums skeptischer. Nach Meinung einiger Analysten könnte Kuroda insgesamt Probleme dabei haben, den Board-Mitgliedern das Bekenntnis zu einem härteren Lockerungskurs abzuringen.

   So meint etwa Junko Nishioka, Japan-Chefvolkswirt von RBS Securities: "Es ist nicht klar, ob sich die BoJ unter dem Kuroda-Regime sofort zu einer stärkeren geldpolitischen Lockerung bekennen wird." Immerhin hatten sich zwei Mitglieder geweigert, dem Inflationsziel von 2 Prozent zuzustimmen.

   An den Finanzmärkten wird genau verfolgt werden, wie die Ära Kuroda bei der BoJ beginnt. Gleich nach der Amtsübernahme am 20. März hatte der ehemalige Chef der Asiatischen Entwicklungsbank der BoJ vorgeworfen, zu zurückhaltend bei der Liquiditätsversorgung der Wirtschaft zu sein. Er versprach einen "Regimewechsel" mit starkem Bekenntnis zum Zwei-Prozent-Inflationsziel und den Einsatz des kompletten Arsenals. Die BoJ kauft bereits seit längerer Zeit Staatsanleihen und andere Wertpapiere auf.

   Die Erwartung, dass die BoJ ihre Geldpolitik aggressiv lockern und ihre Staatsanleihekäufe deutlich erhöhen wird, hat den Yen bereits kräftig geschwächt, dem Aktienmarkt starke Gewinne beschert und die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen auf neue Rekordtiefs stützen lassen. Einige Analysten glauben aber nicht, dass die BoJ tatsächlichen gleich von Anfang an zur großen Lockerung ansetzen wird.

   Viele Beobachter glauben, dass die BoJ ihr derzeitiges Programm, das den Kauf unterschiedlicher Papiere aus unterschiedlichen Gründen vorsieht, vereinfachen wird. Teil des neuen Konzepts könnte auch der Kauf lang laufender Staatsanleihen und riskanterer Papiere wie Unternehmensanleihen und Commercial Papers sein. Für denkbar halten sie auch, dass die BoJ ihre unbegrenzten Wertpapierkäufe nicht erst wie bisher geplant 2014 beginnt, sondern eher.

   Kontakt zu den Autoren: konjunktur.de@dowjones.com

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   April 02, 2013 12:40 ET (16:40 GMT)

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