11.06.2009 08:47:00

Ausblick: Stärkere Eröffnung erwartet

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Die deutschen Aktienindizes konnten ihre Tageshöchststände gestern nicht verteidigen. (Börsenkurse) Der DAX, der zwischenzeitlich bereits mit 2,7 Prozent im Plus lag, schloss am Ende 1,07 Prozent fester bei 5.051,18 Indexpunkten. Für die Werte aus der zweiten Reihe lief es noch etwas besser. Der MDAX gewann 1,70 Prozent auf 5.887,02 Zähler. Der SDAX schob sich daneben um 1,77 Prozent vor auf 2.985,26 Punkte. Der TecDAX verbesserte sich um 1,64 Prozent auf 644,86 Zähler.

Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Inflation in Deutschland im Mai auf 0,0 Prozent zurückgegangen. Die Inflationsrate erreichte damit den niedrigsten Stand seit 22 Jahren. Gleichzeitig verbuchte das Verarbeitende Gewerbe im April einen kräftigen Umsatzrückgang. Gegenüber dem Vorjahresmonat ging der Umsatz arbeitstäglich bereinigt um real 23,2 Prozent zurück. Wie ferner bekannt wurde, signalisiert das DIW-Konjunkturbarometer für das saison- und kalenderbereinigte Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal einen weiteren Rückgang um 0,8 Prozent. Der Rückgang fällt damit etwas stärker aus als noch im Vormonat prognostiziert (-0,5 Prozent). Die Wirtschaftsleistung zwischen April und Juni wird demnach den Vorjahreswert um mehr als sieben Prozent unterschreiten.

Wie das US-Handelsministerium am Mittwochnachmittag mitteilte, hat sich das Handelsbilanzdefizit im April um 2,2 Prozent auf 29,2 Mrd. Dollar erhöht, während Volkswirte einen Anstieg auf 29,0 Mrd. Dollar prognostiziert hatten. Die Wall Street ist mit Gewinnen in den Tag gestartet, nachdem die Baumarktkette Home Depot ihren Ausblick angehoben hat. Zum Xetra-Schluss waren in New York allerdings die Bären in der Mehrheit. Gestern Abend hat das US-Finanzministerium die Daten zum US-Bundeshaushalt für Mai 2009 veröffentlicht. Dabei musste ein Rekordstand beim Haushaltsdefizit von 189,7 Mrd. Dollar ausgewiesen werden. Zudem hat die US-Notenbank Fed das jüngste Beige Book veröffentlicht. Darin erklärte die Notenbank, dass sich die Wirtschaftsentwicklung in den USA zwischen Mitte April und im gesamten Mai weiterhin schwach gezeigt habe. Jedoch hätten sich im Einzelnen in fünf der zwölf Fed-Regionen die Wirtschaftsaktivitäten nicht mehr so schnell abgeschwächt wie zuletzt.

An der DAX-Spitze drehte gestern die Aktie von adidas ihre Runden. Nach einer positiven Analystenstudie der britischen Großbank HSBC gewann der Wert 7,3 Prozent. Wie der Sportartikelhersteller außerdem bekannt gab, plant er den Ausbau der Marktführerschaft im Fußball für 2010. Den Angaben zufolge wird der Konzern die ersten Produkte zur Weltmeisterschaft in der zweiten Jahreshälfte 2009 vorstellen. Nach starken Sektorenvorgaben aus Übersee rückten außerdem Titel der beiden Stahlkocher Salzgitter und ThyssenKrupp um 3,5 bzw. um 3,7 Prozent vor. Henkel schlossen nach einer Kaufempfehlung durch die ING mit knapp 3 Prozent im Plus. Ähnlich deutliche Gewinne waren u.a. auch bei Linde, Merck und BMW auszumachen. Der Vorstandsvorsitzende von Siemens, Peter Löscher, hat erneut die Gewinnprognose für das Geschäftsjahr 2008/09 bekräftigt. Demnach rechnet man weiterhin mit einem operativen Gewinn im Kerngeschäft, der über dem Vorjahresniveau von 6,6 Mrd. Euro liegt. Der Wert zog um 1,7 Prozent an. SAP verloren in Reaktion auf eine negative Analystenstudie am Indexende 1,4 Prozent. Für die Aktie der Lufthansa ging es um 0,6 Prozent nach unten. Infolge einer anhaltenden Nachfrageschwäche gingen im Mai auf Konzernebene die Passagierzahlen um 4,4 Prozent und der Absatz um 7,1 Prozent abermals deutlich zurück. Der Sitzladefaktor ging um 4,4 Prozentpunkte auf 74,2 Prozent zurück. Auch in der Luftfrachtbranche blieb das Wettbewerbsumfeld im Mai unverändert schwierig.

Im MDAX schoss gestern die arg gebeutelte Aktie von Arcandor nach dem dramatischen Kursrutsch am Dienstag um rund 33 Prozent in die Höhe. Der angeschlagene Touristik- und Einzelhandelskonzern hat am Vortag einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens eingereicht. Einem Pressebericht zufolge sind nun die Verhandlungen mit dem Konkurrenten METRO (+2,7 Prozent) über einen Zusammenschluss zu einer Deutschen Warenhaus AG die letzte Hoffnung für Arcandor. Nach der geplanten Fusion von Karstadt und Kaufhof sollen von den dann insgesamt gut 200 Warenhäusern etwa 160 erhalten bleiben, so METRO-Chef Eckhard Cordes. Den Angaben zufolge prüfe Cordes bereits den Weiterverkauf dieser Warenhaus AG an einen ausländischen Käufer. Als Interessent wird dabei der italienische Warenhaus-Unternehmer Maurizio Borletti genannt. Einem weiteren Bericht zufolge hat der insolvente Konzern nun aber die Gespräche mit METRO ausgesetzt. Die Aktie von Continental schloss 1,6 Prozent fester. Hier stand ein Pressebericht im Blick, dem zufolge der Automobilzulieferer und sein Wettbewerber Schaeffler scheinbar auf Hilfe des Staates verzichten, da sie keine Erfolgschancen für einen entsprechenden Antrag sehen. Wolfgang Pföhler, der Vorstandsvorsitzende des Klinikkonzerns RHÖN-KLINIKUM (+0,4 Prozent), hat sich auf der Hauptversammlung zufrieden über den Jahresverlauf 2008 geäußert. Für das erste Quartal konnte er über weiteres, deutliches Wachstum berichten. Indes bestätigte der Vorstand seine Prognose für 2009.

Im TecDAX zogen gestern Conergy als Spitzenreiter um 7 Prozent an. Auf den Plätzen folgten AIXTRON mit +4,4 Prozent, SMARTRAC mit +4,1 Prozent und QSC mit +3,5 Prozent. Daneben gewannen die beiden Solarschwergewichte SolarWorld und Q-Cells 3,2 bzw. 1,5 Prozent. Rofin-Sinar verloren als Schlusslicht 3,2 Prozent.

Asiatische und US-Börsen:

Die US-Leitindizes beendeten den Handel am Mittwoch im Minus. Während der Dow Jones mit 8.739,02 Punkten um 0,27 Prozent abnahm, verlor die Nasdaq 0,38 Prozent auf 1.853,08 Zähler. Der S&P 500 gab um 0,35 Prozent auf 939,15 Zähler ab. Die Futures notieren derzeit im Plus. So tendiert der Dow Jones Future bei 8.783,00 Punkten (+29,00 Punkte), der NASDAQ Future bei 1.499,50 Punkten (+3,75 Punkte) und der S&P Future bei 943,60 Zählern (+3,10 Punkte).

Die größten Börsen in Asien entwickeln sich heute aufgrund der schlechten Vorgaben der US-Börsen schwächer. Nach der positiven Entwicklung des vorangegangenen Handelstages notiert der Nikkei-Index heute in Tokio mit einem Minus von 0,10 Prozent bei 9.981,33 Punkten.

In China zeigen sich die Aktienmärkte uneinheitlich. So steht der Hang Seng derzeit mit 0,34 Prozent im Plus bei 18.849,32 Punkten, während der Shanghai Composite um 0,51 Prozent abgibt auf 2.801,77 Punkte. (Börsenkurse Asien)

Der Markt heute:

Der Bund Future steigt bisher um 0,03 Prozent auf 118,03 Punkte.

Die Banken und Handelshäuser sehen den Deutschen Aktienindex heute mit Gewinnen starten. Die Deutsche Bank rechnet zu Handelsbeginn mit 5.061 Punkten. Der DAX-Future notiert derzeit bei 5.064,75 Zählern (+0,5 Prozent).

In Japan stehen heute das Bruttoinlandsprodukt und die Frühindikatoren zur Veröffentlichung an. Ferner wird in Euroland die Leistungsbilanz bekannt gegeben. Aus den USA werden heute der Einzelhandelsumsatz, die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und die Lagerbestände gemeldet.

Quartalszahlen, Hauptversammlungen und Analystenkonferenzen:

Quartalszahlen stehen heute bei Del Monte Foods Co., Global Crossing Ltd., National Semiconductor Corp. und UTStarcom Inc. an.

Wichtige Meldungen:

Aktuellen Presseberichten zufolge hat der insolvente Handels- und Touristikkonzern Arcandor AG die Verhandlungen mit dem Handelsriesen METRO AG (ISIN DE0007257503/ WKN 725750) unterbrochen und will nach der Insolvenz seine Optionen überdenken. Dies berichtet "Spiegel Online" am Mittwoch.

Aktuellen Presseberichten zufolge will Opel, nach der Übernahme durch den österreichisch-kanadischen Automobilzulieferer Magna International Inc. (ISIN CA5592224011/ WKN 868610) im Kampf um verloren gegangene Marktanteile unterhalb der aktuellen Modellpalette eine zweite Preisklasse etablieren. Dies berichtet die "Rheinische Post" am Mittwoch vorab aus ihrer Donnerstag-Ausgabe.

Der italienische Automobil- und Industriekonzerns Fiat S.p.A. (ISIN IT0001976403/ WKN 860007) und der insolvente US-Autobauer Chrysler LLC haben am Mittwoch ihre globale Allianz besiegelt. Zuvor war vom Obersten US-Gericht der Weg für eine Beteiligung Fiats an Chrysler nun doch freigemacht worden. (Aktienkurse)(11.06.2009/ac/n/m)

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