19.11.2012 17:13:31

Bafin-Chefin besorgt über US-Kritik an Basel-Regeln

   Von Madeleine Nissen

   Die Querschüsse aus den USA zu der Einführung des Regelwerks "Basel 3" sorgen für Unruhe in Deutschland. Die Aufforderung der US-Bankenaufsicht FDIC, Basel 3 in seiner aktuellen Form aufzugeben, sei "natürlich ein Anlass zur Sorge", sagte Bafin-Chefin Elke König dem Wall Street Journal Deutschland. Die Regeln haben zum Ziel, die Banken mit einer besseren Kapitalausstattung wetterfest zu machen. Kurz vor Inkrafttreten macht aber der Bankenstandort Nummer eins, die USA, nicht mit.

   Der Vizechef der US-Bankenaufsicht, Thomas Hoenig, hatte im Gespräch mit dem Handelsblatt kritisiert, die Regeln seien zu komplex und würden die Banken einladen, die Vorgaben auszuhebeln. Als beunruhigend wertet König auch die Aussage des Chefs von JP Morgan, wonach das Regelwerk gar "unamerikanisch" sein soll.

   Trotzdem schrillen bei der Präsidentin der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht noch nicht die Alarmglocken. "Es können extreme Meinungen sein, die da geäußert wurden, und nicht unbedingt der Mainstream", sagte König. Viele der US-Beteiligten hätten mit am Tisch gesessen, als die Regeln verabschiedet wurden, erklärte sie. Das gebe Grund zur Hoffnung, dass sie das Regelwerk auch mittragen. Nun sei es letztlich Aufgabe der amerikanischen Finanzaufsicht, für die Einführung Sorge zu tragen, sagte König.

   Auch bei Deutschlands größter Bank kommen die Töne aus den USA ausgesprochen schlecht an. Er könne nicht verstehen, warum Bedenken erst "fünf vor zwölf" ausgesprochen werden, sagte Jürgen Fitschen, Co-Vorstandschef der Deutschen Bank. Fitschen warnte vor einer "Welle des Misstrauens", sollte die USA tatsächlich Basel 3 nicht einführen wollen.

   Seine Sorge ist berechtigt. Die Deutsche Bank nimmt ein Viertel ihrer Erträge in den USA ein. Sie misst sich mit Instituten wie J.P. Morgan. Im Vergleich zu den US-Banken hat sie aber deutlich weniger Spielraum, ihr Kapital einzusetzen. Vielmehr muss die Bank an allen Ecken und Enden sparen, um die Regulierer zufrieden zu stellen.

   Kontakt zum Autor: Madeleine.Nissen@wsj.com

   DJG/kla

   (END) Dow Jones Newswires

   November 19, 2012 10:42 ET (15:42 GMT)

   Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc.- - 10 42 AM EST 11-19-12

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu Deutsche Bank AGmehr Analysen

31.01.25 Deutsche Bank Overweight Barclays Capital
31.01.25 Deutsche Bank Overweight JP Morgan Chase & Co.
31.01.25 Deutsche Bank Outperform RBC Capital Markets
31.01.25 Deutsche Bank Kaufen DZ BANK
30.01.25 Deutsche Bank Buy Warburg Research
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Deutsche Bank AG 18,82 -0,86% Deutsche Bank AG

Indizes in diesem Artikel

DAX 21 732,05 0,02%
STOXX 50 4 607,74 0,23%
EURO STOXX 50 5 286,87 0,09%
EURO STOXX Banks 161,88 -0,58%
Prime All Share 8 394,62 0,02%
HDAX 11 287,37 0,01%
CDAX 1 848,46 -0,01%
NYSE International 100 7 838,49 1,59%
EURO STOXX 541,38 0,08%