IPO-Ranking im Fokus |
29.03.2021 23:07:00
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Barclays-Analyst: So profitiert die Deutsche Bank von der SPAC-Welle
• Gewinne sprudeln dennoch - Stärke im SPAC-Bereich
• Deutsche Bank macht in IPO-Rangliste Plätze gut
Die Deutsche Bank sei, wie Bloomberg berichtet, in den letzten Quartalen in der IPO-Rangliste aufgestiegen und belege nun weltweit Platz 10 unter den Beratern bei Börsengängen - zu diesem Erfolg haben laut Barclays Special Purpose Acquisition Companies einen großen Teil beigetragen.
Umstrukturierung und Kostensenkung bei der Deutschen Bank
Das Management der Deutschen Bank hat die Aktienhandelseinheit des Unternehmens im Zuge eines Konzernumbaus seit Sommer 2019 eliminiert und den Bereich Equity Capital Markets (ECM), der sich in erster Linie mit dem Börsengängen von Unternehmens bzw. der Ausgabe neuer Aktien beschäftigt, zurückgefahren. Dennoch legten die Gewinne der Deutschen Bank vor allem im Investmentbanking zuletzt wieder zu. Der Gewinn vor Steuern belief sich bei der Investmentbank im vergangenen Jahr auf 3,2 Milliarden Euro - 2019 waren es gerade einmal 502 Millionen. Damit habe die lange verlustreiche Sparte praktisch den gesamten Gewinn der Kernbank geliefert, wie dpa berichtete. Im vergangenen Jahr habe der Handel mit Anleihen und Währungen floriert und auch das Beratungs- und Emissionsgeschäft sei sehr gut gelaufen. Die gesamten Einnahmen in der Investmentbank sind im Vergleich zum Vorjahr um rund ein Drittel auf 9,3 Milliarden Euro geklettert. Im gesamten Konzern stiegen die Erträge von rund 23,2 Milliarden auf gut 24 Milliarden Euro.
Stärke der Deutschen Bank in Bezug auf SPACs
Ihre positive Entwicklung im Investmentbanking habe die Deutsche Bank vor allem auch dem SPAC-Boom zu verdanken. Bloomberg zufolge eigneten sich SPACs in vielerlei Hinsicht perfekt für das neue reduzierte Aktienmodell der Deutschen Bank, da sie keine langen Roadshows zur Marktreife erforderten und gut ohne große Teams von Research-Analysten auskämen.
Die Deutsche Bank sei zudem eines der wenigen großen Unternehmen, das bereits lange vor dem Trend zum Sprung aufs Börsenparkett mittels einer Mantelgesellschaft ein bedeutendes SPAC-Geschäft gehabt habe, berichtet Bloomberg. Die Stärke der Deutschen Bank in Bezug auf SPACs gehe auf das Jahr 2007 zurück, in dem ein Team der US-amerikanischen Brokerage Legend Merchant Group eingestellt worden sei. Die Deutsche Bank habe laut Barclays in einigen der vergangenen Jahre, als SPACs noch ein Nischenprodukt gewesen seien, bis zu einem Drittel des Marktes dominiert.
Deutsche Bank profitiert vom SPAC-Welle
Die Deutsche Bank sei daher in einer sehr guten Position gewesen, um von dem aktuellen SPAC-Trend zu profitieren. Barclays sehe in der sogenannten Blankoscheck-Welle eine "besonders bedeutende Chance" und einen möglichen wichtigen Rentabilitätstreiber für die Bank, da die Arbeit nicht viel Kapital benötige. Das Aktienmarktgeschäft der Deutschen Bank dürfte nach der Umstrukturierung zwar "viel stärker unter Druck geraten", "profitiert jedoch stark vom SPAC-Boom", zitiert Bloomberg Barclays-Analyst Amit Goel. Die SPAC-Arbeit könnte "eine große Rolle" bei der Trendwende des Unternehmens in den nächsten Jahren spielen, so Goel.
Nach Angaben von Bloomberg erhält die Deutsche Bank in diesem Jahr mehr Pluspunkte in der IPO-Rangliste durch SPACs als fast jede andere große Investmentbank und liegt somit weltweit auf Platz 10 im IPO-Ranking. Würden SPAC-Listings nicht gezählt, läge die Deutsche Bank sechs Plätze weiter hinten. Daten von Bloomberg haben zudem ergeben, dass die Deutsche Bank - nach Platz 8 im vergangenen Jahr - in diesem Jahr der fünftgrößte SPAC-Arrangeur weltweit sei.
Wird der Boom anhalten?
Jeff Bunzel, globaler ECM-Co-Head der Deutschen Bank, warnte, wie Bloomberg berichtet, zwar davor, dass das derzeitige Tempo der SPAC-Deals "wahrscheinlich nicht nachhaltig ist". Dennoch würden sie seiner Meinung nach ein "sehr wichtiger Teil" der Landschaft bleiben. "Es gibt eindeutig einige Elemente blasenartiger Aktivitäten, aber das wird nachlassen", so Bunzel.
Bei der Deutschen Bank zeigt man sich hinsichtlich des SPAC-Geschäfts jedenfalls optimistisch: "Die DB hat sich seit mehr als einem Jahrzehnt der Investition in unser SPAC-Franchise verschrieben und bereits Zyklen durchlaufen", zitiert Bloomberg Eric Hackel, weltweiter Leiter des Unternehmens für die Entwicklung alternativer Aktienlösungen, aus einem Interview. "Wir haben gezeigt, dass unser SPAC-Geschäft im Laufe der Zeit nachhaltig sein kann."
Redaktion finanzen.at
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