Pipeline-Erfolge & US-Justiz 22.12.2025 20:23:51

Bayer-Aktie verliert trotzdem: Analysten setzen auf nachhaltige Trendwende

Bayer-Aktie verliert trotzdem: Analysten setzen auf nachhaltige Trendwende

• Bayer-Aktie kletterte seit Anfang Dezember um rund 18 Prozent und notiert aktuell stabil über der Marke von 35 Euro
• Optimismus herrscht vor allem wegen einer möglichen Grundsatzentscheidung des US Supreme Court zum Glyphosat-Verfahren
• Top-Analysten wie JPMorgan und die Berenberg Bank haben ihre Kursziele erhöht

Vom Sorgenkind zum DAX-Spitzenreiter

Noch im Frühjahr 2025 galt die Bayer-Aktie als einer der größten Belastungsfaktoren am deutschen Aktienmarkt. Nachdem das Papier im April bei rund 18,38 Euro ein langjähriges Tief markiert hatte, startete eine dynamische Erholung. Allein im Dezember legte der Titel massiv zu und erreichte kürzlich ein neues 2-Jahres-Hoch bei 37,14 Euro. Trotz kleinerer Gewinnmitnahmen zur Monatsmitte bleibt der Aufwärtstrend intakt, was Bayer aktuell zu einem der stärksten Performer im DAX des laufenden Jahres macht.

Doppelter Durchbruch: Pharma-Pipeline und Glyphosat

Die neue Zuversicht am Markt speist sich aus zwei Quellen. Zum einen lieferte Bayer im Pharmabereich positive Impulse: Das Medikament Elinzanetant (Wechseljahresbeschwerden) und neue Studiendaten zum Gerinnungshemmer Asundexian lassen auf künftige Blockbuster-Umsätze hoffen. Experten sehen in der starken Pipeline den entscheidenden Schlüssel, um Bayer nach der langen Durststrecke wieder auf Wachstumskurs zu bringen.

Zum anderen sorgt die US-Justiz für Fantasie. Politische Signale sowie die Hoffnung, dass der US Supreme Court das Glyphosat-Verfahren zur Überprüfung annimmt, könnten die milliardenschweren Rechtsrisiken erheblich mindern. Analysten von JPMorgan argumentieren, dass eine Eindämmung der juristischen Folgen einen massiven Bewertungssprung der Aktie rechtfertigen würde.

Bayer erhält in Japan Zulassung für Finerenon bei chronischer Herzinsuffizienz

Bayer hat nach eigenen Angaben in Japan die Zulassung für seinen Wirkstoff Finerenon für den Einsatz bei chronischer Herzinsuffizienz erhalten. Japans Ministerium für Gesundheit, Arbeit und Soziales (MHLW) habe Finerenon bzw der Marke Kerendia - einem nicht-steroidalen, selektiven Mineralokortikoid-Rezeptor-Antagonisten (nsMRA) - die Zulassung für die Behandlung erwachsener Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz erteilt, teilte der Chemie- und Pharmakonzern mit.

Die Zulassung basiere auf den positiven Ergebnissen der Phase-3-Studie FINEARTS-HF, so Bayer. Damit biete sich eine neue Behandlungsmöglichkeit für Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz mit einer linksventrikulären Auswurfleistung (LVEF) von mindestens 40 Prozent.

Analysten-Upgrades befeuern den Kurs

Die Stimmung unter den Experten hat sich deutlich aufgehellt. Die Berenberg Bank hob ihr Kursziel kürzlich von 30,40 Euro auf 41 Euro an. Noch optimistischer zeigt sich JPMorgan: Die US-Bank verdoppelte ihr Ziel von 25 auf 50 Euro und stufte das Papier auf "Overweight" hoch. Laut aktuellen TipRanks-Daten wird die Aktie von insgesamt 13 Analysten beobachtet, wobei sieben eine klare Kaufempfehlung ("Buy") aussprechen und sechs das Papier auf "Hold" einstufen. Verkaufsempfehlungen gibt es derzeit keine.

Aktuelle Kursentwicklung der Bayer-Aktie

Zum Wochenstart zeigt sich die Bayer-Aktie nicht mehr in Geberlaune. Nachdem das Papier am vergangenen Freitag (19.12.) bei 35,88 Euro aus dem XETRA-Handel ging, notierte es heute via XETRA schlussendlich mit einem Minus von 1,18 Prozent bei 35,46 Euro. Trotzdem bleibt das bisherige 2-Jahres-Hoch von 37,14 Euro in Schlagdistanz.

Redaktion finanzen.at / DOW JONES

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Bildquelle: Arseniy Krasnevsky / Shutterstock
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