06.05.2007 12:48:00
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Beschäftigungsschwelle auf unter 1,5% Wachstum gesunken - WamS
Eine Schwelle von "höchstens 1,5%, wenn nicht sogar darunter" sieht auch Wolfgang Franz, Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim. Bisher galt unter Ökonomen die Faustregel, dass hierzulande erst ab einem Wirtschaftswachstum von real über 2% langsam neue Stellen entstehen.
"Dieses Mal sinkt die Arbeitslosigkeit und wächst die Beschäftigung stärker als in vorangegangenen Belebungen", sagte Rürup weiter. "Es sieht alles danach aus, als würde nach diesem Aufschwung auch die Sockelarbeitslosigkeit gesunken sein." So könnte der deutsche Sozialstaat einem alten Teufelskreis entkommen. Seit den 70er-Jahren stieg die Zahl der Arbeitslosen mit jedem Konjunkturzyklus. Im Abschwung entließen die Unternehmen mehr Beschäftigte, als sie im Aufschwung wieder anheuerten.
Zwei Gründe nennen die beiden Ökonomen für die deutliche Besserung am Arbeitsmarkt. Erstens sei deutsche Arbeit dank moderater Tarifabschlüsse und massiver Umstrukturierungen in den Firmen wieder wettbewerbsfähiger geworden. Und zweitens hätten die Hartz-IV-Reformen den Druck auf die Arbeitslosen erhöht, so Franz und Rürup. Aus Angst vor Leistungskürzungen treten sie nun auch weniger gut bezahlte Stellen an oder nehmen einen Umzug in Kauf.
Im April ist die Zahl der Arbeitslosen unter 4 Millionen und damit auf den niedrigsten Stand seit mehr als vier Jahren gesunken. Innerhalb eines Jahres sind nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) rund 650.000 neue Stellen im Land entstanden.
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May 06, 2007 06:46 ET (10:46 GMT)
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