Dow Jones
Geändert am: 06.03.2020 23:08:59
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ATX verabschiedet sich tiefrot ins Wochenende -- US-Börsen schließen tiefer -- DAX bricht ein -- Börsen in Fernost geben zum Handelsschluss stark ab
AUSTRIA
Die Wiener Börse verbuchte vor dem Wochenende hohe Verluste.
Der Leitindex ATX zeigte sich zum Handelsende tiefrot - er verlor 3,87 Prozent auf 2.615,56 Punkte.
Die Coronavirus-Krise erwies sich auch zu Wochenschluss als deutliche Bremse für den heimischen Markt. Kurzzeitig war der ATX auf den tiefsten Stand seit Dezember 2016 gefallen. Aber auch europaweit zeigten sich die Indizes mit deutlichen Abschlägen.
"Weiterhin ist die COVID-19-Ausbreitung das Top-Thema an den Finanzmärkten", kommentierte der Helaba-Experte Ralf Umlauf in einem morgendlichen Kommentar und behielt bis zuletzt Recht. Denn neben dem heimischen Leitindex büßten auch seine europäischen Pendants deutliche Abgaben ein.
Überdies konnten auch keine positiven Konjunkturdaten aus Spanien und Deutschland beflügeln. Vielmehr blickten Anleger mit besorgter Miene nach China, wo Experten zufolge das Wirtschaftswachstum im laufenden Quartal deutlich zurückgehen wird. Das Wachstum werde wohl auf 3,5 Prozent nach 6,0 Prozent im Vorquartal fallen, hieß es in einer Reuters-Umfrage vom 3. bis zum 5. März unter mehr als 40 Wirtschaftswissenschaftlern in- und außerhalb der Volksrepublik.
Auf Unternehmensseite stand unter anderem OMV mit heftigen Verlusten im Fokus der Anleger. Beim Öl- und Gasriesen laufe durch die Coronavirus-Krise das Geschäft bei Flugbenzin (Kerosin) "extrem schlecht", beteuerte der Konzernchef Rainer Seele in einem Interview mit der "Kleinen Zeitung".
DEUTSCHLAND
Der deutsche Aktienmarkt knickte am Freitag erneut ein.
Der DAX musste heftige Verluste verbuchen und verlor letztlich 3,37 Prozent auf 11.541,87 Punkte.
Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben vor dem Wochenende wegen des Coronavirus das Handtuch geworfen. Nach einer schwachen Eröffnung weitete der DAX am Freitag die Verluste immer mehr aus und fiel zwischenzeitlich auf den niedrigsten Stand seit August vergangenen Jahres.
Vom Rekordhoch Mitte Februar hat der Index mittlerweile mehr als 16 Prozent eingebüsst. Der Fall des DAX unter eine Unterstützung bei etwa 11.800 Punkten habe dem Leitindex "die nächste Breitseite verpasst", schrieben die Analysten der Bank HSBC. Nun drohe ein Abrutschen auf das Tief vom August 2019 bei 11.266 Zählern.
WALL STREET
Die Talfahrt an der Wall Street hat sich zum Wochenausklang fortgesetzt - hätte aber gravierender ausfallen können.
Der US-amerikanische Leitindex Dow Jones zeigte sich markant schwächer und ging mit 25.864,78 Punkten 0,98 Prozent tiefer als am Vortag aus dem Handel. Auch der Nasdaq-Composite tendierte bergab und verlor zum Handelsschluss 1,87 Prozent auf 8.575,62 Zähler.
Die Sorgen über die anhaltende Ausbreitung des Coronavirus gingen immer stärker in Rezessionsängste über - befeuert durch eine steigende Anzahl warnender Unternehmen. Zudem verkündeten immer mehr US-Bundesstaaten Notfallmaßnahmen gegen die Seuche. Gerade vor dem Wochenende bauten Anleger Risikopositionen ab und verkauften daher Aktien. Selbst ein überraschend positiver US-Arbeitsmarktbericht lieferte kaum Unterstützungen für die Börsen. Im späten Geschäft besannen sich die Anleger, die Indizes erholten sich und schlossen in der Nähe der Tageshochs.
"Der US-Arbeitsmarktbericht fiel ordentlich aus, aber er kann die Verwerfungen am Aktienmarkt nicht zügeln. Investoren sind nicht einmal im Entferntesten an risikoreicheren Anlagen interessiert", urteilte Chefmarktanalyst Naeem Aslam von AvaTrade. Im Februar wurden deutlich mehr Stellen geschaffen als Analysten für möglich gehalten hatten. Zudem wurde der Januarwert leicht nach oben revidiert. Auf größeres Interesse würden erst Daten stoßen, die die Auswirkungen des Virus widerspiegelten, hieß es.
ASIEN
Asiens Börsen rutschten vor dem Wochenende in die Verlustzone.
In Japan ging der Nikkei mit einem Abschlag von 2,72 Prozent bei 20.749,57 Einheiten aus dem Handel. Er war im Handelsverlauf teilweise noch tiefer gerutscht und hatte den niedrigsten Stand seit einem halben Jahr markiert.
Auch in China ging es abwärts. Auf dem chinesischen Festland schloss der Shanghai Composite 1,21 Prozent tiefer bei 3.034,51 Stellen. Der Hang Seng in Hongkong verlor 2,32 Prozent und sackte auf 26.146,67 Punkte ab.
Die jüngste Erholung an den Börsen in Asien hat am Freitag einen spürbaren Dämpfer bekommen. Im Zuge weltweit wieder abrutschender Kurse gaben auch die Handelsplätzen in Fernost deutlich nach. Dabei dominierten die Ängste der Anleger wegen der wirtschaftlichen Folgen des neuartigen Coronavirus wieder die Märkte.
"Die Märkte spielen globale Rezessionsangst, deswegen sehen wir so hohe Volatilitäten bei Aktien und anderen Anlageklassen", sagte Makrostratege Homin Lee von Lombard Odier. Die Ökonomen von Nomura rechnen wegen der Epidemiefolgen in China im ersten Quartal mittlerweile mit einem Nullwachstum im Jahresvergleich, nachdem sie zuletzt noch von 3,0 Prozent ausgegangen waren. Für den Quartalsvergleich wird sogar eine Schrumpfung von 4,4 Prozent vorhergesagt. "China hat den Kampf gegen das Virus vielleicht gewonnen, das allerdings zu gewaltigen kurzfristigen Kosten", so der Kommentar.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa - AFX
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NASDAQ Comp. | 19 148,28 | 0,49% | |
NIKKEI 225 | 38 442,00 | -0,87% | |
Hang Seng | 19 150,99 | -0,41% | |
ATX | 3 520,16 | -0,65% | |
Shanghai Composite | 3 263,76 | -0,11% |