Geändert am: 16.09.2021 22:06:35

US-Börsen schließen mit unterschiedlichen Vorzeichen -- ATX schwächelt zum Handelsschluss -- DAX schließt freundlich -- Asiatische Börsen letztlich in Rot

AUSTRIA

Anleger am Wiener Aktienmarkt hielten sich am Donnerstag zurück.

So eröffnete der ATX etwas höher und zog auch anschließend an. Im Laufe des Handelstags fiel der Leitindex dann jedoch ins Minus, wo er die Sitzung auch 0,34 Prozent leichter bei 3.650,59 Punkten beendete.

Am Nachmittag rückten aktuelle US-Arbeitsmarktnachrichten ins Blickfeld der Akteure. Die Einzelhandelsumsätze überraschten im August mit einem Anstieg klar positiv. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfen lagen in der vergangenen Woche hingegen im Rahmen der Erwartungen.

Am heimischen Aktienmarkt gestaltete sich die Meldungslage auf Unternehmensseite sehr mager.

DEUTSCHLAND

Der deutsche Leitindex verzeichnete am Donnerstag Zuwächse.

So startete der DAX fester und stand auch im weiteren Handelsverlauf im Plus. Am Abend standen schließlich Gewinne von 0,23 Prozent auf 15.651,22 Punkte an der DAX-Tafel.

Leicht positive Vorgaben kamen von der Wall Street. Dort hatte unter anderem ein überraschend freundlicher konjunktureller Frühindikator wieder für mehr Risikofreude gesorgt, nachdem der US-Leitindex Dow Jones Industrial am Dienstag noch auf den niedrigsten Stand seit fast zwei Monaten gerutscht war. In Asien jedoch verlief der Handelstag meist mit negativem Ergebnis, dort trieb die Börsianer weiter die Krise um den hoch verschuldeten chinesischen Immobiliengiganten Evergrande um.

"Hierzulande bringt die Börsianer weiterhin wenig aus der Ruhe", schrieb Marktbeobachter Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Weder die Krise von Evergrande in China noch eine mögliche weitere Corona-Ausbreitung sorgten für Aufregung.

Im DAX standen an diesem Donnerstag für einen Tag 31 Mitglieder auf der Kurstafel, kurz bevor der deutsche Leitindex dann ab Montag dauerhaft auf 40 Werte aufgestockt wird. Die Abspaltung der Antriebstechnik-Tochter Vitesco von Continental wurde vorübergehend ein Mitglied. Conti-Aktionäre bekamen je ein Vitesco-Papier für fünf Continental-Aktien zugeteilt.

WALL STREET

An der Wall Street zeigten sich die Anleger am Donnerstag unentschlossen.

Der Dow Jones schloss 0,18 Prozent tiefer bei 34.751,12 Punkten. Der NASDAQ Composite schaffte es im späten Handel auf grünes Terrain und schloss 0,13 Prozent höher bei 15.181,92 Punkten.

Händler schauten mit wachsender Sorge gen China, wo der wankende Immobilienriese Evergrande eine Krise des Immobiliensektors auslösen könnte. Auch der chinesische Bankensektor könnte betroffen sein, die Entwicklung könnte empfindliche Auswirkungen auf die chinesische Konjunktur nach sich ziehen, warnen Stimmen aus dem Handel. Wegen des abgeschotteten Finanzmarktes in China drohten aber kaum Ansteckungsgefahren, heißt es weiter. "Evergrande zeigt, dass es so viele Schwachstellen im chinesischen System gibt und es schwer zu sagen ist, wo die chinesische Regierung eingreift. Das drückt einfach auf das Vertrauen", sagt Chefstrategin Seema Shah von Principal Global Investors.

Die heimischen Konjunkturdaten aus den USA sprachen dagegen eine positive Sprache. Der Philadelphia-Fed-Index für September fällt signifikant besser als erwartet aus. Und der Einzelhandelsumsatz im August ist deutlich gestiegen, obwohl hier von sinkenden Erlösen ausgegangen worden war. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fielen leicht schwächer als gedacht aus, bewegten sich aber im Großen und Ganzen im Rahmen der Erwartung. "Verbrauchern geht es gemäß ihrer verfügbaren Mittel sehr gut, sie haben also die Möglichkeit, die Ausgaben zu erhöhen", sagt US-Chefvolkswirt Tom Porcelli von RBC. Der nationale Konsum stellt die entscheidende Kennziffer für das US-BIP. Die ausgabefreudigen US-Konsumenten stützten den Aktienterminmarkt kaum, weil die Fed schneller die Geldpolitik straffen könnte.

ASIEN

Die asiatischen Aktienmärkte zeigten sich am Donnerstag mit negativen Vorzeichen.

Der japanische Leitindex Nikkei schloss mit einem Verlust von 0,62 Prozent bei 30.323,34 Punkten.

Auf dem chinesischen Festland verlor der Shanghai Composite 1,34 Prozent auf 3.607,09 Zähler. Für den Hang Seng in Hongkong ging es um 1,46 Prozent auf 24.667,85 Einheiten abwärts.

Die schwachen chinesischen Konjunkturdaten vom Mittwoch wirkten noch nach, sagten Marktteilnehmer, die zudem von erhöhter Nervosität vor dem grossen Verfall am Freitag sprachen. Feste Vorgaben der Wall Street verpufften.

Schlusslicht unter den Börsen der Region war erneut Hongkong, wo der Hang-Seng-Index im späten Handel um 2 Prozent fiel. Zentrales Thema war dort das Debakel um den finanziell stark angeschlagenen Immobilienkonzern China Evergrande. Erst am Mittwoch hatte die chinesische Regierung Banken gewarnt, dass Evergrande am 20. September fällige Zinsen für Kredite nicht zahlen könne. Dazu kam, dass die Immobilienpreise in China zuletzt nicht mehr so stark gestiegen sind, nachdem die chinesische Regierung Massnahmen ergriffen hat, die der Überhitzung entgegenwirken sollen. Aus am Mittwoch veröffentlichten Daten ging hervor, dass die Preise für neue Wohnimmobilien im August den geringsten Anstieg seit acht Monaten verzeichneten.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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Unternehmensdaten

Datum Unternehmen/Event
16.09.21 Ashtead plc / Hauptversammlung
16.09.21 DCI Database for Commerce and Industry AG nach Kapitalherabsetzung / Hauptversammlung
16.09.21 HCI Hammonia Shipping AG / Hauptversammlung
16.09.21 Ryanair / Hauptversammlung
16.09.21 Ryanair Holdings PLC (spons. ADRs) / Hauptversammlung
16.09.21 Sino-German United AG / Hauptversammlung

Wirtschaftsdaten

Datum Unternehmen
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Indizes in diesem Artikel

DAX 19 425,73 0,85%
TecDAX 3 396,83 0,18%
Dow Jones 44 722,06 -0,31%
NASDAQ Comp. 19 060,48 -0,60%
NIKKEI 225 38 349,06 0,56%
Hang Seng 19 366,96 -1,20%
ATX 3 528,55 0,63%
Shanghai Composite 3 295,70 -0,43%