DAX
Geändert am: 16.09.2022 22:14:09
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Rezessionssorgen und Verfallstag: US-Börsen in Rot -- ATX und DAX beenden Freitagshandel mit klaren Abgaben -- Asiatische Indizes gehen schwach ins Wochenende
AUSTRIA
Der heimische Aktienmarkt zeigte sich am Freitag klar im Minus.
Der ATX verlor bereits zu Handelsbeginn und fiel im Anschluss weiter. Er ging 1,49 Prozent tiefer bei 2.914,36 Zählern ins Wochenende.
Europas Aktienmärkte standen auch am Freitag unter Abgabedruck. "Risk-off" heißt weiter das Gebot der Stunde. Der Tag stand zunächst im Zeichen des Großen September-Verfalls an den internationalen Terminbörsen und von Konjunktursorgen rund um China. Verschärft wurde dies von einer Warnung der Weltbank vor einer globalen Rezession und einem negativen Ausblick von FedEx.
Marktteilnehmer aus Großbritannien standen dazu vor einem langen Wochenende wegen der Beisetzung von Queen Elizabeth II. am Montag. Und schon am Mittwoch droht die nächste Zinserhöhung durch die US-Notenbank - unter dem Strich also keine Gründe für Käufer, noch davor aktiv zu werden.
Voll im Fokus des Marktes stand bereits die US-Zinsentscheidung in der kommenden Woche. Während eine Anhebung der Leitzinsen um 75 Basispunkte ausgemachte Sache zu sein scheint, sehen die Fed-Fund-Futures eine Anhebung um 100 Basispunkte mit einer Wahrscheinlichkeit von 25 Prozent. Dies ist immerhin eine Normalisierung der Erwartungen, denn nach den erschreckend hohen US-Verbraucherpreisen waren sie bis auf 36 Prozent nach oben gesprungen und hatten am Markt Furcht verbreitet.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Aktienmarkt gab im Freitagshandel deutlich nach.
Der DAX verlor bereits zur Eröffnung und weitete sein Minus im Anschluss weiter aus. Zur Schlussglocke vor dem Wochenende stand ein Minus von 1,66 Prozent auf 12.741,26 Punkte an der Tafel.
Mit deutlichen Verlusten steuerte der DAX am Freitag in eine tiefrote Woche. Zins- und Rezessionssorgen beherrschten die Anleger auch zum großen Verfallstermin vor dem Wochenende.
"Eine Woche zum Vergessen", titelte denn auch Jürgen Molnar von CMC Markets: Für die vergangenen fünf Handelstage ergibt sich aktuell im DAX ein deutliches Minus, obwohl dieser zum Wochenstart zunächst noch im Erholungsmodus gewesen war. Doch der wieder wachsende Optimismus der Anleger hatte bereits am Dienstag einen Schlag durch die anhaltend hohe Teuerung in den USA erlitten. Daraufhin geisterten Spekulationen durch den Raum, die US-Notenbank könnte womöglich sogar zu einem massiven Zinsschritt von 100 Basispunkten gezwungen sein. Die Blicke der Anleger sind daher bereits fest auf die Zinssitzung der Fed in der kommenden Woche gerichtet.
WALL STREET
Am letzten Tag der Handelswoche zeigte sich die Wall Street mit Abschlägen.
So eröffnete der Dow Jones etwas schwächer und fiel zeitweise tief ins Minus. Im Verlauf konnte er seine Verluste jedoch etwas eingrenzen und gab letztlich um 0,45 Prozent auf 30.822,42 Punkte nach. Der NASDAQ Composite verlor bis zum Sitzungsende 0,90 Prozent auf 11.448,40 Zähler, nachdem er zum Start noch deutlicher gesunken war.
Die Talfahrt an den US-Aktienmärkten hat sich am Freitag fortgesetzt. Nach den zuletzt überraschend hohen Inflationszahlen scheuten Anleger vor der erwarteten Zinserhöhung der US-Notenbank am Mittwoch weiter das Risiko. Fest gerechnet wird damit, dass die Fed den Leitzins erneut um 0,75 Prozentpunkte anhebt, aber auch ein ganzer Punkt gilt als möglich.
Am Freitag trieb die Anleger neben den schon länger währenden Inflations-, Zins- und Konjunktursorgen auch der große Verfall an den Terminbörsen um. Rezessionsängste erhielten neue Nahrung durch eine Gewinnwarnung des Paketdienstes FedEx, dessen Aktie zweistellig Prozent abstürzte.
ASIEN
Zum Wochenausklang verzeichneten die wichtigsten asiatischen Indizes Verluste.
In Tokio gab der Nikkei bis zum Handelsschluss um 1,11 Prozent auf 27.567,65 Zähler nach.
Auf dem chinesischen Festland sackte der Shanghai Composite letztlich um 2,3 Prozent auf 3.126,40 Punkte ab. In Hongkong ging der Hang Seng mit einem Verlust von 0,89 Prozent bei 18.761,69 Stellen ins Wochenende.
An den asiatischen Börsen herrschte am Freitag Katerstimmung. Ausgerechnet mit der in der kommenden Woche näher rückenden US-Leitzinsanhebung warnten Weltbank und Internationaler Währungsfonds (IWF) vor einer möglichen globalen Rezession und sehen die Konjunktur im Abschwung. Die Weltbank betonte in diesem Zusammenhang die Rolle der globalen Zinserhöhungen im Kampf gegen die ausufernde Rezession. Neben Nordamerika und Europa wurde auch die trübe Konjunkturentwicklung in China erwähnt.
Angesichts dieser Warnungen verpufften positive Daten aus China, wo die Konjunktur ein Lebenszeichen aussendete. Denn Chinas Wirtschaftstätigkeit hat im August Anzeichen einer Verbesserung gezeigt und die Markterwartungen übertroffen. Die Maßnahmen der Regierung zur Unterstützung des Wachstums haben begonnen zu greifen, so das Nationale Statistikamt. Die chinesische Industrieproduktion stieg im August stärker als im Juli und auch kräftiger als gedacht. Auch die Einzelhandelsumsätze überraschten positiv.
An den chinesischen Börsen stützten die Daten nicht, die Kurse rutschten nach den Vortagesverlusten weiter ab. Angesichts der steigenden Zinsdifferenzen zwischen China und den USA, die chinesische Notenbank befindet sich in einem Zyklus geldpolitischer Lockerungen, sprachen Händler auch von möglichem Kapitalabfluss Richtung USA. Zudem könnten die positiven Daten den Willen für weitere Stimuli in China dämpfen, hieß es weiter. Genau die seien aber dringend notwendig, so ein Händler. !-- sh_cad_19
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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TecDAX | 3 586,86 | 1,05% | |
Dow Jones | 43 487,83 | 0,78% | |
NASDAQ Comp. | 19 630,20 | 1,51% | |
NASDAQ 100 | 21 441,15 | 1,66% | |
NIKKEI 225 | 38 451,46 | -0,31% | |
Hang Seng | 19 584,06 | 0,31% | |
ATX | 3 780,50 | 1,47% | |
Shanghai Composite | 3 236,03 | 0,28% |