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Geändert am: 19.06.2019 22:13:35

US-Börsen gehen mit leichten Zuschlägen in den Feierabend -- ATX beendet Handel etwas leichter -- DAX letztlich marginal im Minus -- Asiens Börsen schließen mit kräftigen Gewinnen

AUSTRIA

Die Wiener Börse präsentierte sich zur Wochenmitte etwas tiefer.

Der ATX tendierte auf rotem Terrain und schloss um 0,25 Prozent im Minus bei 2.956,65 Zählern.

In einer gemischten europäischen Börsenlandschaft ging es für den heimischen Aktienmarkt in den Minusbereich. Am Vortag hatten noch Spekulationen über eine mögliche geldpolitische Lockerung durch die EZB europaweit beflügelt. Nun verhielten sich die Anleger im Vorfeld der am Abend anstehenden Bekanntgabe der US-Leitzinsentscheidung abwartend.

Die Meldungslage auf Unternehmensebene gestaltete sich recht dünn. Die Kapsch TrafficCom-Aktie stand unter Druck. Deutschlands Verkehrsminister Andreas Scheuer hat nach dem Scheitern der deutschen Pkw-Maut vor dem Europäischen Gerichtshofs (EuGH) nun veranlasst, die Verträge mit den geplanten Mautbetreibern Kapsch TrafficCom und CTS Eventim zu kündigen.

DEUTSCHLAND

Der deutsche Leitindex pendelte im Mittwochshandel um die Nulllinie.

Der DAX startete mit einem minimalen Minus, auch im weiteren Verlauf bewegte er sich in einer engen Range um den Vortagesschluss. Zuletzt stand ein Abschlag von 0,19 Prozent auf 12.308,53 Punkte an der Kurstafel.

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt hatten nach dem massiven Kurssprung des DAX erst einmal einen Gang zurückgeschaltet. Lockere geldpolitische Signale des EZB-Präsidenten Mario Draghi hatten tags zuvor geholfen, das Ruder herumzureißen und den anfangs schwächelnden DAX nach oben zu katapultieren. Draghi hatte eine weitere Lockerung in Aussicht gestellt, sollte sich der Wirtschaftsausblick nicht verbessern und die Inflation im Euroraum nicht anziehen.

Am Mittwoch stand nun die US-Notenbank im Fokus. Experten halten es für wahrscheinlich, dass die Fed verbal eine Zinswende vorbereiten wird. So rechnet Ökonomin Charlotte Heck-Parsch von der Landesbank BayernLB damit, dass die Notenbanker nicht mehr davon sprechen, dass sie mit Blick auf weitere Zinsentscheidungen "geduldig" bleiben.

Derweil lasse ein Blick auf die Kurse der weltweiten Indizes eigentlich nicht den Schluss zu, dass Anleger euphorisch sind, schrieb Marktanalyst Clemens Schmale vom Finanzportal GodmodeTrader: "In den USA befinden sich die Kurse zwar in der Nähe der Allzeithochs, doch höher als vor anderthalb Jahren sind sie deswegen trotzdem nicht." Daran ändere auch die Hoffnung wenig, dass nicht nur die Fed, sondern auch die Europäische Zentralbank die Geldpolitik lockern könnte.

WALL STREET

Am Mittwoch wiesen die US-Börsen grüne Vorzeichen aus.

Der Dow Jones war mit einem kleinen Plus gestartet und behielt diese Tendenz auch im Handelsverlauf bei. So schloss er dann auch 0,15 Prozent fester bei 26.504,00 Punkten. Der NASDAQ Composite hatte den Tag ebenfalls mit einem kleinen Aufschlag begonne, fiel im Verlauf jedoch mehr als einmal an die Nulllinie zurück. Zum Handelsschluss konnte dann jedoch doch noch zulegen und lag schlussendlich 0,42 Prozent höher bei 7.987,32 Zählern.

Der Handel an der Wall Street war am Mittwoch von Zurückhaltung geprägt. Nach den kräftigen Gewinnen am Vortag war zunächst etwas mehr Ruhe angesagt. Darüber hinaus hatten die US-Währungshüter darüber informiert den US-Leitzins nicht antasten zu wollen. Die Unsicherheiten für den wirtschaftlichen Ausblick hätten zugenommen, teilte die Notenbank mit. Man werde daher neue Informationen genau beobachten und "angemessen handeln", um die wirtschaftliche Expansion zu stützen. Anfang Mai hatte man noch von einer "geduldigen" Haltung gesprochen. Am Markt wurde das Fazit gezogen, dass die US-Notenbank damit die Tür für eine Leitzinssenkung geöffnet hat. "Die Frage ist jetzt, wann die Fed durch diese weit geöffnete Tür gehen wird", sagte Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners.

Angesichts dieses Hauptthemas war der US-chinesische Handelsstreit etwas in den Hintergrund getreten. Die Hoffnungen der Börsianer richten sich hier auf den G20-Gipfel kommende Woche in Japan, auf dem es zu einem Treffen der Präsidenten beider Länder kommen soll.

ASIEN

Die Aktienmärkte in Asien verbuchten zur Wochenmitte kräftige Aufschläge.

In Tokio stand der Leitindex Nikkei 225 1,72 Prozent höher bei 21.333,87 Punkten.

Auf dem chinesischen Festland gewann der Shanghai Composite 0,96 Prozent auf 2.917,80 Zähler. Der Hang Seng in Hongkong konnte unterdessen 2,56 Prozent auf 28.202,14 Indexpunkte zulegen.

Die Hoffnung auf Fortschritte im Handelskonflikt zwischen den USA und China gepaart mit Zinssenkungsfantasie haben in Ostasien und Australien auf breiter Front für deutliche Aufschläge gesorgt. Zuvor war es bereits in Europa und an der Wall Street kräftig nach oben gegangen.

Nach einem von US-Präsident Donald Trump als "sehr gut" beschriebenen Telefonat mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping gab es wieder Hoffnung auf Bewegung in den derzeit festgefahrenen Handelsgesprächen. Laut Trump wird es Ende des Monats auf dem G20-Gipfel in Japan zu einem "erweiterten" Treffen zwischen beiden Regierungschefs kommen. Allerdings werde am Markt nicht mit einer schnellen Lösung im Handelskonflikt gerechnet, hieß es. "Während das Treffen den Märkten sicherlich kurzfristig einen Schub gibt, bleibt jedoch die Frage, was durch das Treffen der beiden Regierungschefs gelöst werden kann, was in den monatelangen Gesprächen zuvor nicht bereits erreicht werden konnte", so Jingyi Pan, Marktstratege bei IG.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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