Geändert am: 21.06.2024 22:33:13

Hexensabbat: ATX geht deutlich leichter in das Wochenende -- DAX schließt im Minus -- US-Börsen schließen uneins -- Asiens Märkte schlussendlich tiefer

AUSTRIA

Der Wiener Aktienmarkt präsentierte sich vor dem Wochenende deutlich schwächer.

So hatte der ATX bereits niedriger eröffnet und fiel anschließend noch tiefer in die Verlustzone. Bei 3.591,60 Punkten (minus 1,08 Prozent) schloss der österreichische Leitindex.

Auch an den europäischen Leitbörsen ging es tendenziell bergab. Überwiegend schwache Vorgaben kamen zuvor aus den USA und Asien.

Zu Wochenschluss kam es zum großen Verfallstag, auch "Hexensabbat" genannt: An diesem Tag laufen Terminkontrakte auf Aktien und Indizes an den Terminbörsen aus. Vom "großen Verfall" oder auch "vierfachen Verfall" sprechen Börsianer, wenn Optionen und Futures auf Indizes und einzelne Aktien am selben Tag verfallen. Zu diesen Terminen können Aktienkurse und auch Indizes ohne wesentliche Nachrichten spürbar schwanken. Hinter diesen Schwankungen stehen Marktteilnehmer, deren Frist zur Verwirklichung ihrer Derivategeschäfte abläuft. Vor allem größere Fonds- oder Vermögensverwalter versuchen vorher die Kurse auf jene Preise zu treiben, zu denen sie an der Terminbörse engagiert sind.

Zur Mittagszeit um 12.00 Uhr, beim sogenannten Fixing, verfielen zunächst die Index-Optionen und -Futures von EuroStoxx 50 und Stoxx 50 an der Eurex. Um 13.00 Uhr verfielen in der Mittagsauktion die Futures und Optionen auf den DAX und den TecDAX und fünf Minuten später die auf den MDAX. Gegen Handelsschluss dann liefen die Optionen und Futures auf die einzelnen Aktien aus.

Dennoch hielten sich die Schwankungen weltweit eher in Grenzen, die hiesigen Kursverluste sind vorrangig mit den schwächelnden Banken-Aktien zu erklären.

Außerdem richteten sich die Blicke auf Stimmungsindikatoren aus der europäischen Wirtschaft. Die deutsche Wirtschaft hat im Juni überraschend an Schwung verloren.

DEUTSCHLAND

Am deutschen Aktienmarkt hielten sich die Anleger am Freitag zurück.

So startete der DAX quasi unverändert und fiel im weiteren Handelsverlauf auf rotes Terrain. Mit einem Verlust von 0,50 Prozent (Schlusskurs: 18.163,52 Punkte) ging das deutsche Börsenbarometer in das Wochenende.

Nach seinem starken Vortag hat der DAX am Freitag sein Wochenplus reduziert. Gewinnmitnahmen bei US-Technologiewerten sorgten wohl dafür, dass Anleger auch in Deutschland erst einmal vorsichtiger wurden.

Der große Verfall an den Terminbörsen rückte am Freitag in den Fokus. Laut Börsenbrief-Autor Hans Bernecker können diese Tage für "Volatilität und Verzerrungen mit begrenzter Aussagekraft" sorgen.

Thema war auch, dass sich die Stimmung in den Unternehmen des Euroraumes im Juni deutlich verschlechtert hat. Allerdings zeigt der von S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex mit mehr als 50 Punkten noch Wirtschaftswachstum an.

WALL STREET

Die Anleger an der Wall Street hielten sich vor dem Wochenende zurück.

Der Dow Jones Index pendelte überwiegend um die Nulllinie und schloss letztendlich 0,04 Prozent höher bei 39.150,33 Zählern.
Der NASDAQ Composite präsentierte sich ebenfalls relativ lethargisch und gab letztlich um 0,18 Prozent auf 17.689,36 Zähler ab.

Vor dem Wochenende war an den US-Börsen die Luft raus. Auch bei den Chip-Titeln, die zuletzt noch von Rekord zu Rekord geeilt waren, nahmen Anleger erneut Gewinne mit. Gegenwind kam von Konjunkturseite: So offenbarte eine an den Finanzmärkten stark beachtete Umfrage unter Einkäufern in Unternehmen eine optimistischere Stimmung als von Experten erwartet. Dies könnte gegen Zinssenkungen durch die US-Notenbank sprechen, was sich wiederum negativ auf den Aktienmarkt auswirken würde.

ASIEN

Die Börsen in Fernost wiesen am Freitag rote Vorzeichen aus.

In Tokio schloss der Leitindex Nikkei 225 mit einem kleinen Verlust von 0,09 Prozent bei 38.596,47 Punkten. Unterstützung erhielt er vom erneut und diesmal deutlicher gesunkenen Yen, was günstig ist für die Exportindustrie des Landes. Neue Preisdaten aus Japan sind unterdessen durchwachsen ausgefallen.

Auf dem chinesischen Festland verlor der Shanghai Composite bis Handelsende 0,24 Prozent auf 2.998,14 Zähler. In Hongkong gab der Hang Seng 1,67 Prozent auf 18.028,52 Einheiten ab.

Nach der überwiegend leichteren Tendenz an der Wall Street ist es am Freitag auch an den ostasiatischen Aktienmärkten nach unten gegangen. Teilnehmer in Hongkong berichteten derweil von Enttäuschung im Handel, dass auf der jüngsten Lujiazui-Finanztagung in Schanghai keine Konjunkturmaßnahmen angekündigt worden seien. Die Anleger warteten somit nun auf Hinweise auf bevorstehende politische Maßnahmen von der im Juli stattfindenden Politbüro-Tagung.

Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX


Bildquelle: wienerborse.at, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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Baumwolle 0,67 0,01 1,47
Bleipreis 2 060,85 32,20 1,59
Dieselpreis Benzin 1,62 -0,01 -0,80
EEX Strompreis Phelix DE 92,53 -0,07 -0,08
Eisenerzpreis 104,81 -0,59 -0,56
Erdgaspreis - Natural Gas 4,02 -0,02 -0,45
Ethanolpreis 2,16 0,00 0,05
Goldpreis 2 937,58 20,43 0,70
Haferpreis 3,78 0,25 7,08
Heizölpreis 58,38 0,00 0,00
Holzpreis 648,00 -0,50 -0,08
Kaffeepreis 4,00 0,05 1,33
Kakaopreis 6 285,00 -79,00 -1,24
Kohlepreis 99,10 -0,40 -0,40
Kupferpreis 9 765,60 126,42 1,31
Lebendrindpreis 2,01 0,02 1,00
Mageres Schwein Preis 0,87 0,00 0,09
Maispreis 4,49 -0,11 -2,34
Mastrindpreis 2,80 0,03 0,93
Milchpreis 18,58 0,09 0,49
Naphthapreis (European) 607,78 6,78 1,13
Nickelpreis 16 419,07 124,07 0,76
Orangensaftpreis 2,70 -0,40 -12,82
Palladiumpreis 954,50 4,00 0,42
Palmölpreis 4 755,00 57,00 1,21
Platinpreis 990,00 4,00 0,41
Rapspreis 473,00 -6,50 -1,36
Reispreis 13,55 -0,26 -1,88
Silberpreis 33,26 0,30 0,91
Sojabohnenmehlpreis 295,00 0,80 0,27
Sojabohnenpreis 9,86 -0,16 -1,57
Sojabohnenölpreis 0,41 -0,01 -1,62
Super Benzin 1,68 -0,01 -0,71
Uranpreis 70,05 -0,65 -0,93
Weizenpreis 223,50 2,50 1,13
Zinkpreis 2 936,00 62,00 2,16
Zinnpreis 33 399,00 585,50 1,78
Zuckerpreis 0,19 0,00 1,23
Ölpreis (Brent) 70,91 0,99 1,42
Ölpreis (WTI) 67,71 0,03 0,04