DAX
Geändert am: 22.02.2022 22:02:27
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Verschärfung im Ukraine-Konflikt: US-Börsen schließen rot -- ATX letztlich tief in der Verlustzone -- DAX leichter -- Asiatische Indizes schließen deutlich tiefer
AUSTRIA
Der heimische Aktienmarkt verbuchte am Dienstag Abschläge.
Der ATX verlor in den ersten Handelsminuten zeitweise mehr als vier Prozent. Anschließend verharrte er auf rotem Terrain, auch wenn er seine Abschläge im Verlauf etwas reduzieren konnte. Letztlich verlor er 1,68 Prozent auf 3.668,12 Punkte.
Das europäische Umfeld drehte zum Teil sogar leicht ins Plus. Marktbeobachter verwiesen auf die vagen Hoffnungen der Anleger auf diplomatische Lösungen im Ukraine-Konflikt.
Russland ist nach Kreml-Angaben bereit zu einem Krisengipfel im Ukraine-Konflikt unter Vermittlung Deutschlands und Frankreichs. Ein hypothetischer Gipfel im Vierer-Format der Normandie-Gruppe könne sich um eine gewaltfreie Lösung des Konflikts drehen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge.
Die EU-Kommission hat nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur unerwartet weitreichende Sanktionen gegen Russland vorgeschlagen. Ein am Dienstag den Mitgliedstaaten präsentierter Entwurf sieht Angaben von Diplomaten zufolge vor, den Handel mit russischen Staatsanleihen zu verbieten, um eine Refinanzierung des russischen Staats zu erschweren. Zudem sollen mehrere Hundert Personen und Unternehmen auf die EU-Sanktionsliste kommen.
Als Reaktion auf die russische Anerkennung der Separatistengebiete in der Ost-Ukraine legt Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz die Inbetriebnahme der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 auf Eis, wurde zudem bekannt. Die in der Schweiz ansässige Projektgesellschaft Nord Stream 2 gehört dem russischen Staatskonzern GAZPROM. An der Finanzierung der Röhre beteiligen sich auch der deutsche Versorger Uniper sowie die OMV.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Leitindex grenzte am Dienstag seine Verluste ein.
Der DAX sackte zur Eröffnung um fast 2,5 Prozent ab, konnte sein Minus im Verlauf aber reduzieren und notierte letztlich nur noch 0,26 Prozent tiefer bei 14.693 Zählern.
Der eskalierende Konflikt zwischen Russland und der Ukraine hat am Dienstag zunächst zu weiteren heftigen Einbußen an den Börsen geführt. Die Erholung folgte allerdings bereits bis zur Mittagszeit in raschem Tempo. Stützend dürfte dabei auch das ifo-Geschäftsklima gewesen sein, das sich zum zweiten Mal in Folge aufhellte sowie Börsenpläne für die Sportwagenmarke Porsche.
Aktuell werde an den Kapitalmärkten der weitere Eskalationsschritt in der Ukraine-Krise eingepreist, "aber sicher noch nicht eine das ganze Land umfassende Invasion", sagte Portfoliomanager Christoph Schmidt von der DWS. In den vergangenen Tagen hatte die Furcht vor einer russischen Invasion die Märkte erfasst. Nun sieht es so aus, dass der russische Präsident Wladimir Putin nur nach den von russischen Separatisten besetzten Regionen in der Ostukraine greift.
Andreas Lipkow, Marktexperte von Comdirect, verwies für die Erholung an den Börsen daher auf Schnäppchenjäger, während Marktanalyst Craig Erlam vom Broker Oanda von hohen Marktschwankungen als zurzeit einzig sicherem Tatbestand sprach.
WALL STREET
er eskalierende Russland-Ukraine-Konflikt hielt die US-Aktienmärkte am Dienstag im Würgegriff.
Der Dow Jones sackte um 1,41 Prozent auf 33.597,13 Zähler ab. Der Techwerteindex NASDAQ Composite verlor daneben 1,23 Prozent auf 13.381,52 Punkte.
Im Fokus stand einmal mehr die Ukraine-Krise. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Montag die Grenzen der Ukraine erneut verschoben und gegen internationalen Protest die selbst ernannten Volksrepubliken Luhansk und Donezk als souveräne Länder anerkannt. Er wies per Dekret auch die Entsendung russischer Soldaten an. Dem traten bislang einige Länder mit Sanktionsankündigungen entgegen.
Börsianer sprachen davon, dass in den vergangenen Tagen schon viele Konfliktrisiken eingepreist worden seien, mögliche positive Nachrichten die Stimmung aber schnell wieder aufhellen könnten. So halten die Strategen von Morgan Stanley es für möglich, dass die US-Märkte schnell wieder um fünf Prozent anziehen könnten, sollte es zu einer Deeskalation kommen.
Entwarnung wollten Experten aber dennoch nicht geben. "Im kurzfristigen Zeithorizont stellt dieser Konflikt für die Aktienmärkte einen signifikanten Belastungsfaktor dar", konstatierte Analyst Frank Wohlgemuth von der National-Bank. In der Vergangenheit hätten sich politische Börsen zwar oft als kurzlebig erwiesen. Ob dies erneut der Fall sein werde, sei aber seriös nicht zu beantworten. Eine Lösung des Konflikts sei nicht in Sicht.
Unternehmensseitig stand die aktuelle Geschäftsentwicklung von Home Depot im Anlegerfokus.
ASIEN
Die Börsen in Asien zeigten sich am Dienstag tiefrot.
Der japanische Leitindex Nikkei schloss um 1,71 Prozent tiefer bei 26.449,61 Zählern.
Auf dem chinesischen Festland ging der Shanghai Composite bei 3.457,15 Punkten mit einem Verlust in Höhe von 0,96 Prozent aus dem Handel. In Hongkong stürzte der Hang Seng letztlich um 2,69 Prozent auf 23.520 Stellen ab.
Der Ukraine-Konflikt hat sich weiter verschärft, Moskau hat am Montagabend die ostukrainischen "Volksrepubliken" Donezk und Luhansk als unabhängige Staaten anerkannt. Russland hat die Entsendung von Truppen in die Separatistengebiete angeordnet. Die japanische Regierung hatte am Montag einen Charterflug zur Evakuierung von Landsleuten aus der Ukraine organisiert. Sichere Häfen wie US-Anleihen, Yen, Dollar oder Gold waren tendenziell ebenso gesucht wie Öl. Westliche Politiker haben den Schritt des russischen Präsidenten Wladimir Putin scharf verurteilt. Die USA warnten erneut vor einer Invasion Russlands in die Ukraine.
In Hongkong belasteten neben den Spannungen in der Ukraine auch Sorgen vor regulatorischen Maßnahmen des Technologiesektors durch Peking. In Shanghai lasteten auch Spannungen mit den USA auf den Kursen, nachdem China einige US-Rüstungsfirmen wegen Waffenverkäufen an Taiwan sanktioniert hat.
Redaktion finanzen.at / APA / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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