DAX
26.06.2013 17:31:32
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Börse Frankfurt/Marktsentiment: DAX-Summer-Sale verlockt zum Shoppen
Zusammenfassung der Analyse
Beharrlich optimistische Anleger halten die Stimmungslatte oben. 8 Prozent der befragten Profis sind seit vergangenen Mittwoch long gegangen, 3 Prozent haben ihre Short-Engagements zu gemacht. Das bedeutet einen Stand des Bull/Bear-Index von sehr bullishen 70 Punkten, während der Dax rund 350 Punkte verloren hat und zeitweise auf dem Stand zu Jahresbeginn zurückgefallen war. Die privaten Anleger haben eine ähnliche Bewegung vollzogen, sind allerdings weiterhin auf einem skeptischerem Niveau.
Gianni Hirschmüller glaubt, dass die Käufe rein preisgetrieben sind und auf die niedrigen Kurse, weniger auf echtem Optimismus und positiveren Erwartungen über die fundamentale Entwicklung beruhen. Dabei ist das Einstiegsniveau gesunken, was die Verkaufsbereitschaft bei der nächsten Erholung erhöhe. Alles in allem sei das keine vielversprechende Gemengelage für den Markt.
Gefragt nach den erwarteten Punkten, haben Optimisten wie Pessimisten ihre Erwartungen nach unten angepasst. Insgesamt zeige sich eine erhöhte Unsicherheit, befindet Cognitrend. Bei den Einzelwerten schürt SAP die höchsten Erwartungen, und mit negativem Vorzeichen weiterhin die Commerzbank.
· DAX-Sentiment · Detailanalyse
Bull/Bear-Index: 70 Punkte
Vorwoche: 63,9 Punkte. Oberhalb 50 Punkte ist der Markt optimistisch, unterhalb pessimistisch.
Hirschmüller
26. Juni 2013. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Viel besser ist die Ausgangslage für Finanzmarktteilnehmer innerhalb der Berichtswoche nicht geworden. Zwar gab es einen Schwung guter Fundamentaldaten aus den USA. Doch standen dagegen die gestiegenen Zinsen in Europa. Immerhin, zwei entscheidende Termine lagen zwischen der heutigen und der vergangenen Stimmungserhebung - die Sitzung der US-Notenbank und der dreifache Verfallstag der Terminbörsen. Beides ist nun Vergangenheit, aber zumindest mit dem Ergebnis der Fed-Entscheidung und den Äußerungen ihres Vorsitzenden Ben Bernanke beschäftigen sich die Akteure nach wie vor. Eigentlich sollte man lieber sagen, sie stehen seit der Mai-Sitzung im Bann des Fed-Chefs. Denn damals versah er das sogenannte "Tapering", womit das Einläuten des allmählichen Ausstiegs aus der ultraexpansiven US-Geldpolitik gemeint ist, zum ersten Mal mit einer zeitlichen Perspektive. Die Mai-Sitzung war immerhin auch der Tag, an dem der DAX bzw. der US-Leitindex S&P 500 ihr Allzeithoch markierten.
DAX-Hochs an Fed-Sitzungsterminen
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Erneut ließen sich einige der von der Börse Frankfurt befragten institutionellen Markteilnehmer durch kräftige Kursbewegungen, die sich in den Tagen nach der jüngsten Fed-Sitzung entfalteten, zum Einstieg verleiten. Diesmal kam aber der DAX wohl stärker ins Rutschen, als die meisten der Befragten sich das noch vor einem Monat gewünscht hatten. Beachtenswert ist in diesem Zusammenhang, dass der jüngste DAX-Abschwung seit der Juni-Fed-Sitzung mit 7,6 Prozent stärker ausfiel als die erste Korrektur nach dem Erreichen des Allzeithochs, die lediglich 6,9 Prozent betrug. Mittlerweile wird schon gar nicht mehr nach dem Abstand zum Hochpunkt gefragt, sondern nur noch die Distanz zum Jahrestief gemessen, die in dieser Woche auf etwas mehr als 3 Prozent schmolz.
Die günstigen DAX-Kurse regten abermals unsere Panel-Teilnehmer zum Kaufen an. Der Bull/Bear-Index notiert inzwischen bei 70 Punkten und damit auf Jahreshoch. Dass sich auch die bislang unentschlossenen Anleger in den Markt trauten, hat wohl ausschließlich mit der heftigen Korrektur der Aktienkurse zu tun. Höchstwahrscheinlich haben einige von ihnen, bedingt durch den auf sehr tiefem DAX-Niveau abgewickelten Verfallstermin, plötzlich Positionen ins Depot geschaufelt bekommen, an die sie eine Woche zuvor noch gar nicht zu denken gewagt hatten.
Mittlerweile wird das Verhalten der Privatanleger dem der Institutionellen immer ähnlicher. Der Bull/Bear-Index der Privaten stieg abermals kräftig auf 65,8 Punkte, liegt jedoch noch ein gutes Stück weit von seinem Jahreshoch, das Mitte Februar bei 70 Punkten markiert wurde, entfernt.
Eine erneute deutliche Rabattaktion des DAX-Index hat heimische Institutionelle also zu einer weiteren Einkaufstour bewegen können - abermals eine rein preisgetriebene Entscheidung. Wir können uns zwar vorstellen, dass dadurch die Einstandspreise der Akteure etwas gesunken sind. Doch damit ist auch die potenzielle Verkaufsbereitschaft bei der nächsten Aufwärtsbewegung gestiegen. Bleibt Letztere allerdings aus, laufen die Händler Gefahr, sich zwar steigende Kurse zu wünschen, aber einem fallenden DAX zuschauen zu müssen.
© 26. Juni 2013/Gianni Hirschmüller, cognitrend
· Instutionelle Anleger · Private Anleger
Verhältnis Optimisten zu Pessimisten =========================================
Bullish Bearish Neutral
Total 57 % 21 % 22 % ggü. letzter Erhebung +8 % -3 % -5 %
*Institutionelle Anleger: Stimmungs- und DAX-Verlauf *
· Stand DAX (26. Juni): 7.880 Punkte (-4,19 % gegenüber der letzten Erhebung) · Stand Bull/Bear-Index: 70,0 Punkte
Verhältnis Optimisten zu Pessimisten =========================================
*Mit Unterstützung von*
Bullish Bearish Neutral
Total 59 % 29 % 12 % ggü. letzter Erhebung +8 % -2 % -6 %
*Private Anleger: Stimmungs- und DAX-Verlauf *
· Stand DAX (26. Juni): 7.880 Punkte (-4,19 % gegenüber der letzten Erhebung) · Stand Bull/Bear-Index: 65,8 Punkte
Weiterführende Links =========================
· Erhebungsregeln für Stimmungsindikatoren · Alle Analysen des DAX- und TecDAX-Sentiment · Zur Homepage von cognitrend (www.cognitrend.com) [1]
Ein gut gefülltes Optimisten-Boot
Goldberg
Die deutliche Korrektur des DAX zum Ende der vergangenen Woche hat zu einer signifikanten Verschiebung der Erwartungshaltung bei den institutionellen Akteuren geführt und zwar nach unten. Dennoch hat es sich eine größere Gruppe von Marktteilnehmern nicht nehmen lassen, noch einmal zu fallenden Kursen als Käufer zuzugreifen. Deswegen befindet sich unser Bull/Bear-Index auf dem höchsten Stand des Jahres, obgleich der DAX 4 Prozent seines Wertes seit der letzten Stimmungserhebung verloren hat.
Immerhin fällt die mittlere Prognose der Optimisten nunmehr 300 Zähler niedriger als in der Vorwoche aus, bei 8.100 Punkten. Dieses Niveau liegt allerdings jetzt schon unter dem von uns errechneten durchschnittlichen Einstandspreis der Optimisten, den wir bei etwa 8.150 vermuten. Da sich das Bullenlager während des gleichen Zeitraums nur um etwas mehr als 15 Prozent vergrößert hat, kann davon ausgegangen werden, dass mancherorts bereits bestehende Long-Engagements noch einmal bei fallenden Kursen erhöht worden sind. Auch sieht zumindest die Hälfte dieser Gruppe die Bäume nicht in den Himmel wachsen: Erste Gewinnmitnahmen sind bereits bei 7.970 zu befürchten. Naturgemäß hat sich die Streuung der Prognosen noch einmal erhöht, wobei eine Asymmetrie in der Verteilung um den Median festzustellen ist - die erste Standardabweichung reicht an der Oberseite immerhin bis 8.345 Punkte.
Erhöhte Prognoseunsicherheit in beiden Lagern
Bei einigen Pessimisten gab es unterdessen Gewinnmitnahmen - das Vorhersagemittel lag vor einer Woche noch bei 7.900 Punkten, so dass diese Gruppe nur noch gut ein Fünftel des ganzen Panels ausmacht. Naturgemäß konnten sich die verbliebenen Pessimisten mit der Abwärtsbewegung des DAX leichter identifizieren und liegen mit ihren Vorhersagen im Mittel nunmehr 400 Punkte niedriger als zuvor, nämlich bei 7.500 Zählern. Erste Gewinnmitnahmen wären demnach bei 7.680 angesagt, also etwas oberhalb vom bisherigen Korrekturtief. Auch bei den Bären ist nicht nur eine Vergrößerung der Streubreite der Prognosen festzustellen, sondern ein Drall derselben nach unten.
Die neutral gestimmten haben ihr Prognoseband nunmehr leicht vergrößert, wobei dessen Oberseite bereits bei Erstellung dieses Kommentars überschritten wurde.
Median höchster Wert* tiefster Wert* Streuung
Bullen 8.100 / -300 8.345 7.970 190 / +35 Bären 7.500 / -400 7.680 7.245 220 / +50 Neutrale 7.800 / -400 7.910 7.770 70 / +25
* = eine Standardabweichung vom Mittelwert aller Kursprognosen.
DAX-Gewinner und -Verlierer: Wenig ausgeprägte Kaufkandidaten
Einzelwertanalyse
Untersucht werden die Aktien, die für Bullen und Bären derzeit die größten Favoriten darstellen, also die mit der besten erwarteten Entwicklung und die mit der schlechtesten.
Angesichts des deutlichen Kursrückgangs am Aktienmarkt und des hohen Optimismus der Investoren hätte man eigentlich ausgeprägte Empfehlungen auf der Gewinnerliste erwarten dürfen. Aber das Spitzenfeld liegt recht eng zusammen, weswegen die drin befindlichen Verschiebungen nur wenig aussagekräftig sind. Immerhin konnte SAP 6 Prozent der kaufwilligen Akteure auf sich vereinigen und somit vom dritten auf den ersten Platz vorrücken. Commerzbank konnten ebenfalls 6 Prozent der Befragten für sich gewinnen, belegen aber angesichts der immer noch deutlich ausgefallenen Erwähnung auf der Verliererliste nur Platz zwei. BASF liegen mit einem Anteil von 4 Prozent auf dem Bronzerang, ganz dicht (MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
June 26, 2013 11:01 ET (15:01 GMT)- - 11 01 AM EDT 06-26-13
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gefolgt von der Allianz.
Bei den Verlierern votierten 18 Prozent der Panel-Teilnehmer für die Commerzbank (immerhin ein Viertel weniger als beim letzten Mal!), die damit wieder einmal die Liste anführt. ThyssenKrupp konnten den wenig schmeichelhaften zweiten Platz im Vergleich zur Vorwoche ausbauen und 10 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen. Der dritte Platz geht an die Deutsche Telekom, deren Abstand mit nur 3 Prozent der Stimmen jedoch gewaltig erscheint. Überhaupt fällt auf, dass dieses Papier mittlerweile sogar auch Fans hat, deren Anzahl sogar leicht über der der Verkaufswilligen liegt.
Zehn Aktiengesellschaften bekamen überhaupt kein Votum auf einem der beiden Zettel ab und auch bei den übrigen Unternehmen hält sich das Interesse der Investoren in engen Grenzen.
© 26. Juni 2013/Joachim Goldberg, cognitrend
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[1] http://www.cognitrend.de/de/index.php
(END) Dow Jones Newswires
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