DAX
28.09.2015 17:42:41
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Börse Frankfurt-News: Noch keine Entwarnung (Wochenausblick)
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 28. September 2015. Auf einen ruhigen Ausklang des extrem volatilen Septembers können sich Anleger wohl nicht freuen: Analysten rechnen überwiegend mit anhaltend hohen Schwankungen. Nach wie vor ist unklar, wann die US-Notenbank die Leitzinsen anhebt, auch wenn die jüngsten Äußerungen von Fed-Chefin Yellen auf einen Zinsschritt noch in diesem Jahr hindeuten. Darüber hinaus könnten in den USA wieder einmal hunderttausende Staatsbeschäftigte nach Hause geschickt werden: Für das am 1. Oktober beginnende neue Haushaltsjahr liegen weder ein förmlicher Haushalt noch eine temporäre Auszahlungsermächtigung vor.
Vergangene Woche war es nach anfänglichen Verlusten zum Wochenende wieder etwas aufwärts gegangen, es blieb aber bei einem Wochenminus von gut 2 Prozent. Am Montagnachmittag morgen notiert der DAX bei 9.484 Zählern und damit abermals im Minus.
Noch nicht wirklich billig
Stefan Mitropoulos von der Helaba verweist auf den zweiten Teil der "Sell in May"-Börsenregel: "Remember to come back in September". Der Ausstieg im Mai habe sich in diesem Jahr durchaus bezahlt gemacht, immerhin habe der DAX seitdem rund 18 Prozent verloren. Die zeitweilig ausgeprägte Abkoppelung der Aktien von den Fundamentaldaten und die Überbewertung hätten sich im Zuge der Korrektur abgebaut. "Wirklich günstig sind Dividendentitel in der Breite aber nicht", bemerkt der Analyst. Ausverkauf und Kapitulation stünden womöglich noch aus. Somit sei es aus etwas verfrüht, bei Aktien in die Offensive zu gehen. "Sinnvoller erscheint es, die Rückkehr an den Aktienmarkt in kleinen Schritten zu vollziehen und Schwächephasen selektiv zum Aufbau von Positionen zu nutzen."
Erleichterungsrallye Ende des Jahres?
Stefan Mitropoulos von der Helaba verweist auf den zweiten Teil der "Sell in May"-Börsenregel: "Remember to come back in September". Der Ausstieg im Mai habe sich in diesem Jahr durchaus bezahlt gemacht, immerhin habe der DAX seitdem rund 18 Prozent verloren. Die zeitweilig ausgeprägte Abkoppelung der Aktien von den Fundamentaldaten und die Überbewertung hätten sich im Zuge der Korrektur abgebaut. "Wirklich günstig sind Dividendentitel in der Breite aber nicht", bemerkt der Analyst. Ausverkauf und Kapitulation stünden womöglich noch aus. Somit sei es auch etwas verfrüht, bei Aktien in die Offensive zu gehen. "Sinnvoller erscheint es, die Rückkehr an den Aktienmarkt in kleinen Schritten zu vollziehen und Schwächephasen selektiv zum Aufbau von Positionen zu nutzen."
Andreas Hürkamp von der Commerzbank erinnert die jüngste Entwicklung in den Schwellenländern an 1998. "In diesem Szenario könnte sich der DAX auch in den kommenden Monaten wie 1998 verhalten: eine hohe Volatilität mit einem neuen Tief im Oktober, gefolgt von einer Erleichterungsrallye bis zum Jahresende."
Technisches Bild mahnt
Auch aus technischer Sicht ist es für ein Aufatmen noch zu früh: Laut Dirk Oppermann von der DZ Bank hat der DAX zwar seine Chance genutzt, auf Basis der wichtigen charttechnischen Unterstützung des Crashtiefs bei 9.340 Punkten eine deutliche Erholungsbewegung zu starten, wesentlich verbessert habe sich die charttechnische Ausgangslage dadurch jedoch noch nicht. "Einige Marktteilnehmer erwarten, dass sich gegenwärtig bereits ein zweites Standbein' als Grundlage für eine Jahresendrallye etabliert", erläutert der Analyst. Er ist aber eher skeptisch. "Wir sehen jeglichen Verbleib unterhalb des 38,2 Prozent-Fibonacci-Retracements des neu etablierten tertiären Abwärtstrends bei 9.800 Punkten als negativ im Hinblick auf den weiteren Verlauf."
Auch Christoph Geyer von der Commerzbank zufolge war mit der Erholungsbewegung keine technische Veränderung zu beobachten. "Die bestehenden kurzfristigen Trends sind weiterhin intakt und die Erholungsbewegung war auch nicht von steigenden Umsätzen begleitet." Die Indikatorenlage verbessere sich nur schleppend. "Es ist noch nicht sicher, ob das Tief vom August wirklich gehalten werden kann."
Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftsdaten
Dienstag, 29. September
14.00 Uhr. Deutschland: Verbraucherpreise September. Nach Ansicht der DekaBank ergibt sich ein ähnliches Bild wie schon im August: Der erneut verstärkte Rückgang bei den Energiepreisen halte die Verbraucherpreise insgesamt niedrig. Erwartet werden -0,1 Prozent im Monatsvergleich und +0,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Mittwoch, 30. September
11.00 Uhr. Eurozone: Verbraucherpreise September. Die Commerzbank prognostiziert aufgrund der abermals gefallenen Energiepreise eine "rote Null", also keine Preisveränderung gegenüber dem Vorjahr (Konsensschätzungen ebenfalls 0 Prozent).
Donnerstag, 1. Oktober
16.00 Uhr. USA: ISM-Index Verarbeitendes Gewerbe September. Die Konsensschätzungen liegen bei 50,8 Punkten nach 51,1 im Vormonat. Mit über 50 Punkten läge der wichtige US-amerikanische Frühindikator dann aber immer noch in dem Bereich, der eine Expansion signalisiert.
Freitag, 2. Oktober
14.30 Uhr. USA: Arbeitslosenzahlen September. Der US-Arbeitsmarkt präsentiert sich im September abermals in sehr guter Verfassung, meint die DekaBank. Eine Arbeitslosenquote von 5,1 Prozent signalisiere weiterhin Vollbeschäftigung, der erwartete Beschäftigungsaufbau
in Höhe von 200.000 Stellen bleibe solide und entspreche in etwa seinem Mittelwert seit Jahresanfang.
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Von Anna-Maria Borse, Deutsche Börse AG
© 28. September 2015
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