03.01.2019 22:33:42
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Börsen-Zeitung: Alarm als Klingelton, Kommentar zu Apple von Stefan Paravicini
Das wichtige Weihnachtsgeschäft hat vor allem wegen Schwächen in China im Vergleich zum oberen Ende des bisherigen Ausblicks gleich 9 Mrd. Dollar weniger Umsatz als erwartet eingebracht, teilte Konzernchef Tim Cook in einem Brief an Investoren mit. Das ist eine Lücke, die viele Unternehmen auch mit ihrem gesamten Jahresumsatz nicht schließen könnten.
Die Marktreaktionen fielen heftig aus und betrafen nahezu den gesamten Technologiesektor, obwohl sich Schwächen beim Absatz der jüngsten Generation des 2007 eingeführten iPhones schon früh abgezeichnet hatten und die Bewertung des Konzerns mit der Korrektur bei Technologieaktien in den vergangenen Wochen Federn gelassen hat. Prognosesenkungen von Zulieferern, die in den nächsten Wochen gehäuft auftreten dürften, hatten bereits im November Sorgen unter Analysten geschürt, dass sich Smartphones mit einem Durchschnittspreis von zuletzt knapp 800 Dollar angesichts wachsender wirtschaftlicher Unsicherheiten auch vor Weihnachten nicht wie geschnitten Brot verkaufen.
Als der Konzern ebenfalls im November ankündigte, die Zahl der abgesetzten Geräte künftig nicht mehr anzugeben, musste man ebenfalls kein Hellseher sein, um die Beweggründe mindestens zu ahnen. Die Aufmerksamkeit der Investoren sollte auf das rasant wachsende Servicegeschäft mit Angeboten wie Apple Music, dem App Store und iCloud gelenkt werden, sicher. Vor allem wollte man aber wohl unangenehmen Fragen zum rückläufigen Absatz von Smartphones aus dem Weg gehen, die weiterhin für rund drei Fünftel des Umsatzes und für einen Großteil des Gewinns stehen.
Wenn Cook Ende Januar die detaillierten Zahlen vorlegt, wird er noch einer ganzen Reihe weiterer unangenehmer Fragen nicht ausweichen können, selbst wenn der Handelskonflikt zwischen China und den USA bis dahin beigelegt sein sollte. Denn die handelspolitische Auseinandersetzung allein kann die Schwäche von Apple nicht erklären. Cook dürfte in der Mitte Januar beginnenden US-Berichtssaison allerdings nicht der einzige Firmenchef bleiben, der als Grund für Investorenalarm mehr oder weniger berechtigt "Feuer in China" rufen wird.
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