Dank KI und Cloud |
13.06.2024 22:03:00
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Börsenfeuerwerk: Broadcom-Aktie springt dank starker Bilanz und Aktiensplit-Ankündigung an
• Ausblick angehoben
• Aktiensplit im Juli
Broadcom legt Q2-Zahlen vor
Am Mittwoch nach Handelsende an den US-Börsen stand die Bilanzvorlage von Broadcom auf der Agenda. Auch der Software- und Halbleiterspezialist konnte in den vergangenen Monaten kräftig vom KI-Boom profitieren. So stieg der Umsatz im Vorjahresvergleich um 43 Prozent auf 12,49 Milliarden US-Dollar an, wie aus der Mitteilung des Unternehmens hervorgeht. Experten hatten im Vorfeld mit 12,06 Milliarden US-Dollar gerechnet. Wachstumstreiber waren Chips und Software für Cloud- und KI-Anwendungen. Das bereinigte EBITDA legte auf 7,4 Milliarden US-Dollar zu, was einem Plus von 31 Prozent zum zweiten Quartal 2023 entspricht.
Ausblick wird erhöht
Außerdem erhöhte das Unternehmen aus dem kalifornischen Palo Alto die Prognose für das Gesamtjahr 2024. Die eigenen Umsatzerwartungen liegen nach zuvor 50 Milliarden US-Dollar nun bei 51 Milliarden US-Dollar. Die Prognose für die bereinigte EBITDA-Marge wurde auf 61 Prozent angehoben.
Broadcom eifert NVIDIA nach: Aktiensplit kommt
Nachdem NVIDIA erst vor kurzem einen Aktiensplit im Verhältnis 1 zu 10 durchgeführt hat, will nun auch Broadcom seine Papiere optisch billiger und somit für Kleinanleger attraktiver machen.
Der nun angesetzte 1:10-Aktiensplit von Broadcom soll am 12. Juli nach US-Börsenschluss durchgeführt und zum Handelsstart am 15. Juli wirksam werden. Das heißt, dass Anleger, die am 11. Juli Broadcom-Aktien in ihrem Depot haben, nach Sitzungsende am 12. Juli für jedes Papier neun weitere Anteilsscheine eingebucht bekommen. Zum Split komme es "um den Besitz von Broadcom-Aktien für Investoren und Mitarbeiter zugänglicher zu machen", wie CFO Kirsten Spears in der Mitteilung bekanntgab.
Broadcom hält Tech-Anleger bei bester Laune
Die Broadcom-Aktie ist derzeit mit einem Preis von 1.495,51 US-Dollar (Schlusskurs vom 12. Juni) tatsächlich sichtlich teurer als die NVIDIA-Aktie vor ihrem Aktiensplit (rund 1.200 US-Dollar). Im NASDAQ-Handel ging es am Donnerstag dann sogar noch weiter nach oben: Broadcom-Papiere schossen letztlich um 12,27 Prozent auf 1.678,99 US-Dollar hoch.
Der Börsenwert von Broadcom klettert damit insbesondere dank Hoffnungen der Investoren auf gute Geschäfte im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) auf fast 800 Milliarden Dollar.
Die Analysten zeigten sich von den Quartalszahlen durchweg begeistert. Das Unternehmen habe mit Umsatz und Ergebnis je Aktie die Konsensschätzungen übertroffen, schrieb der Bernstein-Analyst Stacy Rasgon. Dazu komme der angehobene Umsatzausblick, der nun knapp über der Konsensprognose liege. Für die Erlöse mit KI-Produkten sei Broadcom nun optimistischer als bisher, aus seiner Sicht aber immer noch konservativ. Das Kerngeschäft bleibe zyklisch schwach, sollte aber die Talsohle erreicht haben und könnte sich erholen.
Bernstein Research hob das Kursziel auf 1.950 US-Dollar an, doch das Ende der Fahnenstange ist damit im Analystenuniversum noch nicht erreicht. Die britische Investmentbank Barclays schraubte ihr Kursziel auf 2.000 Dollar nach oben und beließ die Einstufung auf "Overweight". Mit den Wachstumssignalen im KI-Bereich habe der Halbleiterkonzern seine Rolle als einer der größten Profiteure des Geschäfts mit KI untermauert, schrieb Analyst Tom O'Malley.
Ebenso sieht die US-Bank JPMorgan mittlerweile ein Kursziel von 2.000 US-Dollar. Broadcom habe erwartungsgemäß das Umsatzziel für das Gesamtjahr nach oben geschraubt, schrieb Analyst Harlan Sur. Für das Umsatzziel im KI-Bereich sieht er weiteren Spielraum. Die Broadcom-Aktien stehen zudem auf der "Analyst Focus List" von JPMorgan.
Broadcoms Börsenwert stieg mit dem vorbörslichen Kurssprung auf fast 800 Milliarden Dollar. Der Konzern steht somit auf der Liste der wertvollsten Tech-Unternehmen der USA weiterhin auf Platz 7, doch der Abstand zur Nummer 6 Meta schrumpft allmählich. Der Facebook-Konzern Meta steht derzeit bei einem Börsenwert von 1,29 Billionen Dollar.
Auf Platz 8 erst kommt der seit dem Jahreswechsel schwächelnde Autohersteller Tesla, der eigentlich zu den "Magnificent Seven" gezählt wird. Diesen Platz in der Gruppe der sieben bedeutendsten Technologiewerte aus den USA macht ihm die Broadcom-Aktie mittlerweile mehr als streitig.
Broadcom bestätigt mit seinen starken Quartalszahlen die Hausse der US-Tech-Schwergewichte. Eine Fortsetzung der Rekordrally an der technologielastigen US-Börse Nasdaq gilt als wahrscheinlich, der Auswahlindex NASDAQ 100 dürfte am Donnerstag wohl einen weiteren Schritt in Richtung der 20.000-Punkte-Marke machen.
Apple hatte erst am Mittwoch dank weiterer deutlicher Kursgewinne erneut ein Rekordhoch erreicht und den Softwareriesen Microsoft zunächst als weltweit wertvollstes Börsenunternehmen abgelöst.
Microsoft konnte sich jedoch den Platz an der Sonne kurz darauf mit einem Börsenwert von 3,28 Billionen Dollar zurückholen, während Apple nun marginal dahinter bei 3,27 Billionen Dollar steht. Auf Platz drei rangiert weiterhin dank seiner führenden Rolle beim Boom-Thema KI der Chiphersteller NVIDIA mit einem Börsenwert von 3,08 Billionen Dollar.
Redaktion finanzen.at / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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