Brüssel nimmt Rettung des französischen Atomriesen Areva unter die Lupe

   BRüSSEL (AFP)--Die EU-Wettbewerbshüter nehmen die milliardenschwere Rettung des Atomkonzerns Areva durch den französischen Staat unter die Lupe. Die EU-Kommission teilte am Dienstag mit, sie habe "ein eingehendes Prüfverfahren eingeleitet". Es werde untersucht, "ob der Beitrag des französischen Staates zur Finanzierung der Umstrukturierung der Areva-Gruppe dem Unternehmen einen ungerechtfertigten Vorteil gegenüber seinen Wettbewerbern" verschaffe.

   Das börsennotierte Unternehmen gehört zu 86,5 Prozent dem französischen Staat. Der Konzern ist seit fünf Jahren tief in den roten Zahlen. Im vergangenen Jahr wies die Gruppe unter dem Strich einen Verlust von 2 Milliarden Euro aus.

   Frankreich hatte im April einen Umstrukturierungsplan bei der Kommission angemeldet. Er umfasst Brüssel zufolge eine Beihilfe in Form einer staatlichen Kapitalzuführung in Höhe von 4 Milliarden Euro. Das Geld soll Anfang 2017 fließen. Im Zuge der Rettungsaktion übernimmt der französische Stromriese EDF das Reaktorgeschäft. Areva soll sich künftig auf das Brennstäbe-Geschäft konzentrieren.

   Die Kommission werde "sorgfältig prüfen", ob das Umstrukturierungsvorhaben tragfähig sei und die Beihilfen "den Wettbewerb im Binnenmarkt nicht übermäßig verfälschen", erklärte die zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager. Bewertet werde auch, ob die Annahmen für die Wiederherstellung der langfristigen Rentabilität realistisch sind. Ziel sei es, "Areva eine nachhaltige Zukunft ohne weitere staatliche Unterstützung zu sichern."

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   July 19, 2016 11:53 ET (15:53 GMT)- - 11 53 AM EDT 07-19-16