Bundesbank: Deutsches Wachstum im dritten Quartal schwächer

   Von Hans Bentzien

   FRANKFURT (Dow Jones)--Das Wirtschaftswachstum in Deutschland hat sich nach Einschätzung der Deutschen Bundesbank im dritten Quartal 2016 wegen einer Schwäche der Industrie etwas abgeschwächt. Insgesamt ist die Konjunktur laut Bundesbank aber weiter in Ordnung, was vor allem dem Dienstleistungssektor und dem Bau zu danken ist.

   "Nach der recht kräftigen Expansion im Frühjahr dürfte die deutsche Wirtschaftsleistung im dritten Vierteljahr 2016 etwas langsamer zunehmen", schreibt die Bundesbank in ihrem aktuellen Monatsbericht für September. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im ersten Quartal um 0,7 Prozent gestiegen und im zweiten Quartal um 0,4 Prozent.

   Angesichts eines Produktionsrückgangs um 1,5 Prozent im Juli und schwacher Auftragseingänge rechnen Volkswirte nicht damit, dass die Wirtschaft von der Produktionsseite einen nennenswerten Wachstumsimpuls erhalten wird. Allerdings warnt die Bundesbank auch davor, die Juli-Daten überzubewerten, weil es unklare Arbeitstagefeffekte gebe, die im August statistische Gegenreaktionen hervorgerufen haben könnten. Produktionsdaten für August veröffentlicht das Statistische Bundesamt am 7. Oktober.

   Zu denken gibt der Bundesbank allerdings die "merkliche Eintrübung der Stimmung bei den Unternehmen". Demgegenüber befindet sich die Bauwirtschaft laut Bundesbank "nach der wetterbedingten Anpassungsphase im Frühjahr wieder klar auf Expansionskurs".

   Zudem zeige die Geschäftsaktivität in den Dienstleistungsbranchen weiter deutlich nach oben, worauf unter anderem der anhaltende Beschäftigungsaufbau hinweise. "In dieses Bild passt auch das hohe Niveau des Konsumentenvertrauens", befindet die Bundesbank.

   Ihr Fazit: "Die konjunkturelle Grundtendenz dürfte angesichts der weiter günstigen Fundamentalfaktoren trotz der gegenwärtig verhaltenen Industrieaktivitäten nach wie vor recht kräftig bleiben."

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   September 19, 2016 06:00 ET (10:00 GMT)

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