"Umtauschbare Aktien" |
02.04.2024 22:09:00
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Canopy Growth-Aktie springt hoch: Stimmrechtsberater nickt Schaffung neuer Aktiengattung ab
• Canopy Growth will im US-Markt wachsen
• Entscheidung bei außerordentlicher Aktionärsversammlung am 12. April
Cannabis-Aktien wie Canopy Growth begaben sich bereits Ende März auf Berg- und Talfahrt, nachdem der Bundesrat das Gesetz zur Teillegalisierung von Cannabis bestätigt hat. Seit dem gestrigen 1. April ist in Deutschland somit der Besitz und Anbau der Droge für Volljährige mit zahlreichen Vorgaben zum Eigenkonsum erlaubt. Die Aktie von Canopy Growth konnte davon am Montag jedoch nicht profitieren: Der Anteilsschein verlor im NASDAQ-Handel an Ostermontag 12,75 Prozent auf 7,53 US-Dollar. Am Dienstag setzte jedoch eine Erholung ein und die Canopy Growth-Aktie verteuerte sich schlussendlich um 10,89 Prozent auf 8,35 US-Dollar. Grund dafür dürfte jedoch vor allem ein Bericht des unabhängigen Stimmrechtsberaters Institutional Shareholder Services (ISS) sein, in dem er den Aktionären von Canopy Growth empfahl, den Plänen des Unternehmens zur Schaffung einer neuen Aktiengattung zuzustimmen.
Canopy Growth will umtauschbare Aktien schaffen - Stimmrechtsvertreter befürwortet Plan
Wie Canopy Growth am 1. April per Pressemitteilung bekanntgab, hat ISS seine Zustimmung zur Schaffung einer neuen Kategorie von Canopy Growth-Aktien signalisiert und den Aktionären empfohlen, dem entsprechenden Sonderbeschluss zuzustimmen. "Die Unterstützung dieses Vorschlags ist gerechtfertigt. Obwohl die Genehmigung dieses Vorschlags eine zusätzliche Klasse nicht stimmberechtigter Wertpapiere schaffen würde, ist das Unternehmen zu dem Schluss gekommen, dass dieser Vorschlag ihm und seinen Aktionären dabei helfen wird, die geltenden US-Bundesgesetze einzuhalten", wird in der Pressemitteilung aus dem ISS-Bericht zitiert.
ISS vertrete als unabhängiges Stimmrechtsberatungsunternehmen rund 3.400 Kunden, darunter viele der weltweit führenden institutionellen Anleger, heißt es weiter. Damit kommt den Empfehlungen des Stimmrechtsberaters ein besonderes Gewicht zu. Die von ISS vertretenen Canopy Growth-Aktionäre haben nun noch ein paar Tage Zeit, um über den Vorschlag abzustimmen, bevor ihre Frist für die Stimmrechtsvertretung am 10. April abläuft. Die endgültige Abstimmung aller Canopy Growth-Aktionäre wird dann im Rahmen der außerordentlichen Aktionärsversammlung am 12. April erfolgen.
Bereits im Februar lud das Cannabis-Unternehmen zu der außerplanmäßigen Versammlung ein, bei der über einen Sonderbeschluss abgestimmt werden soll, der eine Änderung der Satzung des Unternehmens genehmigen würde. Das Ziel ist die Schaffung einer neuen Kategorie von stimmrechtslosen und nicht gewinnberechtigten umtauschbaren Canopy Growth-Aktien und das Einholen der Genehmigung für ihre Ausgabe in unbegrenzter Stückzahl. Zudem sollen die Rechte der Stammaktien neu formuliert werden, damit sie jederzeit nach Wahl des Inhabers in die neuen umtauschbaren Aktien umgewandelt werden können, heißt es in der aktuellen Pressemitteilung.
Starkes Wachstum in den USA geplant
Hintergrund der geplanten Maßnahme sind Canopys Wachstumspläne im US-Cannabismarkt. Bereits am 25. Oktober 2022 kündigte das kanadische Unternehmen Canopy seinen Plan an, eine neue Holdinggesellschaft mit Sitz in den USA zu gründen, um seinen Einstieg in die US-Cannabisindustrie zu beschleunigen und den Wert seines gesamten US-Cannabis-Ökosystems freizusetzen. Diese Holdinggesellschaft namens Canopy USA soll die Cannabis-Investitionen des Unternehmens in den USA bündeln und so die geplanten Übernahmen von Acreage Holdings sowie weiteren Firmen erleichtern.
Nach der Übernahme eines dieser US-amerikanischen THC-Unternehmen durch Canopy USA werde Canopy Growth voraussichtlich die Finanzergebnisse von Canopy USA entkonsolidieren und eine nicht beherrschende Beteiligung an Canopy USA halten, die als Investition nach der Equity-Methode (Fair Value) bilanziert werde, schreibt Canopy Growth in der Pressemitteilung. Es werde erwartet, dass diese Maßnahmen Canopy Growth und Canopy USA in die Lage versetzen werden, kurzfristig Werte zu schaffen, bevor Cannabis in den Vereinigten Staaten auf Bundesebene zugelassen werde, und gleichzeitig das Unternehmen für profitables Wachstum und einen schnellen Start nach der bundesstaatlichen Zulassung von Cannabis in den Vereinigten Staaten zu positionieren.
Redaktion finanzen.at
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