17.05.2023 18:39:38

Chinesischer Sondergesandte zu Gesprächen in die Ukraine gereist

KIEW (dpa-AFX) - Chinas Sondergesandter Li Hui hat in der Ukraine Gespräche für eine Friedenslösung in Russlands Angriffskrieg geführt. Außenminister Dmytro Kuleba habe den Diplomaten detailliert über die "Prinzipien der Wiederherstellung eines beständigen und gerechten Friedens" informiert, teilte das Ministerium in Kiew am Mittwoch mit. Kuleba habe betont, dass die Ukraine "keine Vorschläge akzeptiert, die einen Verlust ihres Territoriums oder ein Einfrieren des Konflikts vorsehen". Die Ukraine fordert etwa als Grundbedingung für Verhandlungen den Abzug aller russischen Soldaten von ihrem Gebiet. Es seien zudem auch die gegenseitigen Beziehungen erörtert worden.

Es war das erste Mal seit Kriegsbeginn am 24. Februar 2022, dass China einen hochrangigen Diplomaten in das von Russland angegriffene Land schickte. Li wird nun in Moskau erwartet. Nach Angaben aus Peking wird er auch Polen, Deutschland und Frankreich besuchen, um über eine politische Lösung des Konflikts zu sprechen.

Seit Beginn des Konflikts betonte Peking immer wieder, sich für Verhandlungen einzusetzen. Jedoch gibt China dem russischen Präsidenten Wladimir Putin insgesamt Rückendeckung, was dem Land viel internationale Kritik einbringt. Während Chinas Partei- und Staatschef Xi Jinping mehrfach mit Putin sprach und erst im März in Moskau war, gab es bislang nur ein einziges Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

Neben China bemühen sich inzwischen auch afrikanische Staaten, ein Ende des vor knapp 15 Monaten mit dem russischen Einmarsch in die Ukraine begonnenen Krieges zu erreichen. Auch Brasilien und der Vatikan hatten sich für Friedensgespräche ausgesprochen. Dagegen sieht der Westen dafür aktuell keine Chance unter anderem wegen Russlands Erklärung, alle Kriegsziele erreichen zu wollen./ast/DP/jha

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