03.02.2022 13:07:06

CORONA-BLOG/Roche warnt vor wochenlangen Lieferfristen bei Schnelltest

Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:

Roche warnt vor wochenlangen Lieferfristen bei Schnelltest

Abnehmer von Corona-Schnelltests des Schweizer Pharmakonzerns Roche müssen sich auf längere Wartezeiten einstellen. Grund dafür seien die stark schwankende Nachfrage und das globale Logistikchaos, sagte Roche-Diagnostikchef Thomas Schinecker dem Handelsblatt: "Bei den Antigentests sind wir komplett am Limit." Roche lässt seinen Antigentest von der südkoreanischen SD Biosensor fertigen. Pro Monat können laut Roche mehr als 100 Millionen Tests produziert werden. Doch kurzfristige Massenbestellungen bringen das Unternehmen an die Kapazitätsgrenze. "Es gibt Regierungen, die möchten auf einmal 20, 30 oder 40 Millionen Tests bestellen", so Schinecker. Hinzu kämen individuelle Anforderungen an die Verpackung und den Beipackzettel. Daher brauche Roche vom Zeitpunkt der Bestellung bis zur Auslieferung derzeit bis zu sechs Wochen. Darüber hinaus bremsen chaotische Lieferketten.

RWI: Handwerk kommt besser durch Krise als Gesamtwirtschaft

Die Coronavirus-Pandemie hat dem Handwerk zwar einen Dämpfer versetzt, es hat die Krise bisher aber laut dem Wirtschaftsforschungsinstitut RWI besser überstanden als die Gesamtwirtschaft. Im Jahr 2020 sei der Umsatz des Handwerks nominal um 1,3 und real um 0,9 Prozent gestiegen, 2021 zumindest nominal um etwa 3 Prozent, während die realen Umsätze aufgrund hoher Preissteigerungen um rund 5 Prozent zurückgegangen seien. Die Aussichten für die kommenden Jahre blieben gut. 2022 sei mit einer nominalen Umsatzsteigerung um mindestens 5 Prozent zu rechnen. Angesichts rückläufigen Preisauftriebs dürften die realen Umsätze konstant bleiben. Das Handwerk müsse aber "genügend Ausbildungs- und Fachkräfte finden", erklärte RWI-Wissenschaftler Jochen Dehio.

Stiko empfiehlt Novavax-Impfung für Erwachsene

Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat eine Empfehlung für den Novavax-Impfstoff für Erwachsene ausgesprochen. Es werde eine Grundimmnunisierung von Menschen ab 18 Jahren empfohlen, hierzu seien zwei Impfstoffdosen im Abstand von mindestens drei Wochen zu geben, erklärte die Stiko. Der Novavax-Impfstoff ist der erste proteinbasierte Corona-Impfstoff, der in der Europäischen Union zur Verfügung steht. Außerdem empfahl die Stiko eine zweite Auffrischungsimpfung für besonders stark gefährdete Gruppen sowie Beschäftigte im Gesundheits- und Pflegebereich. Die Empfehlung gilt demnach unter anderem für über 70-Jährige, für Bewohner von Altenheimen und Menschen mit Immunschwächekrankheiten.

Lindner: Bei 2G-Regeln am liberalen Weg aus Schleswig-Holstein orientieren

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat eine bundesweite Orientierung an dem Beispiel Schleswig-Holsteins angemahnt, 2G im Einzelhandel aufzuheben. "In der Überwindung der Corona-Pandemie brauchen wir nicht die strengsten, sondern die effektivsten Vorschriften", erklärte der FDP-Vorsitzende über den Kurznachrichtendienst Twitter. "2G-Zugangsregeln belasten den Handel, ohne aber unmittelbaren Gesundheitsschutz zu gewährleisten. Orientieren wir uns an dem liberalem Weg aus Schleswig-Holstein." Zuvor hatte Lindner bereits der Bild-Zeitung gesagt, Bund und Länder "sollten Mitte Februar einen Stufenplan verabreden, mit dem wir Schritt für Schritt mehr Normalität ermöglichen".

Bundesärztekammer fordert Stufenplan für Lockerungen

Die Bundesärztekammer hat einen Stufenplan für Öffnungsschritte in der Corona-Politik gefordert. "Wenn sich das Infektionsgeschehen so entwickelt, wie von Epidemiologen prognostiziert, werden die Fallzahlen von Ende Februar an allmählich sinken", sagte der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). "Bund und Länder sollten deshalb vorbereitet sein und möglichst schon jetzt Stufenpläne für Öffnungen vorbereiten, die dann hoffentlich bald umgesetzt werden können." Zugleich betonte Reinhardt, dass die Einschränkungen des öffentlichen Lebens im Moment noch unumgänglich seien: "Die Situation hierzulande ist einfach eine andere als in England oder Dänemark. Deutschland hat die zweitälteste Bevölkerung in Europa und eine im Vergleich zu Dänemark und England niedrige Impfquote unter Älteren."

Italien beschließt Corona-Lockerungen inbesondere für Schulen

Italiens Regierung hat am Mittwoch die Lockerung einiger Corona-Maßnahmen beschlossen. Zu den angekündigten Änderungen gehört das Ende des Homeschoolings für Schüler der Grund- und Sekundarschulen, unabhängig von der Zahl der positiv getesteten Schüler in einer Klasse, wie die Regierung bekanntgab. Das Tragen von Masken im Freien bleibt nach einem Beschluss vom Montag allerdings weiterhin bestehen. Zudem wird die Gültigkeit des Impfpasses für Geboosterte und Genesene auf einen unbegrenzten Zeitraum ausgeweitet. Bisher war der Impfpass des Landes nur sechs Monate lang gültig. Ministerpräsident Mario Draghi sagte, seine Regierung arbeite an einem Zeitplan für weitere Lockerungen auf der Grundlage der Infektionszahlen. Nahezu 88 Prozent der italienischen Bevölkerung über zwölf Jahren sind geimpft, rund 34 Millionen Menschen haben eine dritte Dosis erhalten.

Tschechien verlangt keinen 2G-Nachweis für Restaurants und Veranstaltungen mehr

Tschechen werden ab nächster Woche in Restaurants oder bei Veranstaltungen keine Covid-Impfbescheinigungen mehr vorlegen müssen. "Die Regierung wird die Verpflichtung, einen Impfausweis oder einen Nachweis der Genesung vorzulegen, um Restaurants, kulturelle, sportliche und ähnliche Veranstaltungen zu betreten, ab dem 9. Februar aufheben", sagte Regierungschef Petr Fiala am Mittwoch. Fiala fügte hinzu, dass die Bevölkerung in geschlossenen Räumen weiterhin einen Mundschutz tragen sollte und dass die Anzahl der Teilnehmer an Massenveranstaltungen begrenzt bleibe. Seit November 2021 durften in Tschechien nur Geimpfte und Genesene Zugang zu Bars, Restaurants, Hotels und anderen Dienstleistungen erhalten.

Stiko bereitet Empfehlung zu einer vierten Corona-Impfung vor

Die Ständige Impfkommission (Stiko) bereitet eine Empfehlung zu einer vierten Impfung gegen das Coronavirus vor. "Die jüngsten Daten aus Israel legen nahe, dass eine vierte Dosis eine gewisse Verbesserung beim Schutz vor Infektion und eine deutlichere Verbesserung beim Schutz vor schwerer Erkrankung bewirkt", sagte der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Die Stiko wird dazu demnächst eine Empfehlung abgeben." Es gehe zum jetzigen Zeitpunkt um eine zweite Auffrischungsimpfung mit den vorhandenen mRNA-Impfstoffen. Mit Blick auf die Impfstoffe, die an die Omikron-Variante angepasst wurden, müsse die Kommission dagegen zunächst auf die Daten aus den klinischen Studien von Moderna und Biontech/Pfizer warten, so Mertens.

RKI meldet neue Höchstwerte bei Neuinfektionen und Inzidenz

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen und die Inzidenz haben neue Höchstwerte erreicht. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen 24 Stunden am Donnerstagmorgen mit 236.120 an. Damit wurde der bisherige Höchstwert vom Vortag mit 208.498 übertroffen. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag indessen am Donnerstag bei 1.283,2, und damit über dem bisherigen Rekord von 1.227,5 am Vortag. Wie das RKI zudem mitteilte, wurden am Donnerstag 164 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichnet. Am Donnerstag vor einer Woche hatten die Gesundheitsämter bundesweit noch 203.136 Neuinfektionen vermeldet. Die Inzidenz hatte vor einer Woche noch 1.017,4 betragen. Seit Pandemie-Beginn verzeichneten die Gesundheitsämter nach Angaben des RKI insgesamt 10.422.764 (Vorwoche 9.238.931) Infektionsfälle. Die Gesamtzahl der registrierten Corona-Toten in Deutschland liegt nun bei 118.334 (117.314).

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February 03, 2022 07:07 ET (12:07 GMT)

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