Rote Zahlen |
14.02.2017 23:01:00
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Credit Suisse will erneuten Milliardenverlust schnell vergessen machen
Da sich die Credit Suisse kurz vor Weihnachten mit dem US-Justizministerium in puncto Hypothekenstreit auf eine Milliardenzahlung geeinigt hatte, ist der erneute Verlust keine Überraschung. Über das Jahr gesehen stand unter dem Strich ein Minus von gut 2,4 Milliarden Franken in den Büchern. Damit ist der Verlust immerhin 17 Prozent kleiner als im Jahr 2015. Auch die Deutsche Bank hatte wegen eines teuren Hypothekenvergleichs mit der US-Justiz erneut einen Milliardenverlust geschrieben, der aber kleiner ausfiel als bei dem Schweizer Rivalen.
Trotz des erneut negativen Jahresergebnisses sollen die Aktionäre der Credit Suisse wie im Vorjahr eine Dividende von 70 Rappen aus Kapitalreserven erhalten. Die Anteilseigner können sich diese entweder in bar oder in Form neuer Anteile auszahlen lassen. Das kam an der Börse gut an. Die Aktie stieg bis zum frühen Nachmittag um 3 Prozent und verteidigte damit ihre Gewinne aus dem frühen Handel.
"Wir haben die Kapitalbasis der Gruppe erheblich gestärkt", betonte Thiam. Die harte Kernkapitalquote (Look-through CET1) sei binnen eines Jahres von 11,4 auf 11,6 Prozent gestiegen. Angesichts dessen steht nun der geplante teilweise Börsengang des Schweizer Geschäfts auf dem Prüfstand, wie Thiam andeutete - mit dem Schritt wollte er frisches Kapital ins Haus holen.
Die Kernkapitalquote habe die allgemeine Erwartung übertroffen, lobte Deutsche-Bank-Analyst Kinner Lakhani. Verglichen mit anderen Großbanken steht die Credit Suisse allerdings vom Kapital her eher mäßig da. Je besser eine Bank kapitalisiert ist, desto widerstandsfähiger ist sie gegenüber Krisen.
"In einem schwierigen Jahr haben unsere Teams großen Einsatz gezeigt und gute Fortschritte erzielt. Dadurch konnten sie das Jahr mit einem starken Endspurt abschließen", sagte Thiam. Während im Gesamtjahr die Erträge um 7 Prozent auf 21,6 Milliarden Franken zurückgingen, zogen sie im vierten Quartal verglichen zum Vorjahreszeitraum wieder an.
Die Vermögensverwaltung erwies sich 2016 als Stütze für die Bank, aber auch das lange problematische Kapitalmarktgeschäft konnte letztlich zulegen. Die Finanzmärkte sind seit der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten in Aufruhr - höhere Handelsaktivitäten sind in der Regel gut für Banken.
"Viele der positiven Trends des vierten Quartals hielten im Januar an", fuhr Thiam fort. So hätten alle Bereiche der Vermögensverwaltung im Januar Zuflüsse verzeichnet. Die Kundenaktivität an den Kapitalmärkten und im Handelsgeschäft sei weiter "robust". Vor allem der Verkauf von Kredit- und verbrieften Produkten lief sehr gut. Die Bank profitiert unter anderem von der gestiegenen Unsicherheit der Unternehmen mit Blick auf die Entwicklung der tendenziell wieder steigenden Zinsen. Viele Konzerne sichern sich deshalb für die Finanzierung ihrer Geschäfte jetzt noch Kredite.
Credit Suisse befindet sich in einer ähnlichen Lage wie die Deutsche Bank. Nach der Finanzkrise hatte der Konzern zunächst an einem breiten Investmentbanking festgehalten im Vertrauen, dass sich das Kapitalmarktgeschäft nach dem Lehman-Schock wieder erholt. Doch diese Besserung ließ lange auf sich warten. Bankchef Thiam, der seit gut eineinhalb Jahren im Amt ist, setzt auf Kosteneinsparungen und den Ausbau der als stabil geltenden Vermögensverwaltung. Der Umbau gehe in diesem und dem kommenden Jahr weiter, sagte Thiam. Bei Credit Suisse arbeiteten zum Jahreswechsel rund 47 000 Menschen./das/zb
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