21.08.2006 13:32:00

DAX am Mittag: Leicht erholt, DaimlerChrysler im Fokus

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Der Dax erholt sich gegen Mittag etwas von seinen Tagestiefstständen und verbucht derzeit noch ein Minus von 0,41 Prozent auf 5.793,30 Indexpunkte. Ähnlich das Bild im MDAX, hier geht es gegenwärtig noch um 0,26 Prozent auf 8.109,70 Zähler abwärts. Auf der Konjunkturseite stehen heute keine relevanten Daten an.

Mit einem marginalen Aufschlag finden sich Papiere der Deutschen Telekom mit auf der kurzen Gewinnerliste wieder, obwohl in der Chefetage des Konzerns Presseangaben zufolge ein Machtkampf um das Amt des Vorstandsvorsitzenden entbrannt ist. Einem weiteren Bericht zufolge wird das Unternehmen außerdem sein Breitbandnetz stärker für Konkurrenten öffnen müssen. Leichte Kursgewinne verzeichnen daneben lediglich E.ON und die Deutsche Börse. Volkswagen profitieren von einem Zeitungsbericht, wonach der Sportwagenbauer Porsche die geplante Sperrminorität von 25,1 Prozent an dem Wolfsburger Konzern spätestens Mitte Oktober erreicht haben will, und tendieren knapp behauptet.

Infineon-Aktien geben derzeit ein halbes Prozent ab, obwohl der Halbleiterkonzern den Erhalt eines bedeutenden Auftrages von der amerikanischen Regierung bekannt gab. DaimlerChrysler verlieren 1,1 Prozent. Einem Pressebericht zufolge muss der Automobilkonzern einen dreistelligen Millionenbetrag an die Altaktionäre der DaimlerBenz AG in Zusammenhang mit der Chrysler-Fusion nachzahlen. Die rote Laterne haben aber MAN mit einem 1,5-prozentigen Minus inne, auf Talfahrt befinden sich außerdem ThyssenKrupp und Bayer.

Nach Zahlen stehen in der zweiten Reihe Wacker Chemie im Fokus. Der Konzern konnte sowohl Umsatz wie auch Gewinn im zweiten Quartal deutlich steigern, die Anleger honorieren die starken Ergebnisse mit einem satten Kursplus von 1,4 Prozent. Daneben rücken Papiere von Merck um 1,1 Prozent vor, während Aktien der Deutschen Postbank 0,9 Prozent abgeben. Presseangaben zufolge hat der Chemiekonzern bessere Aufstiegschancen in den DAX als die Postbank. Das Schlusslicht bilden aber Rheinmetall mit einem mehr als 3-prozentigen Abschlag.

Der Automobilkonzern DaimlerChrysler AG (Daimler) muss einen dreistelligen Millionenbetrag an die Altaktionäre der DaimlerBenz AG in Zusammenhang mit der Chrysler-Fusion nachzahlen. Ein Sprecher des Landgerichts Stuttgart erklärte laut dem "Handelsblatt" heute, dass die 32. Kammer für Handelssachen als angemessenen Barausgleich einen Betrag von 22,15 Euro je Aktie festgesetzt hat. Damit müsste der Autokonzern sechs Jahre nach der Fusion mit Chrysler noch einmal in die Tasche greifen und die klagenden Aktionäre von Daimler-Benz mit bis zu 232 Mio. Euro abfinden. Dabei kann der Konzern jedoch gegen das Urteil Berufung einlegen. Ein Konzernsprecher wollte in diesem Zusammenhang keine Erklärung abgeben, allerdings hatte der Konzern bereits durchblicken lassen, sich weiter wehren zu wollen, berichtet die Wirtschaftszeitung weiter. Rund 1,8 Prozent der Daimler-Benz-Aktien - 10,5 Millionen Papiere - waren 1999 gegen den Widerstand von Aktionären eingezogen und gegen Aktien des fusionierten Unternehmens getauscht worden. Diese kleine Minderheit der Anteilseigner sah die Höhe der Barabfindung als zu niedrig an. 17 deutsche Kleinaktionäre hatten schließlich geklagt. Sie alleine besaßen 12.740 Papiere, so dass sich bei Ihnen die Gesamtsumme auf 282.191 Euro beläuft. Ob auch andere Aktionäre, die keine Klage eingereicht hatten, von dem Urteil betroffen sind, konnte ein Gerichtssprecher mit Hinweis auf eventuell verstrichene Fristen zunächst nicht sagen, hieß es weiter.

Der Halbleiterhersteller Infineon Technologies AG (ISIN DE0006231004/ WKN 623100) hat einen bedeutenden Auftrag von der amerikanischen Regierung erhalten. Wie der im DAX30 notierte Konzern heute erklärte, rüstet die US-amerikanische Regierung vor dem Hintergrund ihrer stetig verbesserten Sicherheitsmaßnahmen ihre nächste Generation von Reisepässen mit Hochsicherheits-Chips des Münchner Halbleiterherstellers aus. Infineon beliefert damit das größte nationale Passprojekt der Welt. Der neue elektronische Reisepass enthält in seinem Umschlagrücken einen Chip, auf dem die im Pass gedruckten Informationen verschlüsselt abgespeichert sind. Mit dem Chip sollen Fälschung und unberechtigte Nutzung des Passes nahezu unmöglich sein. Außerdem soll die chipgestützte automatische Identitätsüberprüfung an Grenzkontrollpunkten die Einreise trotz einer strengeren Personenkontrolle beschleunigen. Bis zum Jahreswechsel will die amerikanische Regierung mit der Ausgabe solcher Pässe an die Bürger beginnen und innerhalb des ersten Jahres rund 15 Millionen Stück ausgeben. Damit ist das US-Projekt nach Jahresvolumen das größte nationale Passprojekt der Welt. Schätzungsweise sind in den USA derzeit rund 67 Millionen Reisepässe im Umlauf. Finanzielle Einzelheiten wurden des Auftrags nicht veröffentlicht.

In der Chefetage der Deutsche Telekom AG (ISIN DE0005557508/ WKN 555750) ist Presseangaben zufolge ein Machtkampf um das Amt des Vorstandsvorsitzenden entbrannt. Wie die "WirtschaftsWoche" unter Berufung auf Konzernkreise berichtet, will der Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick den amtierenden Konzernchef Kai-Uwe Ricke aller öffentlichen Loyalitätsbekundungen zum Trotz lieber heute als morgen ablösen. "Eick ist extrem ehrgeizig und will unbedingt Konzernchef werden", zitiert das Wirtschaftsmagazin führende Telekom-Manager, "wenn nicht bei der Deutschen Telekom, dann bei einem anderen Unternehmen." Finanzchef Eick hatte sich schon vor vier Jahren, als Ricke zum Nachfolger von Ron Sommer bestellt wurde, nur zähneknirschend mit der Rolle als Stellvertreter begnügt. Einer demnächst anstehenden erneuten Verlängerung seines im November nächsten Jahres auslaufenden Fünfjahresvertrages als Finanzvorstand werde er nicht zustimmen, hieß es weiter. Die Chancen für Eicks Aufstieg an die Konzernspitze sind allerdings gering. "Selbst wenn Ricke gehen muss, rückt Eick nicht automatisch nach", heißt es in Aufsichtsratskreisen.

Die ThyssenKrupp AG (ISIN DE0007500001/ WKN 750000) hat im Rahmen eines Aktienrückkaufprogramms 3,54 Millionen eigene Aktien erworben. Wie der im DAX30 notierte Stahlkonzern heute verkündete, hat er im Zeitraum vom 11. bis 18. August 2006 insgesamt 3,54 Millionen eigene Aktien zurückgekauft. Das Unternehmen war ermächtigt worden, in Zusammenhang mit seiner Wachstumsstrategie bis zu 5 Prozent seines Grundkapitals bzw. 25,724 Millionen eigene Aktien zu erwerben, um diese als Akquisitionswährung benutzen zu können. Bis zum 11. August hatte man schon 21,28 Millionen Papiere erworben.

Die Wacker Chemie AG (ISIN DE000WCH8881/ WKN WCH888) konnte Umsatz und Gewinn im zweiten Quartal steigern. Unternehmensangaben von heute zufolge erhöhte sich der Umsatz um 18 Prozent von 701,5 Mio. Euro auf 830,4 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) konnte von 182,7 Mio. Euro auf 195,7 Mio. Euro verbessert werden. Bereinigt um Sondereffekte, die im zweiten Quartal 2005 das EBITDA mit 44,8 Mio. Euro positiv beeinflusst hatten, beträgt die Ergebnissteigerung 42 Prozent. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) des zweiten Quartals stieg im Konzern auf 111,8 (Vorjahr: 87,0) Mio. Euro, das Konzernergebnis wuchs gegenüber dem Vorjahresquartal um 35,6 Mio. Euro auf 66,5 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie beläuft sich auf 1,35 Euro, nach 0,59 Euro im Vorjahr. Für das Gesamtjahr stellt der Konzern ein EBITDA von 730 bis 750 Mio. Euro und einen Konzernumsatz von rund 3,3 Mrd. Euro in Aussicht. "Die anhaltende Ertragsstärke des Konzerns im zweiten Quartal und der verbesserte Ausblick für das Gesamtjahr belegen einmal mehr, dass wir mit unserer Strategie für nachhaltiges profitables Wachstum auf dem richtigen Weg sind", sagte der Vorsitzende des Vorstands, Peter-Alexander Wacker. (21.08.2006/ac/n/m)

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Deutsche Telekom AG 30,12 0,70% Deutsche Telekom AG
Infineon AG 30,01 -0,60% Infineon AG
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) 52,56 0,82% Mercedes-Benz Group (ex Daimler)
thyssenkrupp AG 3,88 1,78% thyssenkrupp AG
WACKER CHEMIE AG 71,00 1,69% WACKER CHEMIE AG

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