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14.06.2006 13:15:00

DAX am Mittag: Stimmung trübt ein, EADS -29 Prozent

Westerburg, 14. Juni 2006 (aktiencheck.de AG) - Die Stimmung der deutschen Marktteilnehmer trübt sich zur Tagesmitte hin wieder ein, der recht fest in den Tag gestartete Dax tendiert nur noch marginal fester bei 5.293,31 Punkten. Die Talfahrt im MDAX hält hingegen unvermindert an, der Index für mittelgroße Werte büßt 2,66 Prozent auf 7.091,84 Zähler ein. Am Nachmittag könnte der auf der Agenda stehende US-Verbraucherpreisindex für Bewegung sorgen.

Mit einem Aufschlag von 2,1 Prozent avancieren Hypo Real Estate zum stärksten Indexwert. Der Konzern gab am Vorabend bekannt, dass er vom Immobilienfinanzierer AHBR das internationale Geschäft erworben hat. Commerzbank-Papiere erholen sich von den kräftigen Abschlägen der jüngsten Zeit und rücken um 2 Prozent vor.

Angesichts der anhaltenden Übernahmeschlacht um den Berliner Pharmakonzerns Schering legt der Titel derzeit 1,9 Prozent zu. Bayer, die ebenfalls fester tendieren, streben unverändert die vollständige Übernahme Scherings an und bereiten sich - falls das laufende Übernahmeangebot scheitern sollte - auf ein so genanntes Pflichtangebot vor. Unterdessen hat Merck seinen Schering-Anteil am Vortag weiter ausgebaut. Im MDAX verzeichnet der Titel derzeit ein Plus von 1,7 Prozent.

Deutliche Abschläge erleiden hingegen ThyssenKrupp mit -2 Prozent. Merklich rote Vorzeichen prägen das Bild außerdem bei DaimlerChrysler. Presseberichten zufolge hat die Staatsanwaltschaft Bremen eine Razzia im Werk Bremen des Automobilherstellers durchgeführt. Zudem trennen sich die Börsianer auch verstärkt von Volkswagen und Continental.

In der zweiten Reihe richten sich alle Blicke auf EADS, nachdem der Konzern eine Verzögerung bei der Auslieferung des Airbus A380 bekannt gab. Titel des Luft- und Raumfahrtkonzerns befinden sich aufgrund dessen im Sturzflug und sacken um 29,4 Prozent ab. Deutlich schwächer tendieren daneben auch MTU und Vivacon, während insbesondere Papiere von Praktiker und LEONI in die Anlegerdepots wandern.

In Anbetracht der weiter sinkenden Preise für Handy-Telefonate erwartet die Mobilfunktochter der Deutsche Telekom AG in den kommenden Monaten rückläufige Umsätze auf dem deutschen Mobilfunkmarkt. "Der Markt hat Überkapazitäten und viel Spielraum auf der Preisseite", erklärte Philipp Humm, Chef von T-Mobile Deutschland, in einem Interview mit der "Financial Times Deutschland". Nach Ansicht des Managers kann auch eine verstärkte Handynutzung die durch niedrigere Tarifangebote ausgelöste rückläufige Umsatzentwicklung nicht ausgleichen. In den kommenden Jahren rechnet Humm laut dem Bericht nur noch mit etwa drei Prozent Wachstum in den kommenden Jahren - getrieben allein durch Datendienste. Schuld an dieser Entwicklung sind Billiganbieter, die T-Mobile mit niedrigen Tarifen zunehmend unter Druck setzen. Allein in den vergangenen zwölf Monaten sind den Angaben zufolge die Minutenpreise in Deutschland um 12 Prozent gefallen. So musste die Mobilfunktochter der Deutschen Telekom im ersten Quartal einen Umsatzverlust von 3,4 Prozent ausweisen. Zusätzliche Belastungen drohen durch nationale und internationale Regulierung, die etwa die Einnahmen aus grenzüberschreitenden Handygesprächen schmälern könnte. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, müssen die Mobilfunker nach Ansicht von Humm versuchen, das Nutzungsverhalten ihrer Kunden zu ändern: "Nirgendwo in Europa wird weniger telefoniert, nirgendwo sind die Umsätze pro Kunden so niedrig wie in Deutschland", sagte Humm. Das muss nach Ansicht des Managers ein Ende haben: "Die Kunden sollen so viel telefonieren, wie sie möchten, ohne sich Gedanken um die Kosten machen zu müssen." Gleichzeitig verteidigte Humm die derzeit von T-Mobile angebotene breite Tarifpalette: Eine Ein-Preis-Strategie, wie sie bei Billiganbietern üblich ist, lehnt der Manager ab: "Die Billigstrategie mag in einer Marktnische funktionieren. Es ist aber wie in anderen Branchen: Topmarken gewinnen. Bei uns wird es weiterhin differenzierte Tarife geben - nicht nur Discounter."

Der Pharmakonzern Bayer AG strebt unverändert die vollständige Übernahme der Schering AG (Bayer Schering Pharma) an und bereitet sich - falls das laufende Übernahmeangebot scheitern sollte - auf ein so genanntes Pflichtangebot vor. Das bedeutet, dass Bayer noch einmal allen Schering-Aktionären den Erwerb der noch von ihnen gehaltenen Anteile offerieren muss, denn Bayer verfügt inzwischen über mehr als 30 Prozent der Schering-Aktien, die zu einem Preis von bis zu 88 Euro erworben wurden. Darin enthalten sind auch die von der Allianz veräußerten Anteile. Unternehmensangaben von heute zufolge hat man sich zu diesem Vorgehen entschlossen, da davon auszugehen ist, dass die Merck KGaA ihre bisher erworbenen Aktien nicht in dem laufenden Prozess anbieten wird. "Der Weg ist hügeliger geworden, aber wir lassen unser klar gestecktes Ziel nicht aus den Augen: Wir wollen unsere Pharma-Aktivitäten mit denen von Schering kombinieren, damit ein deutsches Pharma-Unternehmen von Weltrang entstehen kann", sagte Bayer-Vorstandsvorsitzender Werner Wenning. Ferner hat sich Bayer entschlossen, am Dienstag in New York Klage gegen Merck auf Schadenersatz einzureichen. "Durch die Vorgehensweise von Merck wurden dem Finanzmarkt wichtige Informationen vorenthalten. Dadurch wurden die Schering-Aktionäre benachteiligt und Bayer geschädigt", erklärte Dr. Roland Hartwig, der Chef-Justitiar von Bayer. Das Unternehmen habe unter Verletzung amerikanischer Vorschriften seine strategischen Absichten verschwiegen. Damit seien die Investoren und auch die Beteiligten über die Zielsetzungen von Merck im Unklaren gelassen worden. Die zweifelhafte Vorgehensweise von Merck werde durch die Chronologie der Ereignisse verdeutlicht: Am 23. März hatte Bayer sein sowohl vom Schering-Vorstand wie auch vom -Aufsichtsrat unterstütztes, freundliches Angebot angekündigt und damit das feindliche Übernahmeangebot von Merck um 12 Prozent übertroffen. Wenige Stunden nach dieser Ankündigung hatte Merck seinen Rückzug aus dem Bieterverfahren öffentlich und zusätzlich in einem Brief an den Bayer-Vorstandsvorsitzenden erklärt. Der damalige Ausstieg wurde unter anderem mit einem aus Sicht von Merck nicht zu rechtfertigenden Preis von 86 Euro begründet. In der Schlussphase des Übernahmeangebots von Bayer hat Merck dann jedoch massiv Schering-Aktien auf dem Preisniveau des Übernahmeangebotes gekauft, ohne dem Finanzmarkt den Hintergrund dieser Aktion bekannt zu geben. Damit hat Merck die Öffentlichkeit über die wahren Absichten als zusätzlicher Bieter im Unklaren gelassen. Es entspricht weder den Vorschriften noch der Fairness des Finanzmarktes, erst einen Ausstieg zu signalisieren und dann ohne klare Aussage wieder als Bieter aufzutreten.

Aktuellen Presseberichten zufolge hat die Staatsanwaltschaft Bremen am heutigen Dienstag eine Razzia im Werk Bremen der Automobilhersteller DaimlerChrysler AG (Daimler) durchgeführt. Dies berichtet die "Stuttgarter Zeitung" in ihrer Mittwochausgabe. Laut der Zeitung seien Mitarbeiter offenbar in den Verdacht geraten, das Unternehmen geschädigt zu haben. Weitere Details wurden jedoch nicht bekannt.

Die Hypo Real Estate Holding AG teilte am Dienstag nach Börsenschluss mit, dass die Hypo Real Estate Bank International AG ("HI"), eine Tochter des DAX30-Konzerns, das internationale Geschäft der Allgemeine Hypothekenbank Rheinboden AG ("AHBR") erworben hat. Hierbei hat die HI ein Portfolio von 140 gewerblichen, europäischen Immobilienfinanzierungen ("performing loans") im Volumen von rund 3,5 Mrd. Euro (Kreditzusagen/"commitments") gekauft. Die Transaktion wird voraussichtlich im Juli 2006 abgeschlossen sein. Sie steht aber noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch das Bundeskartellamt, so die Mitteilung des Unternehmens weiter.

Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern European Aeronautic Defence and Space Co. EADS N.V. gab am Dienstag nach Börsenschluss bekannt, dass der Konzern einen überarbeiteten Zeitplan für die Airbus A380-Auslieferungen hat. EADS erwartet aber nicht, dass der überarbeitete Zeitplan für die Serienauslieferungen des Airbus A380 zu einer Änderung der EADS EBIT-Prognose für das Jahr 2006 führt. Die EBIT-Ausfälle können durch verstärkte Anstrengungen bei Airbus und die positive operative Entwicklung des Gesamtkonzerns ausgeglichen werden. Nach umfangreicher Prüfung der A380-Produktion hat Airbus den Zeitplan für die A380-Auslieferungen in den Jahren 2006 bis 2009 überarbeitet. Demnach wird das erste Flugzeug 2006 ausgeliefert. Im Jahr 2007 werden voraussichtlich maximal neun Flugzeuge ausgeliefert. Im Jahr 2008 werden fünf bis neun Flugzeuge weniger ausgeliefert als bisher geplant, 2009 etwa fünf Flugzeuge weniger als bislang erwartet. Für die Jahre 2007 bis 2010 erwartet EADS, dass die EBIT-Beiträge aus dem A380-Programm jährlich um EUR 500 Mio. geringer ausfallen werden als bislang vorgesehen. Die jährlichen Ausfälle ergeben sich aus der zeitlichen Verschiebung positiver Ergebnisbeiträge, aus zusätzlichen Kosten zum Aufholen der Verzögerung und aus mit den Kunden zu verhandelnden Verzugszahlungen. Aufgrund des neuen Zeitplans mögliche Abbestellungen sind in dieser Prognose nicht enthalten. Beim Free Cash Flow erwartet EADS gegenüber der bisherigen Planung Ausfälle in der Höhe von weniger als EUR 300 Mio. im Jahr 2006. Bis 2008 werden die Ausfälle auf über EUR 1 Mrd. steigen und danach deutlich zurückgehen. Bislang wurden 15 A380-Flugzeuge endmontiert. Die Produktion von Sektionen des Flugzeuges mit der Seriennummer 36 hat bereits begonnen. Wenn bestimmte Meilensteine erreicht werden, beispielsweise Ergebnisse der Gespräche mit den Kunden und aus dem laufenden Kabinentestprogramm vorliegen sowie die von Airbus eingeleiteten Aufholmaßnahmen Fortschritte machen, werden die wirtschaftlichen Auswirkungen des neuen Produktionszeitplans kontinuierlich überprüft und aktualisiert.

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