22.10.2007 18:05:00

DAX-Schluss: Deutliche Abschläge zu Wochenbeginn, Volkswagen an der Spitze

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Die deutschen Standardwerte mussten am ersten Handelstag der Woche deutlichere Kursabschläge hinnehmen. Der Dax beendete den Tag mit einem Minus von 1,13 Prozent bei 7.794,94 Punkten, während der MDAX einen Abschlag von 1,48 Prozent auf 10.296,47 Zähler hinnehmen musste. Zu Handelsbeginn hatten die deutschen Standardwerte unter den schwachen US-Vorgaben vom Freitag sowie den asiatischen Leitbörsen zu leiden und eröffneten mit deutlichen Abschlägen. Am Nachmittag konnten sich die Standardwerte dann dank teilweise behaupteter US-Börsen etwas von ihren Anfangsverlusten erholen.

Im Blickpunkt des Anlegerinteresses standen vor allem die Anteilsscheine der Commerzbank, die gleich zu Handelsbeginn kräftig Federn lassen mussten. Zuvor hatte der Vorstandschef Müller einem Pressebericht zufolge erklärt, dass das Kreditinstitut stärker als zunächst erwartet von der US-Hypothekenkrise betroffen ist. Anleger straften den Wert daraufhin mit einem deutlichen Minus von mehr als 4 Prozent ab, von dem sich die Aktie im weiteren Tagesverlauf nur leicht erholen konnte. Ebenfalls deutlich unter Druck präsentierten sich Anteilsscheine der Hypo Real Estate, die nach negativen Analystenkommentaren mit einem Abschlag von zeitweise mehr als 4 Prozent am unteren Ende des Leitindex zu finden waren. Ebenfalls deutlichere Abschläge von rund 3,4 Prozent bzw. 2,8 Prozent waren bei Bayer, und dem Automobilhersteller Daimler zu verzeichnen.

Auf der Gewinnerseite waren unter anderem die Anteilsscheine der Deutschen Telekom zu finden. Hier sorgten Presseberichte, wonach der Bonner Konzern in den kommenden Jahren einen verstärkten Personalabbau anstrebt, für gute Stimmung bei den Anlegern. Einem weiteren Pressebericht zufolge will sich der führende europäische Telekommunikationskonzern in Europa mit milliardenschweren Zukäufen verstärken. Am Ende reichte es bei der Deutschen Telekom für ein leichtes Plus Ebenfalls stark präsentierten sich Anteilsscheine von Volkswagen, die im Vorfeld der Morgen anstehenden EU-Entscheidung zum so genannten VW-Gesetz fester tendierten und zum Schluss mit einem Plus von mehr als 1 Prozent an der Spitze rangierten. Zu Handelsbeginn hatten Medienberichte, wonach Großaktionär Porsche seine Beteiligung an dem Wolfsburger Konzern nach dem Fall des VW-Gesetzes wegen des derzeit hohen Aktienkurses nicht sofort auf über 50 Prozent aufstocken will, die Aktie noch belastet. Ebenfalls fester präsentierte sich die Deutsche Lufthansa, die von rückläufigen Ölpreisnotierungen profitieren konnte.

Im MDAX schossen Anteilsscheine von Techem um 17 Prozent nach oben. Zuvor hat die australische Investmentbank Macquarie Bank ein neues Übernahmeangebot für den Energiedienstleister auf den Tisch gelegt. Am unteren Ende des MDAX verzeichneten KUKA,GEA und ARQUES hingegen kräftige Kursabschläge von teilweise mehr als 5 Prozent.

Schlusskurse (17:36 Uhr):

DAX: 7.794,94 (-1,13 Prozent)

MDAX: 10.296,47 (-1,48 Prozent)

Tagesgewinner: Volkswagen, Lufthansa, Continental

Tagesverlierer: Hypo Real Estate, Bayer, Commerzbank

Unternehmensmeldungen:

Die zur ThyssenKrupp AG gehörende Tochter Uhde hat von der südkoreanischen Samsung Engineering Co. Ltd. einen Großauftrag erhalten. Wie aus einer heute veröffentlichten Pressemitteilung hervorgeht, wurde Samsung Engineering von der Saudi Arabian Mining Co. mit der Planung und dem Bau einer schlüsselfertigen Ammoniak-Anlage für 950 Mio. Dollar beauftragt. Der Auftragswert für Uhde liegt im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich.

Das Board of Directors der französischen Business Objects S.A. (ISIN FR0004026250/ WKN 929074) hat in einer offiziellen Stellungnahme das Übernahmeangebot des Walldorfer Software-Konzerns SAP AG (ISIN DE0007164600/ WKN 716460) gebilligt. Wie aus einer heute veröffentlichten Pressemitteilung des Board Of Directors von Business Objects hervorgeht, wurde das durch SAP vorgelegte Übernahmeangebot in Höhe von 42 Euro je Aktie von dem Gremium als fair bezeichnet. SAP hatte Anfang Oktober ein Übernahmeangebot in Höhe von insgesamt 4,8 Mrd. Euro für Business Objects vorgelegt.

Die Commerzbank AG (ISIN DE0008032004/ WKN 803200) ist nach Aussage ihres Vorstandsvorsitzenden Klaus-Peter Müller stärker von der US-Hypothekenmarktkrise betroffen als zuvor erwartet. "Die bisher angekündigten Abschreibungen von 80 Mio. Euro spiegeln den Informationsstand von Anfang Juli wider. Das wird nicht reichen", wird der Vorstandschef des Kreditinstituts von der "Financial Times Deutschland" zitiert. Allerdings blieben die Prognosen der Commerzbank davon unberührt.

Der Sportwagenhersteller Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG (ISIN DE0006937733/ WKN 693773) will seine Beteiligung an der Volkswagen AG (ISIN DE0007664005/ WKN 766400) Presseangaben zufolge nach dem Fall des VW-Gesetzes nicht sofort auf über 50 Prozent aufstocken. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins "FOCUS" will sich der Zuffenhausener Sportwagenhersteller bei der Übernahme von Volkswagen nicht unter Zeitdruck setzen lassen. Porsche will laut dem Bericht die zur endgültigen Machtübernahme noch fehlenden Aktienpakete erst in den nächsten Monaten und damit voraussichtlich nicht mehr in diesem Jahr erwerben. Als Grund wurde der derzeit hohe VW-Aktienkurs genannt.

Die Deutsche Telekom AG (ISIN DE0005557508/ WKN 555750) will ihre Belegschaft in Deutschland Presseangaben zufolge von derzeit 154.000 auf unter 120.000 Mitarbeiter bis zum Jahr 2012 reduzieren. Wie die "Rheinische Post" (Montagausgabe) berichtet, soll sich der Aufsichtsrat auf seiner nächsten Sitzung am 8. November mit den Abbauplänen beschäftigen. Bei den Stellenstreichungen seien jedoch auch die geplanten Verkäufe von Unternehmensteilen der IT-Tochter T-Systems wie der Fernsehtürme und des Rundfunk-Dienstleisters Media Broadcast berücksichtigt. Einem weiteren Bericht zufolge will die Deutsche Telekom ihren Expansionskurs in Westeuropa weiter fortsetzen. Laut einem Bericht der "WirtschaftsWoche" ist Konzernchef Rene Obermann vor allem an der Übernahme der Mobilfunktöchter der Hongkonger Firmengruppe Hutchison Whampoa Ltd. (ISIN HK0013000119/ WKN 864287) in Großbritannien, Italien, Irland und Österreich, die dort unter der Marke 3 auftreten, interessiert. Für alle europäischen 3-Gesellschaften müsste Obermann den Angaben zufolge nach Schätzungen von Analysten mindestens 15 Mrd. Euro aufbringen.

Die Techem AG (ISIN DE0005471601/ WKN 547160) meldete heute, dass der zur australischen Investmentbank Macquarie Bank Ltd. (ISIN AU000000MBL3/ WKN 901864) gehörende Macquarie European Infrastructure Fund II entschieden hat, den Aktionären der Gesellschaft durch seine vollständige Tochter MEIF II Energie Beteiligungen GmbH & Co. KG ein freiwilliges, öffentliches Übernahmeangebot für ihre Aktien zu unterbreiten. Den Angaben zufolge beträgt der Preis 58,00 Euro in bar pro Techem-Aktie. Wie das Unternehmen weiter mitteilte, begrüßt der Vorstand das Angebot.

Die Tognum AG (ISIN DE000A0N4P43/ WKN A0N4P4) hat ihre Marktposition im After-Sales-Bereich durch eine Akquisition weiter ausgebaut. Wie der Konzern heute erklärte, hat die Tognum-Tochtergesellschaft MTU Friedrichshafen mit der Dr. Gies Unternehmensgruppe einen Vertrag zum Erwerb der SKL Motor GmbH in Magdeburg unterzeichnet. Über den Kaufpreis haben die Parteien Stillschweigen vereinbart. (22.10.2007/ac/n/m)

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