11.12.2006 10:02:00

Deutsche Bank rechnet 2007 mit gutem M&A-Jahr in Deutschland

   Von Christian Streckert und Simon Steiner

   Dow Jones Newswires

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Bank geht für das kommende Jahr weiterhin von einem lebhaften Geschäft mit Fusionen und Übernahmen in Deutschland aus. "Ich erwarte auch für 2007 ein gutes Jahr für das M&A-Geschäft, auch wenn das Volumen der Transaktionen insgesamt unter dem Wert von 2006 liegen könnte", sagte Berthold Fürst, Leiter M&A Deutschland der Deutschen Bank, zu Dow Jones Newswires. "2006 war sicher ein Ausnahmejahr", fügte er hinzu.

   Das Volumen von M&A-Transaktionen mit deutscher Beteiligung beläuft sich seit Jahresbeginn laut Daten von Thomson Financial auf 305 Mrd USD. Über die eigene Pipeline des Frankfurter Instituts an Mergers & Acquisitions (M&A) machte Fürst keine detaillierten Angaben. "Wir sind mit unserer M&A-Pipeline zufrieden", sagte er lediglich.

   Für die M&A-Transaktionen geht er von weiterhin guten Marktbedingungen aus: "Das Umfeld am Finanzmarkt bleibt positiv, solange sich bei der Konjunkturentwicklung keine Risiken manifestieren." Allerdings ist ihm zufolge "nicht zu erwarten, dass wir dauerhaft die gleiche Sequenz von Großtransaktionen sehen werden." Im laufenden Jahr waren unter anderem die Fusionen E.ON/Endesa, Linde/BOC, Bayer/Schering und BASF/Engelhard angekündigt worden.

   Nach Ansicht von Fürst werden sich die Treiber für das M&A-Geschäft 2007 verbreitern. "2006 waren es vor allem Unternehmen und deren Wachstumsakquisitionen. Jetzt kommt als neuer Trend hinzu, dass sich Unternehmen verstärkt gegen ungewollte Avancen anderer schützen werden. Viele Unternehmen bereiten sich bereits jetzt darauf vor", erläuterte der Investment-Banker.

   Der M&A-Experte erwartet offenbar auch einen höheren Anteil von feindlichen Übernahmen: "Zudem hat sich insgesamt die Bereitschaft, auch unfreundliche Maßnahmen zu erwägen, vergrößert."

   Auch 2007 wird es nach den Prognosen der Deutschen Bank durchaus wieder zu bedeutenden Übernahmen kommen. "Der Trend zu Großtransaktionen wird weiter anhalten, aber auch bei kleineren und mittelgroßen Unternehmen werden wir weiterhin Aktivität bei M&A-Transaktionen sehen", machte Fürst deutlich.

   Mit Blick auf die börsennotierten Schwergewichte sagte der Banker, es sei "denkbar, dass Finanzinvestoren im kommenden Jahr die Übernahme eines DAX-Konzerns versuchen". Zugleich verwies der auf die Schwierigkeiten solcher Großtransaktionen: "Die Komplexität eines solchen Deals ist aber sehr hoch und darf nicht unterschätzt werden."

   Fürst erwartet allerdings nicht, dass eine bestimmte Branche in den besonderen Fokus der Investoren gerät. "Die M&A-Aktivitäten werden im kommenden Jahr nahezu alle Branchen erfassen", sagte er. Die Finanzbranche nahm er davon indes aus. "Bei der Bankbranche gilt dies wegen des strukturellen Umfeldes aber nur mit Einschränkungen. Auch das Thema unfreundliche Übernahmen ist hier schwieriger", begründete er.

   Rein innerdeutsche M&A-Transaktionen werden laut dem M&A-Leiter der Deutschen Bank 2007 nicht im Vordergrund stehen: "Vor allem die Konsolidierung innerhalb Europas wird das dominierende Thema sein". Zudem sei derzeit eine erhöhte Aktivität der Investoren aus Russland und den arabischen Ländern zu beobachten. "Diese zeigen verstärktes Interesse an Assets in Europa. Auch hier sind Unternehmenskäufe durch diese Akteure vorstellbar", so Fürst.

   Hinsichtlich der Finanzierung der Transaktionen rechnet er damit, dass Cash-Deals oder gemischte Finanzierungen weiterhin die dominierende Rolle spielen. "Reine Paperdeals werden nicht überhand nehmen. Aktien sind in einigen Fällen zwar als Akquisitionswährung zurückgekehrt, aber sie werden nicht die Bedeutung gewinnen wie im Jahr 2000", sagte Fürst.

   Webseite: http://www.deutsche-bank.de

   -Von Christian Streckert und Simon Steiner, Dow Jones Newswires,

   +49 (0)69 29725 115, christian.streckert@dowjones.com

   DJG/ces/brb

   (END) Dow Jones Newswires

   December 11, 2006 04:01 ET (09:01 GMT)

   Copyright (c) 2006 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 01 AM EST 12-11-06

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu Deutsche Bank AGmehr Analysen

27.11.24 Deutsche Bank Outperform RBC Capital Markets
14.11.24 Deutsche Bank Buy Warburg Research
13.11.24 Deutsche Bank Buy UBS AG
24.10.24 Deutsche Bank Kaufen DZ BANK
24.10.24 Deutsche Bank Overweight JP Morgan Chase & Co.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Deutsche Bank AG 15,73 1,98% Deutsche Bank AG

Indizes in diesem Artikel

DAX 19 425,73 0,85%
STOXX 50 4 294,93 0,47%
EURO STOXX 50 4 758,65 0,54%
EURO STOXX Banks 138,33 0,84%
Prime All Share 7 562,64 0,77%
HDAX 10 215,13 0,80%
CDAX 1 667,09 0,59%
DivDAX 182,87 0,61%
NYSE International 100 7 535,50 0,03%
EURO STOXX 495,14 0,55%