Trotz Rally |
02.04.2022 23:11:00
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Deutsche Bank-Stratege: Öl- und Gasaktien bieten noch Chancen
• Kräftige Kursanstiege auch bei Aktien des Sektors
• Aktienrally laut Deutsche Bank-Experte noch nicht vorbei
Für Öl- und Gasaktien war der bisherige Jahresverlauf durchaus positiv. Der Brent-Ölpreis hat bis auf 128 US-Dollar je Barrel zugelegt, für leichtes US-Öl (WTI) ging es in der Spitze bis auf rund 124 US-Dollar nach oben. Selbst nach einer zwischenzeitlichen, kurzen Entspannung am Ölmarkt bleiben die Ölpreise oberhalb der 100 US-Dollar-Marke (Stand: 31.03.2022). Auch die Gaspreise haben in den vergangenen Monaten deutlich zugelegt.
Krieg in der Ukraine treibt die Preise an
Verantwortlich für den deutlichen Preissprung ist insbesondere die Lage in der Ukraine. Seit dem Start des Angriffskrieges durch Russland, insbesondere aber nach den harten Wirtschaftssanktionen der westlichen Verbündeten gegen Russland haben die Ölpreise eine deutliche Rally aufs Parkett gelegt. Die Angst vor langfristigen Lieferausfällen kombiniert mit Spekulationen um ein Embargo von russischem Erdöl hatten drohende Angebotsengpässe fürchten lassen.
Auch bei Erdgas war es die Angst vor einer Versorgungsunterbrechung, die für den massiven Preisanstieg mitverantwortlich war. Insbesondere Spekulationen um einen möglichen Stopp der russischen Gasimporte durch Europa trieben die Entwicklungen am Erdgasmarkt an.
Aktien von Öl- und Gasunternehmen ebenfalls deutlich höher
Im Windschatten deutlich gestiegener Öl- und Gaspreise zogen auch die Aktienkurse von Vertretern der Rohstoffbranche teils deutlich an. Der Energy Select Sector SPDR ETF, der die Kursentwicklung der wichtigsten Öl- und Gasaktien abbildet, hat seit Jahresstart bereits mehr als 42 Prozent zugelegt. Und geht es nach Dr. Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank, ist das Ende des Aufwärtstrends noch nicht erreicht.
Im Deutsche Bank-Newsletter "Perspektiven am Morgen" zeigte sich der Experte überzeugt, dass die Preisrally bei Öl- und Gasaktien noch nicht vorbei ist. Stephan verweist auf Analysten, die davon ausgehen, dass "die Aktienkurse der Petroleumunternehmen lediglich einen Rohölpreis von rund 65 US-Dollar pro Barrel einpreisen". Auch im Falle abnehmender Energiepreise hätten die Aktienkurse vor diesem Hintergrund noch "Luft nach oben", betont er. Eine nennenswerte Korrektur sei aufgrund limitierter Produktionskapazitäten, niedriger Lagerbestände und anhaltend hoher Nachfrage vorerst nicht in Sicht, er rechnet zudem mit weiteren positiven Gewinnrevisionen trotz einer bereits 20-prozentigen Anpassung im Laufe der vergangenen drei Monate. "Damit würden die für das Jahr 2022 erwarteten KGVs von 11,9 und 7,7 für die Unternehmen in den USA beziehungsweise Europa weiter gestaucht werden", so der Experte weiter.
Anleger, die langfristig orientiert sind, sollten die Nachhaltigkeit der aktuell sprudelnden Gewinne nicht außer Acht lassen, rät Stephan. "Vor allem, da der Krieg in der Ukraine die grüne Transformation beschleunigen dürfte".
Redaktion finanzen.at
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