01.11.2019 16:20:47

DIE AUTO-WOCHE - das waren die wichtigsten Themen

Fusion unter Gleichen: Peugeot und Fiat Chrysler trauen sich

Es ging überraschend schnell: Nur zwei Tage nachdem die Fusionsgespräche zwischen der französischen Opel-Muttergesellschaft Peugeot und Fiat Chrysler bekannt wurden, haben die beiden Gesellschaften sich auf einen Zusammenschluss unter Gleichen verständigt. Mit der Megafusion entsteht der weltweit viertgrößte Automobilhersteller nach Volkswagen, Toyota und Renault-Nissan gemessen am Absatz. John Elkann, Chairman der Fiat Chrysler Automobiles NV, soll diese Position auch bei dem fusionierten Konzern ausüben. Chef werde Peugeot-CEO Carlos Tavares. Die Fusion werde zu jährlichen Synergien von 3,7 Milliarden Euro führen, Werke sollen nicht geschlossen werden.

ANALYSE/Fiat Chrysler und Peugeot begegnen neuem Branchendruck

Mit der geplanten Fusion wenden Fiat Chrysler und Peugeot ein altes Rezept der Automobilbranche auf ein neues Problem an: Größe nutzen, um die Gewinne zu steigern, inmitten der aktuell sinkenden Nachfrage und des teuersten Technologiewandels seit Jahren. Der Zusammenschluss wäre der größte seit der Fusion von Daimler und Chrysler vor zwanzig Jahren. Es folgten kleinere Deals, von denen einige funktioniert haben, wie die Übernahme von Chrysler durch Fiat. Aber die Scheidung von DaimlerChrysler löste eine branchenweite Neubewertung der Vorteile von Megafusionen aus.

HINTERGRUND/Peugeot könnte mit Fiat Chrysler in USA endlich durchstarten

Peugeot-Chef Carlos Tavares weist gerne auf das letzte Mal hin, als der französische Automobilhersteller in den USA erfolgreich auf sich aufmerksam machte: Das Jahr 1919, als Peugeot seinen letzten Indy-500-Titel gewann. In den 1980er Jahren bemühte sich der Konzern intensiv, seine Autos an die Amerikaner zu verkaufen. Der Erfolg blieb allerdings aus. Vor knapp 30 Jahren zog sich Peugeot dann komplett aus dem Markt zurück. Wenn der Deal gelingt, hätte Peugeot quasi sofort Zugang zu den Ausstellungsräumen von Fiat Chrysler in den USA.

HINTERGRUND/Fiat Chrysler erhält zweite Chance zur Fusion

John Elkann, Chairman von Fiat Chrysler, hat eine Lektion vom langjährigen und vergangenes Jahr verstorbenen CEO Sergio Marchionne gelernt: fusioniere und wachse, oder gehe in der Bedeutungslosigkeit unter. Fünf Monate nach dem gescheiterten Fusionsversuch mit Renault steht Elkann, Enkel des Fiat-Urgesteins Gianni Agnelli, erneut im Zentrum der Verhandlungen. Er persönlich verhandelt mit Peugeot-CEO Carlos Tavares über einen Zusammenschluss zum viertgrößten Autokonzern weltweit im Wert von 46 Milliarden US-Dollar. Die beiden Autokonzerne bestätigten am Mittwoch entsprechende Verhandlungen, an deren Ende eine Fusion auf Augenhöhe stehen könnte.

Fitch: Synergien mittelfristig positiv für Bonität von PSA-Fiat Chrysler

Die von Fiat Chrysler und der französischen Opel-Muttergesellschaft PSA bei ihrer Fusion angestrebten Synergien von 3,7 Milliarden Euro dürften sich nach Einschätzung von Fitch Ratings mittelfristig positiv auf die Bonität des neuen Konzerns auswirken. Es werde allerdings mindestens zwei bis drei Jahre dauern, bis Vorteile realisiert werden und sich auf die Finanzkennzahlen auswirken.

IG Metall fordert Eigenständigkeit von Opel bei Fusion von PSA und Fiat

Angesichts der angekündigten Fusion von PSA und Fiat Chrysler will sich die IG Metall für die Marke Opel stark machen. "Die IG Metall wird sich angesichts der Fusion weiterhin für die Eigenständigkeit der Marke Opel und für die Identität von Opel einsetzen", sagte Jörg Köhlinger, Bezirksleiter des IG Metall-Bezirks Mitte. An den Spekulationen über mögliche negative Folgen einer Fusion von Fiat Chrysler und PSA für Opel-Standorte wolle sich die Gewerkschaft nicht beteiligen. Autoexperten haben sich infolge des Deals von PSA und Fiat kritisch mit Blick auf Opel geäußert.

Fiat Chrysler verzeichnet Quartalsverlust - Prognose bestätigt

Fiat Chrysler hat im dritten Quartal wegen einer Milliardenbelastung einen Verlust verzeichnet. Operativ verdiente der italienische-amerikanische Autohersteller, der kurz zuvor die Fusion mit der französischen PSA-Gruppe verkündet hat, allerdings mehr. Rückenwind gab es einmal mehr durch gute Geschäfte in Nordamerika. Zudem bekräftigte die Fiat Chrysler Automobiles NV den Ausblick für dieses Jahr.

Volkswagen trotzt Branchenflaute mit Gewinnsprung

Volkswagen hat sich im dritten Quartal dem trüben Marktumfeld erneut widersetzt und sowohl den Umsatz als auch Gewinn überraschend deutlich gesteigert. Nach neun Monaten liegt der DAX-Konzern mittlerweile sogar relativ komfortabel über der Margenprognose für das Gesamtjahr, die nun bestätigt wurde. "Der Volkswagen Konzern behauptet sich gut in einem herausfordernden Marktumfeld", sagte VW-Finanzvorstand Frank Witter. Der Konzern profitiert besonders von seiner Kernmarke, bei der Kostensenkungen und steigende Verkäufe von SUVs den Gewinn stützen.

VW-Kernmarke steigert Gewinn kräftig und bekräftigt Ausblick

Volkswagen hat den Ausblick für die Kernmarke für dieses Jahr nach guten neun Monaten bekräftigt. 2019 soll das operative Renditeziel von 4 bis 5 Prozent erreicht werden, kündigte das Unternehmen an. Den Umsatz sieht die Marke weiter bis zu 5 Prozent höher.

Volkswagen gründet Tochter für autonomes Fahren

Volkswagen bündelt die Kompetenzen für das große Zukunftsthema automatisiertes Fahren in einer neuen Tochtergesellschaft. In der Volkswagen Autonomy (VWAT) werden alle Konzernaktivitäten zur Entwicklung selbstfahrender Systeme ab Level 4 zusammengefasst. Die VWAT GmbH habe ihren Sitz in München und Wolfsburg, im Silicon Valley gebe es ebenfalls eine Tochter. Kommendes Jahr soll dann eine weitere Tochtergesellschaft in China hinzukommen.

Porsche steigert Gewinn moderat - Investitionen belasten

Porsche hat in den ersten neun Monaten von starkem Absatzwachstum in China profitiert und sowohl den Umsatz als auch den Gewinn gesteigert. Während die Einnahmen um 7 Prozent auf 20,5 Milliarden Euro stiegen, fiel das Plus beim bereinigten operativen Ergebnis mit 1 Prozent auf 3,35 Milliarden Euro eher schmal aus. Belastend wirkten Investitionen in Elektrifizierung, zusätzlich gab es Gegenwind von der Währungsseite. Die bereinigte operative Rendite lag bei 16,3 Prozent - ein Rückgang von 0,2 Punkten gegenüber dem Vorquartal, aber deutlich über dem Zielwert von 15 Prozent

Audi von hohen Aufwendungen belastet - Finanzausblick bekräftigt

Audi hat in den ersten neun Monaten bei sinkenden Umsätzen auf vergleichbarer Basis weniger verdient. Die operative Marge sank demnach auf 7,8 Prozent von 8,3 Prozent, wie die Volkswagen-Premiumtochter mitteilte. Der Autokonzern setzt wie BMW und Mercedes-Benz auf Kostensenkungen, um die hohen Aufwendungen für neue Modelle und Technologien sowie das schwächere Umfeld abzufedern. Den Ausblick für das Gesamtjahr bekräftigte Audi.

Traton gründet Einkaufs-Joint-Venture mit Hino

Die Nutzfahrzeughersteller von VW und Toyota - Traton und Hino - haben ein Gemeinschaftsunternehmen für die Beschaffung von einer breiten Palette von Komponenten und Technologien auf den Weg gebracht. Die Hino & Traton Global Procurement GmbH mit Standorten in München und Tokio wird ihre Tätigkeit mit sofortiger Wirkung aufnehmen, teilten beide Seiten mit. Neben globalen Synergien im Einkauf versprechen sich die Beteiligten davon eine größere geografische Ausdehnung der Lieferantenbasis.

Pirelli senkt trotz Gewinnwachstum Margenprognose

Der Reifenhersteller Pirelli hat seine Prognose für den operativen Gewinn gesenkt und die Vorstellung seiner neuen Strategie für die Jahre 2020 bis 2022 verschoben. Der Konzern aus Mailand verwies auf ein herausfordernderes Umfeld, wenngleich Gewinn und Umsatz in den ersten neun Monaten des Jahres zulegten. Der Konzern nahm einen Teil seines Ausblicks nun schon zum dritten Mal in diesem Jahr zurück und senkte die Ziele für die Profitabilität und den Cashflow. Pirelli plant nun mit einer bereinigten EBIT-Marge zwischen mehr als 17 und 17,5 Prozent. Die Prognose hatte zuletzt auf 18 bis 19 Prozent gelautet.

GM verdient mehr als erwartet - Prognose gesenkt

General Motors (GM) hat wegen der Belastungen aus dem massiven Streik im dritten Quartal zwar weniger verdient, Analysten hatten allerdings einen noch deutlicheren Gewinnrückgang befürchtet. Wegen der Milliardenbelastung aus dem wochenlangen Arbeitskampf senkte der US-Autokonzern den Gewinnausblick für dieses Jahr. Vor Steuern verdiente GM in den drei Monaten bereinigt laut Mitteilung 3,0 Milliarden US-Dollar, ein Rückgang von 6 Prozent. Allein der Streik der mehr als 46.000 Beschäftigten belastete den Konzern mit rund 1 Milliarde Dollar.

Streik bei General Motors nach 40 Tagen beendet

Nach 40 Tagen Streik hat die Gewerkschaft United Auto Workers Union (UAW) ihren landesweiten Streik bei General Motors (GM) beendet. Die UAW teilte am späten Freitag mit, einen neuen Arbeitsvertrag mit GM geschlossen und damit eine der längsten Arbeitsniederlegungen im privaten US-Unternehmenssektor beendet zu haben. Damit kann der Detroiter Autobauer seine US-Fabriken wieder starten.

HINTERGRUND/UAW-Deal von GM könnte für Detroit teuer werden

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

November 01, 2019 11:21 ET (15:21 GMT)

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