Großzügige Dividenden |
04.05.2022 22:12:00
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Dividendenrenditen: Die besten Dividendenzahler unter den MDAX-Unternehmen
Wer gewinnt den Titel als MDAX-Dividendenkönig?
Der Titel des besten Dividendenzahlers aus dem MDAX geht dieses Jahr an RTL (erwartete Dividendenrendite von 9,91 Prozent). Das Medienunternehmen mit Sitz in Luxemburg und Köln, das 68 Fernseh- und 31 Radiokanäle betreibt, steigert seine Dividende von 3,00 Euro je Aktie aus dem Vorjahr auf nun 5,00 Euro je Aktie. Zwar zeigt sich RTL mit seinen Dividendenzahlungen damit äußerst großzügig - jedoch darf nicht außer Acht gelassen werden, dass die Kursperformance des Unternehmens in den letzten Jahren enttäuschte.
Telefonica, ProSiebenSat.1, freenet und WACKER CHEMIE komplettieren die Top Five
Mit ProSiebenSat.1 Media (6,89 Prozent) landet ein RTL-Rivale ebenfalls in den Top Five der besten MDAX-Dividendenzahler. Auch das Telekommunikationsunternehmen Telefonica Deutschland (7,16 Prozent) verwöhnt seine Aktionäre Jahr für Jahr mit hohen Dividenden. Jedoch entwickelten sich die Aktienkurse der O2-Mutter in den letzten Jahren so schwach, dass die hohen Dividendenrenditen wohl nur einen schwachen Trost für langfristig orientierte Aktionäre darstellen dürften. Auch der Branchenrivale freenet (6,44 Prozent) lockt Anleger mit einer hohen Gewinnausschüttung und landet damit auf dem vierten Platz der besten Dividendenzahler. Mitbewerber United Internet (1,61 Prozent), der Mutterkonzern von Anbietern wie 1&1, GMX und Web.de, agiert in der Dividendensaison dagegen deutlich sparsamer. Vervollständigt werden die Top Five der MDAX-Dividendenrangliste indes durch das Münchner Unternehmen WACKER CHEMIE (5,07 Prozent), dessen Aktienkurs in den letzten Jahren stark zulegte.
Immobilienunternehmen stets mit hohen Renditen
Neben den Telekommunikations- und Medienunternehmen erfreuen sich auch Immobilienkonzerne eines Rufes als solide Dividendenzahler. Die hohen Ausschüttungen der MDAX-Immobilienunternehmen Grand City Properties (4,54 Prozent), TAG Immobilien (4,48 Prozent), Aroundtown (4,41 Prozent) und LEG Immobilien (3,96 Prozent) bekräftigen auch 2022 diese Reputation. Nach Angaben von "Börse Online" müssen jedoch die Aktionäre des im Herbst 2021 von Vonovia übernommenen Immobilienunternehmens Deutsche Wohnen dieses Mal vollständig auf eine Dividende verzichten.
Chemie-Unternehmen traditionell zuverlässige Dividendenzahler
In der MDAX-Dividendensaison bieten die Chemieunternehmen einmal mehr hohe Dividendenrenditen: Evonik (4,65 Prozent), FUCHS PETROLUB (3,15 Prozent) und LANXESS (2,63 Prozent) liegen mit ihrer Rendite deutlich über zwei Prozent. Aktionäre des Düngemittelherstellers K+S (0,71 Prozent) müssen sich dagegen mit einer deutlich niedrigeren Rendite zufriedengeben - angesichts der beeindruckenden Performance des K+S-Aktienkurses ist dies aber für Aktionäre, die einer Buy-and-Hold-Strategie nachgehen, gewiss zu verschmerzen.
Ebenfalls in der Dividendenrendite-Spitzengruppe des MDAX befinden sich das Versicherungsunternehmen Talanx (3,96 Prozent), der Außenwerbungsdienstleister Ströer (3,60 Prozent) und das Mietwagenunternehmen Sixt (2,98 Prozent). Alle drei Unternehmen waren in den vergangenen Jahren stark performende Werte an den deutschen Börsen, besonders Talanx und Ströer konnten ihre Dividenden konstant steigern.
Industrie-Branche zahlt meist durchschnittliche Dividendenrenditen
Die MDAX-Industrieunternehmen aus dem deutschen Mittelstand zahlen überwiegend durchschnittliche Dividendenrenditen. Zwischen einem und zwei Prozent zahlen der Kochsystem-Hersteller RATIONAL (1,59 Prozent), das Entsorgungsunternehmen Befesa (1,75 Prozent), der Kupferproduzent Aurubis (1,54 Prozent), die Maschinenbauer AIXTRON (1,50 Prozent) und Dürr (1,86 Prozent), das Verpackungsunternehmen Gerresheimer (1,89 Prozent) sowie der Funkmastbetreiber Vantage Towers (1,91 Prozent). Auch das Rüstungsunternehmen Rheinmetall (1,71 Prozent) bietet eine vergleichsweise geringe Dividendenrendite. Aber: Der geringe Prozentanteil hängt mit der jüngsten Kursrally infolge der Bundeswehraufrüstung zusammen. Tatsächlich erhöht Rheinmetall seine Ausschüttungen deutlich im Vergleich zum Vorjahr.
GEA, KION GROUP und Knorr-Bremse zahlen über zwei Prozent Dividendenrendite
Einige Unternehmen aus der Industriebranche können dagegen immerhin mit mindestens zwei Prozent Dividendenrendite aufwarten. Dazu zählen der breit aufgestellte Industriekonzern GEA (2,37 Prozent), die beiden Maschinenbau-Unternehmen Jungheinrich (2,71 Prozent) und KION GROUP (2,52 Prozent) sowie der Bremssystemhersteller Knorr-Bremse (2,67 Prozent). Eine geringe Dividende zahlt dagegen der Konsumgüterkonzern Beiersdorf (0,73 Prozent), welcher im März zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate aus dem DAX in die zweite Index-Liga abstieg. Der sich im Aufwind befindliche Luxustextilien-Hersteller HUGO BOSS (1,33 Prozent) erhöhte dagegen seine Dividende deutlich im Vergleich zum letzten Jahr, der neue CEO Daniel Grieder bringt dringend benötigten frischen Wind in das Traditionsunternehmen aus Metzingen.
Dividende Fehlanzeige: Diese MDAX-Unternehmen verzichten auf eine Ausschüttung
Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel: Auch im insgesamt dividendenstarken MDAX gibt es einige Unternehmen, die auf eine Dividendenzahlung verzichten. Während dies bei der Lufthansa und Fraport hauptsächlich mit dem wegen der Corona-Krise deutlich reduzierten Passagieraufkommen im Luftverkehr zusammenhängen dürfte, bevorzugen die wachstumsorientierten Unternehmen TeamViewer, Hypoport, EVOTEC oder CTS Eventim eine Reinvestierung der Gewinne für weiteres Wachstum. Die Gründe für den Dividendenverzicht der Commerzbank sowie von thyssenkrupp sind dagegen anderer Natur: Dies hängt nicht mit Investitionen in Wachstumsinnovationen zusammen, sondern ist vorrangig mit der problematischen finanziellen Lage dieser schwächelnden Traditionsunternehmen zu erklären.Einige MDAX-Unternehmen eher knauserig
Auch Siemens Energy (0,71 Prozent), das Medizintechnik-Unternehmen Carl Zeiss Meditec (0,67 Prozent) und das IT-Systemhaus Bechtle (1,09 Prozent) sind eher knauserig hinsichtlich ihrer Dividendenausschüttungen. Der sehr erfolgreiche Bausoftware-Hersteller Nemetschek (0,44 Prozent) schüttet zwar eine sehr geringe Dividende aus, wusste aber in den vergangenen Jahren die Aktionäre mit enormen Kurszuwächsen zu begeistern. Der zuletzt stark gelaufene Aktienkurs drückt somit die Rendite der Dividende nach unten, während diese in absoluten Zahlen zuletzt konstant anstieg. Das Energieunternehmen Uniper (0,30 Prozent), das erheblich unter den westlichen Sanktionen gegen Russland leidet, verlor dagegen erheblich an Wert in den vergangenen Wochen. Somit ist die geringe Dividende nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Manche Wachstumswerte zahlen hohe Dividende
Jedoch beweisen das Halbleiterunternehmen Siltronic (3,26 Prozent), der Batteriehersteller Varta (2,76 Prozent), der IT-Infrastrukturanbieter Software AG (2,43 Prozent), der Online-Marktplatz Scout24 (1,61 Prozent) sowie das IT-Dienstleistungsunternehmen CANCOM (1,79 Prozent) mit ihren relativ hohen Dividendenrenditen, dass Wachstumsorientierung und Gewinnausschüttungen sich nicht zwangsläufig widersprechen.
Eine wichtige Randnotiz: Die hier genannten Höhen der Dividenden sind lediglich erwartete Werte - die tatsächliche Auszahlung wird dagegen bei den jeweiligen Hauptversammlungen der Unternehmen beschlossen werden.
Die MDAX-Dividendensaison ist übrigens bereits im vollen Gange. Im April und Mai finden die allermeisten Hauptversammlungen der Unternehmen statt. Die letzte Hauptversammlung wird am 28. Juli 2022 die von Vantage Towers sein.
Redaktion finanzen.at
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