24.09.2017 20:12:45

DIW-Chef Fratzscher besorgt über Stärke der AfD

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones)--Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, hat sich besorgt über das Ergebnis der AfD bei der Bundestagswahl gezeigt und als Konsequenz eine stärkere Berücksichtigung sozialer Fragen durch die Politik gefordert.

"Das Ergebnis der AfD macht mir Sorge", erklärte Fratzscher. "Die Stärke der AfD sollte ein Weckruf an die Politik sein, die Ungleichheit und soziale Polarisierung der deutschen Gesellschaft endlich ernster zu nehmen." Bessere Bildung und Qualifizierung, gezieltere Leistungen des Sozialstaats und eine stärker auf die Zukunft ausgerichtete Wirtschaftspolitik seien "die richtige Antwort auf das Erstarken des Populismus".

Die Politik müsse sich viel mehr als bisher auf Chancengleichheit und eine größere Teilhabe für mehr Menschen konzentrieren - im Bildungssystem, im Berufsleben, in den gesellschaftlichen Strukturen", forderte der Ökonom. Die Präsenz der AfD im Bundestag könnte nach seiner Befürchtung "die Polarisierung der Politik und der Gesellschaft weiter vorantreiben und von den wichtigen Zukunftsreformen ablenken".

Fratzscher forderte, die drei Prioritäten der neuen Bundesregierung müssten "die Umsetzung einer Investitionsoffensive, eine Politik der stärkeren Inklusion und Teilhabe und die Reformen Europas" sein. Die neue Koalition müsse "die goldenen Wirtschaftsjahre und die hohen Staatsüberschüsse für Zukunftsinvestitionen in Bildung, Innovation, Infrastruktur und nachhaltigere Sozialsysteme nutzen". Auch müsse sie schnell ein klares Signal an Europa senden, "dass Deutschland in Zukunft mehr Verantwortung für die Reformen Europas übernehmen" wolle.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

DJG/ank/mgo

(END) Dow Jones Newswires

September 24, 2017 14:12 ET (18:12 GMT)

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