05.01.2015 17:23:48
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 05.01.2015 - 17.00 Uhr
Sorgen um Griechenland verunsichern Politik und Märkte
BERLIN/ATHEN - Die Bundesregierung pocht gegenüber Athen auf Erfüllung der Spar- und Reformzusagen. Gleichzeitig weist sie den Vorwurf zurück, sich in den Wahlkampf in Griechenland einzumischen. Drei Wochen vor den Parlamentswahlen sagte Vizekanzler und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD), man erwarte von der griechischen Regierung - "egal wer sie stellt - dass die mit der EU getroffenen Vereinbarungen eingehalten werden". Die Debatte über einen möglichen Austritt des hoch verschuldeten Landes aus dem Euro belastet auch die internationalen Finanzmärkte.
Fallende Ölpreise drücken Inflation auf tiefsten Stand seit 2009
WIESBADEN - In Deutschland ist die Inflationsrate im Dezember kräftig gesunken und hat das niedrigste Niveau seit der schweren Wirtschaftskrise 2009 erreicht. Die Teuerungsrate habe im Jahresvergleich bei 0,2 Prozent gelegen, teilte das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden nach einer ersten Schätzung mit. Niedriger war die Rate zuletzt im Oktober 2009. Volkswirte hatten zwar mit einer schwachen Teuerung gerechnet, waren aber von einer Rate von 0,3 Prozent ausgegangen. Auch im Gesamtjahr 2014 hatte vor allem der sinkende Ölpreis die Inflation gedämpft. Das Bundesamt meldete eine durchschnittliche Teuerungsrate von 0,9 Prozent.
China schafft Exportbeschränkungen für seltene Erden ab
PEKING - China hat seine Exportbeschränkungen für seltene Erden aufgehoben. Damit kommt das Land einem Urteil der Welthandelsorganisation (WTO) nach, wie staatliche Medien am Montag berichteten. Das WTO-Schiedsgericht hatte im vergangenen Jahr entschieden, dass Peking mit der Ausfuhrquote gegen Regeln des freien Welthandels verstoße.
Erwerbstätigenzahl auf Rekordniveau - Bundesagentur optimistisch
WIESBADEN/NÜRNBERG - Im wiedervereinigten Deutschland hatten im Vorjahr so viele Menschen eine Arbeit wie nie: Im Jahresdurchschnitt 2014 waren nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes 42,6 Millionen Männer und Frauen mit Wohnort in der Bundesrepublik erwerbstätig. Damit setzte sich der positive Trend der vergangenen Jahre fort. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) geht davon, dass die Entwicklung vorerst so weitergeht. Die Arbeitslosenzahlen für Dezember und das Gesamtjahr 2014 will sie am Mittwoch (7. Januar) veröffentlichen.
Bundesregierung: Keine Einmischung in griechischen Wahlkampf
BERLIN - Die Bundesregierung hat den Vorwurf zurückgewiesen, sie wolle sich in den laufenden Wahlkampf in Griechenland einmischen. "Wir respektieren die souveräne Entscheidung der griechischen Wähler und warten jetzt einmal ab", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Seibert bekräftigte, es gebe keinen Kurswechsel in der Politik gegenüber Athen.
Arbeitsmarktforscher für 2015 optimistisch - Rekord bei freien Jobs
NÜRNBERG - Die Bundesagentur für Arbeit (BA) rechnet trotz des weiter schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes zum Jahresbeginn 2015 mit einer Entspannung auf dem Arbeitsmarkt. Die große Mehrheit der 156 örtlichen Arbeitsagenturen gehe für die kommenden drei Monate saisonbereinigt von einem leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit aus, teilte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Montag mit. Es befragt monatlich die Agenturchefs. Das daraus ermittelte Arbeitsmarktbarometer sei im Dezember zum dritten Mal in Folge gestiegen - und zwar auf 101,6 Punkte (plus 0,7 Punkte). Werte über 100 signalisieren eine Besserung der Situation.
Brüssel: Euro-Mitgliedschaft unwiderrufbar
BRÜSSEL - In der Debatte um einen möglichen Ausstieg des hochverschuldeten Griechenlands aus der Eurozone hat die EU-Kommission an europäisches Recht erinnert. Der EU-Vertrag lege fest, "dass die Mitgliedschaft im Euro unwiderrufbar ist", sagte eine Sprecherin der Behörde am Montag in Brüssel. "Der Euro ist da, um zu bleiben. Der Euro hat seine Belastungsfähigkeit bewiesen", sagte sie mit Blick auf die Schuldenkrise in den vergangenen Jahren. Sie ging nicht im Detail auf Griechenland ein. "Wir kommentieren keine Gerüchte und Spekulationen." Was jetzt zähle, sei das Votum der griechischen Wähler am 25. Januar.
UKRAINE/Bundesregierung: Zustandekommen eines Gipfels noch offen
BERLIN - Das Zustandekommen eines Gipfeltreffens zur Ukraine-Krise Mitte Januar ist nach Angaben der Bundesregierung noch offen. "Ob und wann es zu einem solchen Treffen im so genannten Normandie-Format kommen wird, kann ich Ihnen heute noch nicht sagen", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. "Ein solches Treffen ist nur dann sinnvoll, wenn da auch echte Fortschritte erzielt werden können."
Eurozone: Sentix-Index zeigt Trendwende - Robuster Aufschwung in Deutschland
FRANKFURT - In der Eurozone rechnen Finanzprofis gestützt durch eine robuste Entwicklung in Deutschland mit einer weiteren konjunkturellen Erholung. Der vom Forschungsinstitut Sentix erhobene Konjunkturindex für den Währungsraum sei im Januar um 3,4 Punkte auf plus 0,9 Punkte gestiegen, hieß es in einer am Montag veröffentlichten Mitteilung. Der mittlerweile dritte Anstieg in Folge zeige eine "Trendwende zum Positiven", sagte Sentix-Experte Sebastian Wanke. Volkswirte hatten zwar mit einem Anstieg des Indikators gerechnet, aber nur mit einem deutlich geringeren Zuwachs auf minus 1,0 Punkte.
Städte- und Gemeindebund erwartet 2015 steigende Sozialausgaben
BERLIN - Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) rechnet in den kommenden Jahre mit höheren Sozialausgaben. Die Arbeitslosenquote sei zwar gesunken, dieser positive Effekt werde aber durch die kontinuierlich steigenden Kosten für die Pflege alter Menschen mehr als kompensiert, stellte der kommunale Spitzenverband am Montag in Berlin fest. Die Ausgaben für die Unterbringung von Asylbewerbern spielten dagegen nur eine untergeordnete Rolle.
Tsipras sieht Grexit-Debatte als Schreckgespenst
ATHEN - Der Chef der griechischen Linkspartei Syriza, Alexis Tsipras, hat die Debatte über einen Euro-Austritt des Landes als Schreckgespenst bezeichnet. Der konservative Regierungschef Antonis Samaras und seine Hinterleute benutzten dieses Schreckgespenst, um die Wähler zu terrorisieren, sagte Tsipras am späten Sonntagabend. Dies werde ihnen nicht gelingen.
Athener Presse regiert gelassen auf deutsche Grexit-Diskussion
ATHEN - Die Diskussion in Deutschland über einen möglichen Ausstieg Griechenlands aus dem Euro ("Grexit") hat am Montag den größten Teil der griechischen Presse kalt gelassen. "Neue wilde Grexit-Spielereien" sah die angesehene Athener Zeitung der politischen Mitte "Ta Nea". Die Berichte darüber erschienen aber erst auf Seite 17.
Hollande: Griechenland entscheidet über Verbleib in Eurozone
PARIS - Ein Verbleib Griechenlands in der Eurozone liegt aus Sicht des französischen Präsidenten François Hollande in der Hand des Landes. "Über die Eurozone entscheidet allein Griechenland", sagte Hollande am Montag im französischen Sender France Inter.
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