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08.02.2013 17:14:32

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 08.02.2013 - 17.00 Uhr

    Cameron und Merkel setzen Sparkurs bei EU-Finanzgipfel durch

 

    BRÜSSEL  - Die reichen EU-Nettozahler Deutschland und Großbritannien haben sich beim Gipfel zu den künftigen Brüsseler Finanzen durchgesetzt. In einem Sparhaushalt wird die Union in den kommenden sieben Jahren erstmals weniger Geld ausgeben als in der Vergangenheit. Insbesondere London und Berlin hatten auf zusätzliche Milliarden-Kürzungen gedrungen. Das Europaparlament hält den Beschluss der EU-Staats-und Regierungschefs vom Freitag allerdings für unzureichend, um grassierende Arbeitslosigkeit und Rezession zu bekämpfen. Die mächtige Volksvertretung droht deshalb mit Ablehnung.

 

USA: Lagerbestände im Großhandel überraschend gesunken

 

    WASHINGTON  - In den USA sind die Lagerbestände der Unternehmen im Großhandel im Dezember überraschend gesunken. Im Monatsvergleich seien die Bestände um 0,1 Prozent geschrumpft, teilte das US-Handelsministerium am Freitag in Washington mit. Volkswirte hatten einen Zuwachs um 0,4 Prozent erwartet. Im November waren die Lagerbestände um revidierte 0,4 Prozent (zunächst: +0,6%) zum Vormonat geklettert.

 

USA: Handelsdefizit sinkt auf tiefsten Stand seit fast drei Jahren

 

    WASHINGTON  - Das Defizit in der amerikanischen Handelsbilanz hat sich zum Jahresende hin stark verringert. Von November auf Dezember sank der Fehlbetrag um 10,1 Milliarden auf 38,5 Milliarden US-Dollar, wie aus Zahlen des Handelsministeriums vom Freitag hervorgeht. Ein niedrigeres Defizit hatte es zuletzt im Januar 2010 gegeben. Bankvolkswirte wurden überrascht, sie hatten einen viel geringeren Rückgang erwartet.

 

Deutsche Exporte klettern auf Rekordhoch

 

    WIESBADEN  - Die deutsche Exportwirtschaft bleibt ungeachtet des schwächeren Geschäfts mit kriselnden Euroländern auf Rekordjagd. Die Ausfuhren kletterten 2012 gegenüber dem bisherigen Spitzenjahr 2011 um 3,4 Prozent auf 1,097 Billionen Euro, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte.

 

China: Ausfuhren legen kräftig zu - Arbeitstage verzerren das Bild

 

    PEKING  - Neue Zahlen vom chinesischen Außenhandel deuten auf ein beschleunigtes Wachstum in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt hin. Wie aus Regierungszahlen vom Freitag hervorgeht, stiegen die Ausfuhren im Januar im Vergleich zum Vorjahresmonat um 25,0 Prozent. Das ist der stärkste Zuwachs seit April 2011. Noch deutlicher legten die Einfuhren zu, die als Indikator für die Binnennachfrage gelten. Sie stiegen im Jahresvergleich um 28,8 Prozent. Das ist der höchste Wert seit elf Monaten. Die Zahlen lagen deutlich über den Markterwartungen.

 

China: Inflation rückläufig - Notenbank dennoch besorgt

 

    Die chinesische Notenbank zeigt sich trotz der geringeren Jahresrate besorgt. Bereits am Mittwoch hatte sie in ihrem vierteljährlichen Bericht zur Geldpolitik vor dem Risiko importierter Inflation gewarnt. Als Grund nannte sie die Geldschwemme zahlreicher großer Notenbanken. Die People's Bank of China befürchtet, dass infolgedessen insbesondere die Rohstoffpreise weiter steigen werden. Zudem könnte sich die globale Konjunkturerholung in höheren Güterpreisen niederschlagen.

 

Japan: Leistungsbilanz 2012 mit Mini-Übeschuss

 

    TOKIO  - Der im vergangenen Jahr rekordstarke Yen hat sich deutlich in der Außenhandelsbilanz 2012 bemerkbar gemacht. Die Leistungsbilanz, die unter anderem den Handel mit Waren und Dienstleistungen erfasst, schloss das abgelaufene Jahr mit einem Überschuss von lediglich 4,7 Billionen Yen (knapp 38 Milliarden Euro) ab. Das ist der niedrigste Wert seit mindestens 1985. Zahlen aus früheren Jahren sind nach Regierungsangaben nicht vergleichbar, weil sie auf einer anderen Berechnungsmethode fußen. Die Exporte gaben im Gesamtjahr 2012 um 2,1 Prozent nach, die Importe stiegen um 4,5 Prozent.

 

Italien: Industrieproduktion steigt etwas stärker als erwartet

 

    ROM  - Die italienische Industrieproduktion ist im Dezember erstmals seit vier Monaten wieder gestiegen. Im Dezember habe die Produktion um 0,4 Prozent zum Vormonat zugelegt, teilte die Statistikbehörde Istat am Freitag mit. Am Markt wurde lediglich ein Anstieg um 0,3 Prozent erwartet. Im Vormonat war die Industrieproduktion noch um revidierte 1,1 (zunächst -1,0) Prozent gefallen.

 

EZB: Banken wollen weitere fünf Milliarden Euro an Notkrediten zurückzahlen

 

    FRANKFURT  - Die Banken des Euroraums zahlen der Europäischen Zentralbank (EZB) in einer dritten Runde einen weiteren Teil ihrer Notkredite zurück. Wie die EZB am Freitag mitteilte, wollen 21 Finanzinstitute zusätzlich 4,99 Milliarden Euro tilgen. Das Volumen ist größer als in der Vorwoche, als 3,48 Milliarden Euro zurückflossen. Am ersten möglichen Rückzahlungstermin Ende Januar hatten die Euro-Banken mit rund 137 Milliarden Euro einen überraschend hohen Betrag getilgt.

 

Banque de France rechnet zunächst nicht mit einer Rezession in Frankreich

 

    PARIS  - Die französische Wirtschaft wird nach Einschätzung der Notenbank des Landes zunächst knapp an einer Rezession vorbeischrammen. In einer ersten Einschätzung für die konjunkturelle Entwicklung im ersten Quartal erwartet die Banque de France ein leichtes Wirtschaftswachstum. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte demnach um 0,1 Prozent wachsen, hieß es in einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung. Die Notenbank rechnet im Februar mit einer leichten Besserung der Lage in der Industrie. Im Dienstleistungsbereich erwarten die Währungshüter im Februar ebenfalls eine Erholung.

 

'Wirtschaftswoche': EU rechnet fest mit einem Hilfsantrag Sloweniens

 

    DÜSSELDORF  - Die EU-Kommission rechnet laut einem Magazinbericht fest mit einem Antrag Sloweniens auf Hilfen aus dem Euro-Rettungsfonds ESM. "Slowenien wird Hilfe aus dem Euro-Rettungsfonds ESM beantragen müssen", sagte ein hoher EU-Beamter der "Wirtschaftswoche" laut einer Vorabmeldung. Sobald das Land eine handlungsfähige Regierung habe, werde Slowenien um Hilfen bitten. Grund sei die weiterhin schwierige Lage der Banken. Insgesamt klaffe eine Finanzlücke von drei bis fünf Milliarden Euro, die Slowenien nicht alleine schließen könne, heißt es in dem Bericht.

 

Japans Finanzminister: Yen-Abwertung ging zu schnell

 

    TOKIO/FRANKFURT  - Japans Finanzminister Taro Aso hat den jüngsten Sinkflug des Yen als zu schnell bezeichnet. Aso äußerte sich am Freitag vor Journalisten in Tokio. Seit vergangenem November, als sich in Japan ein Regierungswechsel abzeichnete, hat der Yen zum Dollar um etwa 16 Prozent abgewertet. Zum Euro waren die Kursverluste mit rund 23 Prozent noch stärker. Japans neue Regierung steht für eine extrem lockere Haushalts- und Geldpolitik, was den Yen seither stark unter Druck gesetzt hat. Aus Protest gegen den Regierungskurs hatte Notenbankchef Masaaki Shirakawa am vergangenen Dienstag seinen vorzeitigen Rücktritt angekündigt.

 

/rob/jkr

 

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