11.12.2012 17:09:33
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 11.12.2012 - 17.00 Uhr
MANNHEIM - Die Zuversicht deutscher Finanzexperten hat sich im Dezember deutlich verbessert. Die ZEW-Konjunkturerwartungen stiegen um 22,6 Punkte auf 6,9 Zähler, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mitteilte. Das ist der stärkste Anstieg seit Februar und der höchste Stand des Index seit Mai. Die Markterwartungen wurden deutlich übertroffen. An der Beurteilung der aktuellen Lage ändert sich indes wenig. Sie verbesserte sich nur geringfügig um 0,3 Punkte auf 5,7 Zähler.
Euro-Finanzminister beraten über griechischen Schuldenrückkauf
BRÜSSEL/LUXEMBURG - Die Finanzminister der Euro-Länder beraten am späten Dienstagnachmittag (17.30) in einer Telefonkonferenz über Griechenland. Dabei geht es nach Angaben von EU-Diplomaten um das Ergebnis des Schuldenrückkauf-Programms. In Brüssel geht man davon aus, dass Athen das Programm mit Erfolg abgeschlossen hat. Es dient dazu, die Schuldenlast Griechenlands zu reduzieren. Athen kauft mit dem geliehenen Betrag von rund 10 Milliarden Euro Titel im Wert von 30 Milliarden Euro zurück und verringert damit seine Staatsschuld. Nach der Beratung wollen die Finanzminister eine Erklärung abgeben, hieß es in Brüssel.
Ägypten legt IWF-Kreditantrag vorläufig auf Eis
WASHINGTON - Die Verhandlungen zwischen Ägypten und dem Internationalen Währungsfonds über einen Stand-by-Kredit sind vorläufig auf Eis gelegt. Wie der IWF am Dienstag in Washington mitteilte, hat die Führung in Kairo "im Lichte laufender Entwicklungen" im Land darum gebeten, ihren Antrag auf finanzielle Hilfe zu vertagen. Ägypten wird von gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Gegnern und Anhängern des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi erschüttert.
Merkel lobt Monti - Zuversicht über Wahlentscheidung in Italien
BERLIN - Bundeskanzlerin Angela Merkel ist zuversichtlich, dass sich die Wähler in Italien für eine Fortsetzung des Reformkurses entscheiden. "Die italienische Bevölkerung wird ihre Wahl treffen. Ich unterstütze das, was die Regierung von Mario Monti an Reformen auf den Weg gebracht hat", sagte Merkel am Dienstag in Berlin.
HWWI: 2013 bringt Hoffnung und Risiken - Nord-Vorsprung dahin
HAMBURG - Die deutsche Wirtschaft wird im kommenden Jahr nach einer neuen Prognose des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) um ein halbes Prozent wachsen. Im laufenden Quartal sei mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung zu rechnen, ehe sich die Konjunktur 2013 wieder belebe und auf einen moderaten Wachstumspfad zurückkehre, hieß es in einer Mitteilung des HWWI vom Dienstag. Für das laufende Jahr beziffern die Hamburger Forscher das Wachstum auf 0,75 Prozent. Die Risiken für eine ungünstigere Entwicklung blieben jedoch erheblich angesichts der Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Eurokrise, der Fiskalprobleme in den USA und der Spannungen in Nahost.
'Warentest': 150 Banken senken Dispozinsen
BERLIN - Mindestens 150 Banken in Deutschland haben nach Angaben der Stiftung Warentest in den vergangenen Wochen ihren Zinssatz für Dispositionskredite gesenkt. Bei 200 anderen seien die Dispozinsen im Vergleich zu Anfang September nicht geändert worden, berichtete die Zeitschrift "Finanztest" in ihrer jüngsten Ausgabe.
INTERVIEW: Experte befürchtet Ende der Reformen in Italien
FREIBURG/BERLIN - Ein Comeback Silvio Berlusconis als Regierungschef dürfte nach Expertenmeinung ein schwerer Schlag für die Reformbereitschaft in Italien sein. "Die Einsichtsbereitschaft Silvio Berlusconis in die nötigen Reformen war bislang nicht gerade ausgeprägt", warnte der Vorsitzende des Freiburger Centrums für Europäische Politik (CEP), Lüder Gerken, im Interview mit dem Informationsdienst dpa Insight EU. Entscheidend werde sein, ob Populisten oder Realisten die Wahlen gewinnen. "Sollten dann allerdings Populisten die Mehrheit im Parlament haben, dann stehen uns turbulente Zeiten bevor."
ILO: Frauen leiden stärker unter Folgen der Finanzkrise
GENF - Frauen sind nach UN-Angaben deutlich stärker von der krisenbedingten Arbeitslosigkeit betroffen als Männer. Die Kluft zwischen den Geschlechtern auf dem Arbeitsmarkt sei dadurch noch größer geworden, kritisierte die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) in ihrem am Dienstag in Genf veröffentlichten Bericht "Global Employment Trends for Women 2012".
USA: Großhandelslagerbestände steigen stärker als erwartet
WASHINGTON - In den USA sind die Lagerbestände des Großhandels im Oktober stärker gestiegen als erwartet. Im Monatsvergleich hätten die Bestände um 0,6 Prozent zugelegt, teilte das US-Handelsministerium am Dienstag in Washington mit. Volkswirte hatten einen schwächeren Anstieg um 0,4 Prozent erwartet. Im Vormonat waren die Lagerbestände um 1,1 Prozent gestiegen.
Studie: Deutsche horten 8.000 Tonnen Gold
HANAU - In deutschen Haushalten scheinen wahre Schätze zu lagern: Fast 8000 Tonnen Gold besitzen Privatpersonen laut einer Studie der Steinbeis-Hochschule in Berlin. Die Deutschen haben demnach mittlerweile mehr Geld in Gold als in direkten Aktienanlagen investiert. Die Hälfte der Befragten lagere ihr Gold zu Hause.
Ungarn beschließt Budget 2013 - 2,7 Prozent Defizit
BUDAPEST - Nach mehrfacher Umarbeitung hat das ungarische Parlament am Dienstag mit den Stimmen der Regierungsfraktionen den Staatshaushalt 2013 angenommen. Das Budget weist ein Defizit in Höhe von 841,8 Milliarden Forint (2,98 Milliarden Euro) auf, was 2,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ausmacht.
Gewerkschaften verlangen 6,5 Prozent mehr für Landesbeschäftigte
BERLIN - Die Gewerkschaften verlangen 6,5 Prozent mehr Geld für die Angestellten im öffentlichen Dienst der Länder. Auf diese Forderung verständigten sich die Gewerkschaft Verdi und der Beamtenbund (dbb), wie deren Chefs Frank Bsirske und Klaus Dauderstädt am Dienstag in Berlin mitteilten. Als Laufzeit schlugen sie zwölf Monate vor. "Die Gehaltsschere zwischen öffentlichem Dienst und Privatwirtschaft muss weiter geschlossen werden", mahnte Bsirke. Die Tarifverhandlungen mit den Ländern beginnen Ende Januar.
Neue Diskussion über Machtverhältnisse bei EZB
FRANKFURT - Die Diskussion über die Machtverhältnisse im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) ist neu entbrannt. Das Gewicht Deutschlands als größtem Nettozahler im Euroraum müsse auch beim Beitritt weiterer Länder zur Währungsunion gewahrt bleiben, forderten Politiker der schwarz-gelben Koalition am Dienstag.
DWS sieht Trendwende zum Positiven in der Eurozone
FRANKFURT - Die Eurozone hat nach Ansicht der Fondsgesellschaft DWS bei der Bewältigung der Staatsschuldenkrise große Fortschritte gemacht. "Wir haben das Tief gesehen. Europa verlässt die Intensivstation", sagte Asoka Wöhrmann, Geschäftsführer und Leiter des Fondsmanagement bei der DWS am Dienstag in Frankfurt. Er verweist auf die Ankündigung von EZB-Präsident Mario Draghi, alles zu tun, um die Währungsunion zu stabilisieren. Zudem zeigten sich jetzt auch die ersten positiven Ergebnisse der Reformpolitik.
USA: Handelsbilanzdefizit weitet sich aus
WASHINGTON - Das Defizit in der US-Handelsbilanz ist im Oktober gewachsen. Im Monatsvergleich stieg der Fehlbetrag um 1,9 Milliarden auf 42,2 Milliarden US-Dollar, wie das Handelsministerium am Dienstag in Washington mitteilte. Volkswirte hatten mit einem etwas höheren Defizit von 42,7 Milliarden Dollar gerechnet. Allerdings wurde der Fehlbetrag vom September von ursprünglich 41,5 Milliarden auf 40,3 Milliarden Dollar korrigiert. Den Zahlen zufolge waren sowohl die Exporte als auch die Importe rückläufig. Die Ausfuhren gaben aber stärker nach.
Griechisches Fernsehen: Schuldenrückkauf erfolgreich
ATHEN - Der Rückkauf griechischer Staatanleihen ist unter Dach und Fach. Dies berichtete am Dienstag das staatliche griechische Fernsehen (NET) unter Berufung auf Kreise des Finanzministeriums. Es habe Angebote für den Rückkauf von griechischen Staatanleihen von über 30 Milliarden Euro gegeben, hieß es. Mehr Einzelheiten aus offiziellen Quellen wurden nicht bekannt. Wie das Staatsfernsehen weiter berichtete, wollten die Finanzminister der Europagruppe um 17.30 (MEZ) über die Ergebnisse des Rückkaufs per Videokonferenz beraten.
Athen beschafft sich kurzfristig neues Geld
ATHEN - Griechenland hat sich am Dienstag kurzfristig am Geldmarkt insgesamt 4,38 Milliarden Euro besorgt, um Löcher in seinem Haushalt zu stopfen. Athen nahm 2,763 Milliarden Euro mit einer vierwöchigen Laufzeit und 1,625 Milliarden Euro für eine 26-wöchige Laufzeit auf, wie die Schuldenagentur PDMA mitteilte.
Westerwelle warnt Berlusconi vor anti-deutschem Wahlkampf
BERLIN - Außenminister Guido Westerwelle hat Italiens ehemaligen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi vor einem anti-deutschen Wahlkampf gewarnt. Die Bundesregierung werde sich in den Wahlkampf nicht einmischen, sagte Westerwelle am Dienstag in Berlin. "Aber eins akzeptieren wir auch nicht - dass Deutschland zum Gegenstand einer populistischen Wahlkampfführung gemacht werden soll. Weder Deutschland noch Europa sind Ursache für die gegenwärtigen Schwierigkeiten in Italien."
IWH-Prognose: Ostdeutsche Wirtschaft schrumpft leicht
HALLE - Die ostdeutsche Wirtschaft kommt weiterhin nicht von der Stelle. Für das vierte Quartal sei mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung im Vergleich zum Vorquartal um 0,2 Prozent zu rechnen, teilte das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) am Dienstag mit. Im dritten Quartal gab es in den ostdeutschen Ländern eine Stagnation (0,0 Prozent), sie blieben damit hinter der gesamtdeutschen Entwicklung (plus 0,3 Prozent) zurück. Vom Abschwung besonders betroffen sei die Industrie, die ihre Absatzmärkte zu einem großen Teil in den Krisenländern Westeuropas habe, erläuterte das IWH.
Tumult im zyprischen Parlament durch Anleihe-Investoren
NIKOSIA - Aufgebrachte Investoren haben am Dienstag im zyprischen Parlament lautstark gegen eine geplante Gesetzesänderung protestiert, durch sie ihre Gelder aus Staatsanleihen verlieren könnten. Die Demonstranten beschimpften und bedrohten die Abgeordneten. Wie das zyprische Fernsehen zeigte, konnten einige Abgeordnete vermitteln und die Demonstranten beruhigen. Diese verließen das Parlament. Verletzt wurde niemand, berichtete das Staatsradio.
Studie: Zahlungsmoral deutscher Unternehmen zieht überraschend weiter an
DARMSTADT (dpa-AFX ) - Die Zahlungsmoral deutscher Unternehmen hat sich überraschend weiter verbessert. Der im Auftrag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX erstellte D&B-Zahlungsindex stieg im November auf ein Rekordhoch. Der Indikator kletterte auf 88,83 (Oktober: 88,00) Prozent und übertraf damit den bisherigen Rekordwert vom Mai deutlich. Dies teilte der Wirtschaftsinformations -Dienstleister D&B Deutschland am Dienstag in Darmstadt mit.
UN: Weniger Opfer, aber höhere Schäden durch Katastrophen in Asien
BANGKOK - Naturkatastrophen haben in Asien in diesem Jahr Schäden in Milliardenhöhe verursacht und bedrohen langfristig das Wirtschaftswachstum, fürchten die Vereinten Nationen. "Die wirtschaftlichen Verluste explodieren", sagte Jerry Velasquez, Regionaldirektor des UN-Büros für Katastrophenschutz, am Dienstag in Bangkok. Die Kosten beliefen sich in diesem Jahr bereits auf 15,1 Milliarden Dollar (11,7 Milliarden Euro). Das schloss noch nicht die schweren Schäden nach Taifun "Bopha" vergangene Woche auf den Philippinen ein. Die Zahl der Katastrophen-Opfer lag mit gut 3.100 bis Oktober deutlich niedriger als in früheren Jahren.
RWI senkt Wachstumsprognosen für Deutschland
ESSEN - Das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) hat seine Wachstumsprognosen für die deutsche Wirtschaft reduziert. Nach einem veranschlagten Wachstum im laufenden Jahr von 0,7 Prozent rechnen die Forscher für 2013 mit einem Zuwachs der Wirtschaftsleistung um lediglich 0,3 Prozent. Im Vergleich zur Herbstprognose wurden die Schätzungen um 0,1 Prozentpunkte (2012) und 0,7 Punkte (2013) zurückgenommen.
Spanien kommt günstiger an frisches Geld
MADRID/FRANKFURT - Spanien kann sich trotz neuer politischer Risiken in der Eurozone kurzfristig günstiger Geld bei Investoren leihen. Insgesamt sammelte die viertgrößte Euro-Volkswirtschaft am Dienstag knapp 3,9 Milliarden Euro mit zwei Geldmarktpapieren ein - das Platzierungsziel von 3,5 Milliarden Euro wurde damit übertroffen. Das geht aus Angaben der spanischen Schuldenagentur "Tesoro" hervor.
Deutschland: Preisauftrieb im Großhandel schwächt sich ab
WIESBADEN - Im deutschen Großhandel hat sich der Preisauftrieb verringert. Nach einem Anstieg von 4,6 Prozent im Oktober legten die Großhandelspreise im November um 3,2 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Damit bewegt sich der Index in etwa auf dem Niveau des Spätsommers. Im Monatsvergleich gab das Preisniveau um 0,7 Prozent nach, unter anderem wegen geringerer Preise für feste Brennstoffe und Mineralölerzeugnisse.
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