18.02.2013 17:11:32
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 18.02.2013 - 17.00 Uhr
BRÜSSEL - EZB-Chef Mario Draghi hat die Auffassung der Europäischen Zentralbank (EZB) bekräftigt, dass der starke Euro ein Risiko für die Binnenpreise darstellt. Während die Inflationsrisiken insgesamt ausgewogen seien, stelle der Wechselkurs des Euro in Kombination mit der schwachen Konjunkturlage ein "Abwärtsrisiko" für die Preisentwicklung dar. Das sagte Draghi am Montag vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments in Brüssel.
Yen nach G20 unter Druck - Abe deutet Käufe ausländischer Anleihen an
TOKIO/FRANKFURT - Der japanische Yen hat nach dem Bekenntnis der G20 zu freien Wechselkursen weiter unter Druck gestanden. Am Montag fiel die japanische Währung sowohl zum US-Dollar als auch zum Euro moderat zurück. Ein amerikanischer Dollar kostete zu Wochenbeginn bis zu 94,20 Yen, der Euro wurde bei 125,85 Yen gehandelt. Zu beiden Währungen notiert der Yen in der Nähe seines tiefsten Standes seit Mai 2010, also seit fast drei Jahren.
Bundesbank: Preisauftrieb am Häusermarkt setzt sich fort und gewinnt an Breite
FRANKFURT - Der kräftige Preisauftrieb am deutschen Immobilienmarkt hat sich im vergangenen Jahr fortgesetzt. Darüber hinaus ist der Trend steigender Preise nicht mehr vornehmlich in Ballungsgebieten und bei Neubauten zu beobachten gewesen. Zu diesen Ergebnissen gelangt die Bundesbank in ihrem am Montag veröffentlichten Monatsbericht. "Es gilt daher, im Auge zu behalten, dass diese Sonderkonstellation nicht zu größeren Fehlallokationen führt, die Häusermärkte und Gesamtwirtschaft in der Zukunft belasten könnten", warnt die Bundesbank.
Eurozone: Leistungsbilanzsaldo sinkt im Dezember - 2012 starker Überschuss
FRANKFURT - In der Leistungsbilanz des Euroraums ist der Überschuss im Dezember geschrumpft. Nach einem Plus von revidiert 15,9 Milliarden Euro im November fiel der Überschuss auf 13,9 Milliarden Euro, wie aus Zahlen der Europäischen Zentralbank (EZB) vom Montag hervorgeht. Zuvor hatte die EZB für November einen Überschuss von 14,8 Milliarden Euro gemeldet.
RATING: S&P bestätigt Japans Kreditreating mit 'AA-' - Ausblick 'negativ'
NEW YORK - Die US-Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat die Kreditbewertung Japans nach der Lockerung der Geldpolitik des Landes auf der vierthöchsten Stufe "AA-" bestätigt. Der Ausblick für die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt bleibe weiterhin auf "negativ", hieß es in einer am Montag veröffentlichten Mitteilung. S&P gab damit als erste der führenden Ratingagenturen ein Krediturteil zu Japan ab, nachdem die neue Regierung unter Ministerpräsident Shinzo Abe versucht, die lahmende Wirtschaft des Landes stärker in Schwung zu bringen.
Chemie-Branche warnt vor Wettbewerbsproblemen durch Energiewende
STUTTGART - Der Vorsitzende der Gewerkschaft IG BCE, Michael Vassiliadis, hat davor gewarnt, durch die Kosten der Energiewende der heimischen Wirtschaft zu schaden. "So wie wir es jetzt machen, drücken wir auf die Wettbewerbsfähigkeit bei den Unternehmen", sagte Vassiliadis am Montag in Stuttgart auf einer Tagung zur Energieversorgung. Gleichzeitig bekräftigte er seine Forderung, die Finanzierung der Energiewende generell zu überdenken. Deutschland habe im internationalen Vergleich besonders hohe Kosten, was sich auf die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen auswirke.
Koalition streitet weiter um Mindestlohn - Bundesratsinitiative
BERLIN - Die FDP hat den Unionsplänen eine Absage erteilt, noch vor der Bundestagswahl einen neuen Anlauf zur Einführung von gesetzlichen Lohnuntergrenzen zu unternehmen. "In der FDP gibt es keine Bewegung hin zu einem flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn", sagte Generalsekretär Patrick Döring am Montag in Berlin. In der CSU hofft man indes weiter auf einen Konsens mit dem Koalitionspartner. Wie beim Thema Finanztransaktionssteuer sei man auch hinsichtlich der Einführung von Mindestlöhnen in "guten Gesprächen", sagte CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt. SPD und Grüne bezeichneten die Unionspläne als unzureichend und kündigten eine Bundesratsinitiative für einen gesetzlichen Mindestlohn an.
Rösler bekennt sich zu Finanzsteuer - Termin 2014 fraglich
BERLIN - Die schwarz-gelbe Koalition will ihre Differenzen über die Finanztransaktionssteuer beilegen. Regierungssprecher Steffen Seibert betonte am Montag, die Bundesregierung wolle die Steuer so rasch wie möglich und werde bei den Beratungen in Brüssel mit einer "einheitlichen und abgestimmten Position" auftreten.
Bundesbank warnt vor Folgen der Schifffahrtskrise für die Bankenbranche
Mitte 2012 habe das Volumen aller Darlehen der wichtigsten Kreditgeber der Schifffahrtsbranche etwas mehr als 100 Milliarden Euro betragen, so Dombret. Bisher habe die zumeist robuste Konjunktur den deutschen Banken geholfen, die Probleme aus den Kreditgeschäften mit Reedereien aufzufangen. Seit einiger Zeit werden betroffene Banken dennoch besonders aufmerksam analysiert, so Dombret.
Mehr als 4.000 Fachkräfte bislang mit 'Blue Card' zugewandert
BERLIN - Die im vergangenen August eingeführte "Blue Card" hat bislang mehrere tausend Akademiker aus dem Ausland angelockt. In den vergangenen Monaten erteilte Deutschland die Arbeitsgenehmigung an mehr als 4.000 Fachkräfte von außerhalb der EU. Das teilte das Bundesinnenministerium am Montag unter Berufung auf vorläufige Zahlen mit. Zwei Drittel davon gingen an Ausländer, die sich bereits in Deutschland aufhielten - vor allem an Absolventen deutscher Hochschulen. Ein Drittel ging an neu Zugewanderte. Unter den "Blue Card"-Inhabern sind laut Ministerium viele Ärzte und Ingenieure - vor allem aus Indien, China, Russland und den USA.
Zyprer entscheiden in Stichwahl über neuen Präsidenten
NIKOSIA/BERLIN - Der konservative Politiker Nikos Anastasiades hat sich in der ersten Runde der Präsidentenwahl auf Zypern mit 45,5 Prozent der Stimmen klar gegen seine zehn Mitbewerber durchgesetzt. Für einen Sieg gleich im ersten Wahlgang verfehlte er am Sonntag jedoch die notwendige absolute Mehrheit. Der 66-Jährige sprach von einem Auftrag, die drittgrößte Mittelmeerinsel wieder auf Europakurs zu bringen. "Ich habe heute ein starkes Mandat für eine europäische Orientierung (Zyperns) erhalten", sagte er am Sonntagabend.
Immer mehr Deutsche müssen am Wochenende oder nachts arbeiten
BERLIN - In Deutschland arbeiten immer mehr Menschen am Wochenende, in der Nacht oder im Schichtbetrieb. Grund dafür ist die Ausweitung des Dienstleistungssektors. So waren 2011 ein Viertel oder 25,3 Prozent der Beschäftigten an Wochenenden im Einsatz. 2001 waren es erst 20,6 Prozent. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor, über die die "Süddeutsche Zeitung" (Montag) zuerst berichtete. Demnach arbeiteten im Jahr 2011 etwa 8,9 Millionen Beschäftigte "ständig oder regelmäßig am Wochenende" - nach 6,7 Millionen im Jahr 2001.
EZB-Rat Nowotny: Debatte über Währungskrieg ist 'Scheindiskussion'
WIEN - EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny hat die derzeitige Debatte über einen Währungskrieg als "Scheindiskussion" bezeichnet. "Was hier unter Währungskrieg läuft, ist aus meiner Sicht eine völlig unnötige Diskussion", sagte der österreichische Notenbankchef am Montag. Zum Dollar bewege sich der Euro empirisch im normalen Rahmen. Zum Yen habe die Gemeinschaftswährung zwar aufgewertet, aber ebenfalls nicht dramatisch. Die derzeitige Diskussion sei "maßlos überzogen".
IW: Höhere Strompreise schaden Standort Deutschland
BERLIN - Weitere kräftige Strompreiserhöhungen könnten nach einer Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) dem Standort Deutschland schaden. Steige der Preis um zwei Cent je Kilowattstunde - etwa 20 Prozent - müssten die Industriebetriebe Zusatzkosten von 3,9 Milliarden Euro schultern, was 0,8 Prozent der Bruttowertschöpfung entspreche. Besonders groß wäre in diesem Fall die Zusatzbelastung in Branchen mit hohem Stromverbrauch wie der Chemie- und die Metallindustrie. Zuletzt zahlten Großabnehmer laut IW 10,4 Cent je Kilowattstunde, energieintensive Betriebe aufgrund von Vergünstigungen etwa 6 Cent. Ob die Preise für Unternehmen wie in der Studie angenommen um 2 Cent steigen, ist nicht absehbar.
Bundesregierung: Neue Zypern-Gespräche frühestens im März
BERLIN - Die Bundesregierung rechnet mit neuen Gesprächen über die Finanzprobleme der pleitebedrohten Mittelmeerrepublik Zypern frühestens im März. "Jetzt kommt es darauf an, wie schnell die zyprische Seite gesprächsbereit ist", sagt Martin Kotthaus, der Sprecher des Finanzministeriums, am Montag. Bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen hatte der konservative Politiker Nikos Anastasiades 45,5 Prozent erzielt. Er geht als Favorit in die Stichwahl am 24. Februar.
Bundesbank erwartet schnelle Konjunkturerholung
FRANKFURT - Die Bundesbank rechnet nach dem Konjunktureinbruch Ende 2012 mit einer schnellen Erholung der deutschen Wirtschaft. Bereits im ersten Quartal könne aus heutiger Sicht wieder ein Wirtschaftswachstum erzielt werden, hieß es in dem am Montag veröffentlichten Monatsbericht der Bundesbank. Auch für den weiteren Verlauf des Jahres zeichne sich eine allmähliche konjunkturelle Belebung ab. Eine konkrete Prognose für das Wachstum in den Monaten Januar bis März lieferte die Zentralbank aber nicht.
Dombret: EZB muss Ausstieg aus außerordentlichen Maßnahmen im Blick halten
HAMBURG - Die Europäische Zentralbank (EZB) darf nach Meinung der Deutschen Bundesbank den Ausstieg aus den außerordentlichen Maßnahmen im Kampf gegen die Euro-Schuldenkrise nicht aus dem Blick verlieren. Die Notenbank sollte den Ausstieg aus den außerordentlichen Maßnahmen vollziehen, wenn dies geboten ist, sagte Bundesbank-Vorstandsmitglied Andreas Dombret am Montag in einer Rede in Hamburg. Die Maßnahmen der EZB seien kein Ersatz für die notwendige Konsolidierung von Staatshaushalten in der Eurozone.
Hollande gegen Teilung Europas in Nord und Süd
ATHEN - Einen Tag vor seinem Besuch in Griechenland hat sich der französische Präsident François Hollande gegen eine Teilung Europas in einen reichen Norden und einen armen Süden ausgesprochen. Alle Staaten Europas gehörten einer Einheit an, sagte Hollande der Athener Zeitung "Ta Nea" (Montagausgabe). "Ich akzeptiere nicht die Teilung in ein Europa des Nordens und eines des Südens." Zugleich aber mahnte Hollande, dass jeder europäische Staat seine Staatsfinanzen gut verwalten und Reformen in die Tat umsetzen müsse.
Immer mehr Deutsche müssen am Wochenende oder nachts arbeiten
BERLIN - In Deutschland arbeiten immer mehr Menschen am Wochenende, in der Nacht oder im Schichtbetrieb. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor, aus der die "Süddeutsche Zeitung" (Montag) zitiert. Demnach arbeiteten im Jahr 2011 etwa 8,9 Millionen Beschäftigte, also jeder vierte, "ständig oder regelmäßig am Wochenende". 2001 seien es noch 6,7 Millionen gewesen.
Streit um die Rückgabe von Geld aus Bildungspaket
BERLIN - Zwischen Bund und Ländern gibt es Streit um die korrekte Verwendung von übrig gebliebenen Geldern aus dem sogenannten Bildungspaket. Der nordrhein-westfälische Arbeits- und Sozialminister Guntram Schneider (SPD) lehnt eine Rückzahlung an den Bund als "völlig inakzeptabel" ab. Schneider sagte dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Montag), die SPD-geführten Länder im Bundesrat seien der Auffassung, dass "eventuell noch vorhandenes Geld aus dem Bildungspaket auf das nächste Jahr, also 2013, übertragen werden" solle. In dieser Frage gebe es aber noch keine Einigung mit dem Bund.
/rob/hbr
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