21.04.2015 17:10:41

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 21.04.2015 - 17.00 Uhr

ZEW-Konjunkturerwartungen trüben sich ein - schwächelnde Weltwirtschaft

MANNHEIM - Der Aufwärtstrend bei den Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten ist im April durch die schwächelnde Weltwirtschaft gestoppt worden. Angesichts des hohen Niveaus und der deutlich verbesserten Beurteilung der aktuellen Lage sehen Volkswirte aber noch keinen Grund zur Sorge. Der Indikator des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) sei um 1,5 Punkte auf 53,3 Zähler gefallen, teilte das Wirtschaftsforschungsinstitut am Dienstag in Mannheim mit. Bankvolkswirte hatten allerdings mit einem Anstieg auf 55,3 Punkte gerechnet.

Bundesbank-Vorstand sieht steigende Risiken an Finanzmärkten - Liquidität sinkt

FRANKFURT - Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret erkennt ein wieder wachsendes Risiko von neuen Liquditätsengpässen. "Ich sehe nicht unbedingt ein Austrocknen der Märkte", sagte der Bundesbanker der "Börsen-Zeitung" (Dienstag). "Aber es ist sicher so, dass nach einem langen Zeitraum von sehr liquiden Märkten die Liquidität nun zumindest in einigen Marktsegmenten deutlich abgenommen hat." Damit stelle sich die Frage, was im Fall eines Schocks passiert. "Darin liegt sicher eine Gefahr." Die zuständigen Gremien müssten deshalb darüber intensiv diskutieren.

Kreise: EZB erwägt Begrenzung der ELA-Notkredite für Griechen-Banken

FRANKFURT - In der Europäischen Zentralbank (EZB) gibt es laut einem Medienbericht Überlegungen, wie auf ein Scheitern der Verhandlungen zwischen Griechenland und seinen Gläubigern reagiert werden soll. Experten der Notenbank hätten einen Vorschlag ausgearbeitet, wonach der Zugang der griechischen Geschäftsbanken zu ELA-Notkrediten der EZB erschwert werden soll, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag und berief sich auf namentlich nicht genannte Personen, die mit der Sache vertraut sind. Demnach sei vorgesehen, einen höheren Abschlag auf die Sicherheiten zu erheben, die Banken hinterlegen müssen.

Griechisches Defizit stark gesunken

LUXEMBURG - Das hochverschuldete Griechenland hat sein Defizit stark gedrückt. Die Neuverschuldung betrug im vergangenen Jahr 3,5 Prozent der Wirtschaftsleistung nach 12,3 Prozent zuvor, berichtete das Europäische Statistikamt Eurostat am Dienstag in Luxemburg. Im laufenden Defizit-Strafverfahren hat das Krisenland noch bis 2016 Zeit, die Maastrichter Defizitmarke von 3 Prozent einzuhalten. Defizitsünder Frankreich kommt im vergangenen Jahr auf 4 Prozent Neuverschuldung. Die zweitgrößte Volkswirtschaft bekam von den EU-Partnern bereits eine neue Frist bis 2017, um die Defizitgrenze von 3 Prozent wieder zu respektieren.

Eurostaaten verzichten auf April-Frist für Griechenland

BRÜSSEL - Angesichts langwieriger Verhandlungen mit dem pleitebedrohten Griechenland über ein Reformpaket verzichten die Europartner de facto auf eine wichtige Frist. Die im Februar vereinbarte Vorgabe, bis Ende April eine umfassende Aufstellung zu den Athener Reformplänen zu haben, sei nur noch äußert schwierig einzuhalten. Das machte ein Eurogruppen-Verantwortlicher am Dienstag in Brüssel deutlich.

Kreise: Gabriel erhöht Wachstumsprognose für 2015 auf 1,8 Prozent

BERLIN - Nach führenden Ökonomen geht auch die Bundesregierung für dieses Jahr von einem stärkeren Wirtschaftswachstum aus als bisher erwartet. Für 2015 rechnet die Koalition nach dpa-Informationen nun mit einem Plus von 1,8 Prozent. Im Januar war Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) von 1,5 Prozent ausgegangen. Auch für 2016 erwarte die Bundesregierung ein Plus von 1,8 Prozent. Die neue Prognose wird an diesem Mittwoch in Berlin vorgelegt. Zuvor hatte die "Rheinische Post" erste Zahlen genannt.

Anteil regulärer Jobs nimmt ab - weniger geringfügig Beschäftigte

BERLIN - Deutlich mehr Menschen als noch vor Jahren arbeiten in Deutschland nicht in regulären Jobs: Die Zahl dieser Arbeitnehmer stieg binnen 20 Jahren um mehr als 70 Prozent. Sie sind befristet, in Teilzeit mit 20 oder weniger Wochenstunden, Zeitarbeit oder geringfügig beschäftigt. Das geht aus der Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor. 1993 waren noch 4,4 Millionen Arbeitnehmer atypisch beschäftigt - 2013 bereits 7,6 Millionen.

/rob/jkr

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