21.04.2015 16:00:47

Erste Solarauktion in Deutschland stark überzeichnet

   Von Christian Grimm

   BERLIN (Dow Jones)-- Die erste Ausschreibungsrunde in Deutschland für großflächige Photovoltaik-Anlagen ist mehrfach überzeichnet. Für das Volumen von 150 Megawatt gingen bei der Bundesnetzagentur 170 Angebote ein, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Dienstag mitteilte.

   Erstmals wird damit die Förderung des Ökostroms aus Solarmodulen in einer Versteigerung und damit im Wettbewerb ermittelt. Bisher wird die Förderung noch staatlich auf Grundlage der prognostizierten Kosten ermittelt. "Die hohe Beteiligung spricht dafür, dass die Akteure das neue Instrument für Photovoltaik-Freiflächenanlagen annehmen", sagte der Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Rainer Baake.

   Die Bundesnetzagentur prüft jetzt alle Eingaben und vergibt später die Zuschläge. Die Gebote mit der geringsten Förderhöhe bekommen den Zuschlag. Damit die Unternehmen die Solaranlagen wirklich bauen, müssen sie nach dem Zuschlag zusätzliche Sicherheiten hinterlegen. Bauen sie binnen zwei Jahren nicht, verlieren sie Geld.

   Positiv bewertet wurde das Zwischenergebnis auch vom Energieexperten der Unionsfraktion im Bundestag, Joachim Pfeiffer. "Allen Unkenrufen zum Trotz ist mehr Wettbewerb bei den erneuerbaren Energien also durchaus möglich", sagte Pfeiffer zu Dow Jones Newswires. Er verlangte, dass der Weg der Versteigerungen konsequent weitergegangen werden müsse. Pfeiffer gehört zu den Kritikern der hohen Förderung des grünen Stroms in Deutschland.

   Die Netzagentur wird 2015 noch zwei weitere Ausschreibungsrunden durchführen. Der nächste Gebotstermin ist der 1. August. Interessenten, die in der ersten Ausschreibungsrunde keinen Zuschlag erhalten haben, können sich in den nächsten Runden wieder neu bewerben. Insgesamt wird dieses Jahr ein Solar-Volumen von 500 Megawatt versteigert. "Der Erfolg der ersten Ausschreibungsrunde bestätigt uns", erklärte Netzagenturchef Jochen Homann.

   Die Auktionen in der Photovoltaik haben Pilotcharakter und sollen ab 2017 auch der Standard für die Windkraft werden.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/chg/bam

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   April 21, 2015 10:00 ET (14:00 GMT)

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