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29.11.2012 20:05:30

EZB/Asmussen: Inflationssorgen sind unbegründet

   Von Andreas Kißler und Christian Grimm

   BERLIN--EZB-Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen hat Befürchtungen zurückgewiesen, die Krisenpolitik der Europäischen Zentralbank könnte zu übermäßiger Inflation führen. "Inflationssorgen werden zum einen im Zusammenhang mit dem Anleihekaufprogramm geäußert, zum anderen mit Blick auf den sehr niedrigen Leitzins", sagte Asmussen beim Jahresempfang des Verbands deutscher Pfandbriefbanken in Berlin. "Ich versichere Ihnen: Diese Sorgen sind unbegründet", sagte Asmussen laut seinem Redetext.

   Nach den derzeitigen Prognosen der EZB werde die Inflation im Euroraum im nächsten Jahr unter zwei Prozent liegen. "Wichtiger noch, die Inflationserwartungen im Euroraum sind solide verankert", sagte Asmussen. "In sechs bis zehn Jahren preisen die Finanzmärkte eine Inflationsrate von knapp unter zwei Prozent ein." Er unterstrich, im Euroraum werde die notwendige wirtschaftliche Anpassung nicht über den einfachen Weg der Inflation stattfinden, sondern über den harten Weg der Reformen.

   Sorgen macht sich der frühere Staatssekretär im Finanzministerium um die Bankenregulierung Basel III. "Was in jüngster Zeit hierzu aus den USA zu hören ist und die Versuche, in diesem Fahrwasser auch hierzulande zu schwimmen und die Debatte wieder aufzumachen, sind beunruhigend", sagte Asmussen. In den vergangenen Wochen hatten sich die Konflikte zwischen Europa und den USA dazu deutlich verschärft.

   Die USA wollen die Einführung härterer Eigenkapitalanforderungen verschieben, die eigentlich 2013 in Kraft treten sollen. Dem haben sich auch die europäischen Banken angeschlossen, die Nachteile gegenüber der US-Konkurrenz befürchten. Die EU-Kommission und die Bundesbank wollen aber am ursprünglichen Zeitplan festhalten. Das Scharmützel hat sich jetzt auf die Aufsicht ausgeweitet. Die Fed droht nun, ausländische Banken zur Einhaltung der Dodd-Frank-Finanzreform zu zwingen. Bisher gibt es hier Ausnahmen.

   Notenbanker Asmussen drängte beide Seiten dazu, das Kriegsbeil zu begraben. "Die verbesserte Eigenkapitalausstattung von Banken ist das Herzstück aller Reformbemühungen nach der Finanzmarktkrise von 2008 auf G20-Ebene." Bei der neuen Rolle der EZB, die Banken in der Eurozone zu beaufsichtigen, bewertet er den ursprünglichen Zeitplan als zu ehrgeizig. Die rechtliche Grundlage soll so schnell wie möglich geschaffen werden, vielleicht schon beim Treffen der Finanzminister am kommenden Dienstag. "Danach stehen umfangreiche Detail- und Umsetzungsarbeiten an", so Asmussen. Deshalb sieht er eine arbeitsfähige Bankenaufsicht nicht vor 2014.

   Der Geldpolitiker verteidigte auch das Krisenarsenal der EZB gegen Kritik. "Nur eine Währung, an deren Bestand es keinen Zweifel gibt, ist eine stabile Währung", erklärte Asmussen. Der mögliche Ankauf von Staatsanleihen mit kurzer Laufzeit auf dem Sekundärmarkt ziele darauf ab, unbegründeten Sorgen über den Zerfall des Euroraumes entgegenzuwirken. "Der Euro ist irreversibel", hob der EZB-Direktor hervor. "Dafür werden wir innerhalb unseres Mandates alles tun, was nötig ist."

   Kontakt zum Autor: andreas.kissler@dowjones.com

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