28.06.2013 22:17:30
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EZB dreht Zypern den Geldhahn zu
Von Hans Bentzien
Zyperns Banken können sich vorerst nicht mehr über die Europäische Zentralbank (EZB) refinanzieren. Wie die EZB am Freitagabend mitteilte, akzeptiert sie bis auf weiteres keine vom zyprischen Staat begebenen oder garantierten marktgängigen Schuldverschreibungen mehr als Sicherheit in Repo-Geschäften. Die EZB begründete ihre Entscheidung mit der Entwicklung der Kreditratings des Landes.
Kurz zuvor hatte Standard & Poor's (S&P) dem Land einen teilweisen Zahlungsausfall attestiert und zur Begründung auf die Entscheidung der Regierung verwiesen, Anleihen im Volumen von 1 Milliarde Euro in längerfristige Papiere umzutauschen. Zuvor hatte bereits Fitch sein Zypern-Rating wegen der schlechten Wachstumsaussichten des Landes gesenkt.
Damit sind die Banken des Landes bis auf weiteres vollständig auf eine Refinanzierung über ihre nationale Zentralbank angewiesen. Da die EZB in ihrer Mitteilung selbst auf diese Möglichkeit verweist, ist davon auszugehen, dass der EZB-Rat entsprechenden Plänen der zyprischen Notenbank für eine Notkreditversorgung (Emergency Liquidity Assistance - ELA) der Banken am kommenden Donnerstag nicht widersprechen wird.
Zypern hat von seinen europäischen Partner und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) Hilfszahlungen über 10 Milliarden Euro zugesagt bekommen. Dafür hat das Land Einsparungen über 13 Milliarden Euro und eine Verkleinerung seines Bankensystems zugesagt.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
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June 28, 2013 15:47 ET (19:47 GMT)
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