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05.02.2013 17:41:30

Frankreichs Präsident will gegen starken Euro vorgehen

   Von William Horobin und Gabriele Parussini

   STRASSBURG--Der französische Präsident drängt die Euro-Länder vor dem Hintergrund des gestiegenen Euro-Wechselkurses zu einer aktiven Währungspolitik. In einer Rede vor dem EU-Parlament sagte Hollande, der Euro dürfe nicht einfach "den Launen des Marktes" ausgesetzt werden. Die Eurozone "sollte eine Währungspolitik haben, sonst bekommt sie einen Wechselkurs, der nicht mit dem realen Zustand der Wirtschaft im Einklang steht".

   Die Anstrengungen der Eurozone-Regierung für mehr Wettbewerb dürften nicht durch einen höheren Euro-Kurs kaputt gemacht werden. "Es ist paradox, von den Länder mehr Wettbewerbsfähigkeit zu verlangen und im selben Moment werden ihre Exporte teurer", sagte Hollande zwei Tage vor Beginn des nächsten EU-Gipfels.

   Der Staatschef bekannte sich in seiner Ansprache zur Unabhängigkeit der Europäische Zentralbank (EZB). Er schlug trotzdem vor, auf europäischer Ebene ein Wechselkursziel festzulegen. Die Europäischen Verträge erlauben aus seiner Sicht solch einen Vorstoß.

   Während sich das EZB-Mandat auf die Bewahrung von Preisstabilität beschränkt, kommt der Zentralbank in Frankreich traditionell eine weiter gefasste Rolle zu. Die Wechselkurse wichtiger Währungen wie Dollar und Yen sind derzeit stark von Wertpapierkäufen der Zentralbanken beeinflusst.

   Die Schweizerische Nationalbank hat sogar eine Wechselkursschranke für den Franken gegen den Euro festgelegt und versichert, sie mit aller Konsequenz zu verteidigen. Im vergangenen Jahr hat sie deshalb Franken gedruckt und Euro gekauft, damit die Landeswährung nicht über 1,20 Franken je Euro steigt. Allerdings hat der Franken seit 2007 um 20 Prozent aufgewertet, während der Euro deutlich nachgab.

   Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich kürzlich besorgt über die aggressive Währungspolitik Japans geäußert. Sie warnte davor, die Zentralbanken für die Aufgaben einzuspannen, die nur durch Wirtschaftsreformen gelöst werden könnten. Die Europäische Zentralbank wollte sich zu den Vorschlägen des französischen Präsidenten nicht äußern.

   Aus Sicht von Europakennern ist es derzeit aber unwahrscheinlich, dass Hollande mit seinen Ideen Erfolg haben wird. "Er kann nicht wirklich glauben, einen wirkungsvollen Wechselkursmechanismus zu begründen", sagte Alastair Newton von der japanischen Großbank Nomura. "Die Art von Vorschlägen ist vielleicht unvermeidlich, da die USA eine Dollar-Schwäche herbeigeführt haben und es den Japanern gelungen ist, den Yen kleinzureden. Frankreich solle lieber über seine mangelnde Wettbewerbsfähigkeit nachdenken als über die Stärke des Euro.

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   DJG/DJN/chg/hab

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   February 05, 2013 11:10 ET (16:10 GMT)

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