Klage eingereicht |
07.06.2016 11:47:00
|
Gefeuerter FACC-Chef Stephan wehrt sich
"Ich habe diesen Schritt auf Anraten meiner Anwälte getätigt, um keine Fristen zu versäumen", begründete Stephan gegenüber den "OÖN" die Klage. Lieber wäre ihm eine einvernehmliche Lösung. Am 15. Juli sei ein Termin mit dem chinesischen Aufsichtsratsvorsitzenden Geng Ruguang geplant, in dem es um seine Ansprüche gegen das Unternehmen gehen soll.
Es sei wichtig zu gewährleisten, dass FACCein österreichisches Unternehmen bleibe, meinte Stephan. Dass 45 Prozent der Aktien von westlichen Investoren gehalten werden, würde diesem Ansinnen entgegenkommen. Daher sei auch der Börsengang richtig gewesen, sagte er. Er selbst wolle weiterhin Aktionär bleiben.
"Der Börsianer" zitierte indes aus einem Brief Stephans an den Aufsichtsrat, in dem er sich verteidigt. Darin kritisiere er, dass die bereits im Februar abberufene Finanzvorständin Minfen Gu trotz des ersten Cyber-Betrugsfalls ("Fake President Incident") keine Vorsorgemaßnahmen getroffen habe. Er, Stephan, wäre bereits vor dem FACC-Börsengang gegen ihre Bestellung gewesen, die chinesischen Aktionäre hätten aber "aus politischen Gründen" darauf bestanden.
FACC ist offenbar Opfer eines "Fake President"-Tricks geworden: Betrüger dürften einer FACC-Mitarbeiterin eine gefälschte E-Mail mit der Bitte um millionenschwere Überweisungen geschickt haben, die den Eindruck erweckte, sie komme von einem firmeninternen Absender. Der durch die Überweisungen entstandene Schaden beläuft sich auf mehr als 50 Mio. Euro. Das Geld floss auf mehrere ausländische Konten. 41,9 Mio. Euro sind definitiv verloren, rund 10 Mio. sollen auf Betrügerkonten "eingefroren" worden sein. Der "Incident" riss die FACC im abgelaufenen Geschäftsjahr noch tiefer in die Verlustzone.
Die Finanzchefin musste nach Bekanntwerden des Falles ihren Hut nehmen, die Abberufung Stephans Ende Mai kam allerdings überraschend - auch für ihn selbst, wie er gegenüber den "OÖN" betonte. Denn was den Betrugsfall angeht, habe sich seit Anfang Februar "keine Neuigkeit und keine neue Erkenntnis in dieser Angelegenheit ergeben". Nach Stephans Entlassung hatte auch Aufsichtsrat Gregory Peters sein Mandat niedergelegt.
FACC ist seit 2009 mehrheitlich in chinesischer Hand, damals übernahm die staatliche chinesische Luftfahrt- und Militärindustrie AVIC über ihren kommerziellen Arm das Unternehmen fast zur Gänze. 2014 schickten die Chinesen FACC dann an die Börse, heute halten sie 55 Prozent an dem Unternehmen. Knapp 5 Prozent hält der Erste-Group-Konzern (über Töchter), 39,6 Prozent befinden sich im Streubesitz.
(Schluss) ver/kre
ISIN AT00000FACC2 WEB http://www.facc.at
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Weitere Links:
Nachrichten zu FACC AGmehr Nachrichten
29.01.25 |
Freundlicher Handel in Wien: ATX Prime zum Handelsende auf grünem Terrain (finanzen.at) | |
29.01.25 |
Börse Wien: Anleger lassen ATX Prime steigen (finanzen.at) | |
29.01.25 |
Aufschläge in Wien: ATX Prime steigt (finanzen.at) | |
27.01.25 |
Minuszeichen in Wien: ATX Prime fällt zum Handelsende (finanzen.at) | |
24.01.25 |
ATX Prime-Handel aktuell: ATX Prime zum Handelsende in Grün (finanzen.at) | |
24.01.25 |
Freundlicher Handel: ATX Prime-Börsianer greifen am Freitagnachmittag zu (finanzen.at) | |
24.01.25 |
Optimismus in Wien: ATX Prime fester (finanzen.at) | |
23.01.25 |
Wiener Börse-Handel: ATX Prime liegt zum Handelsende im Plus (finanzen.at) |
Analysen zu FACC AGmehr Analysen
28.10.24 | FACC kaufen | Erste Group Bank | |
28.10.24 | FACC kaufen | Erste Group Bank | |
17.04.24 | FACC kaufen | Erste Group Bank | |
22.11.23 | FACC kaufen | Erste Group Bank | |
25.08.23 | FACC Reduce | Baader Bank |
Aktien in diesem Artikel
FACC AG | 7,05 | 3,83% |