09.07.2013 16:05:30

Handelskonzern Rewe verkauft Elektroniksparte ProMarkt in Häppchen

   Von Natali Schwab

   Der Handelskonzern Rewe trennt sich von seiner Unterhaltungselektroniksparte ProMarkt. Dabei wird die Kette zerschlagen. In einem ersten Schritt werden 16 Filialen an die expert-Gruppe verkauft, wie Vorstandsmitglied Frank Wiemer mitteilte. Der Verkauf steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch das Bundeskartellamt. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

   Die Rewe-Gruppe kämpft schon seit längerem gegen den scharfen Wettbewerb im Elektronikgeschäft und hat Mitte Mai angekündigt, eine Trennung von ProMarkt zu prüfen. Wie der große Wettbewerber Media-Saturn leidet auch ProMarkt unter der Internetkonkurrenz und einem massiven Preiskampf in Deutschland.

   Und so begründete Rewe die Verkaufsabsichten auch mit einer "dramatischen Verschiebung von Umsatzanteilen vom stationären Handel zum Online-Geschäft". Perspektiven für eine profitable Zukunft des stationären Geschäfts von ProMarkt seien auch mittelfristig nicht gegeben, hatte der Kölner Handelskonzern einräumen müssen.

   Anders als bei der Metro-Tochter Media-Saturn fehlt Rewe bei ProMarkt dazu noch die kritische Masse. Der Marktanteil am Unterhaltungselektronik-Gesamtmarkt in Deutschland lag zuletzt bei 1,4 Prozent. Damit fehlen die Voraussetzungen für eine Restrukturierung von ProMarkt aus eigener Kraft. Die Tochter, die nur in Deutschland tätig ist, hatte im vergangenen Jahr einen herben Umsatzeinbruch von 15,5 Prozent auf knapp 500 Millionen Euro hinnehmen müssen. 13 der 70 Filialen wurden geschlossen, die Zahl der Mitarbeiter verringerte sich auf 1.697.

   Zum Vergleich: Media Markt und Saturn kamen zusammen auf einen Umsatz von 9,6 Milliarden Euro, sind an insgesamt an mehr als 400 Standorten vertreten und beschäftigen rund 23.300 Mitarbeiter.

   Bei den nun verkauften Filialen handelt es sich um die Standorte Altenkirchen, Augsburg, Bad Salzuflen, Bad Säckingen, Bonn, Dormagen, Euskirchen, Gersthofen, Göttingen, Kronach, Mayen, Memmingen, Mindelheim, Montabaur, Weißenburg und Wittlich. Alle 421 Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben. Die Standorte sollen in den kommenden Monaten in die Struktur der jeweiligen expert-Gesellschafter eingegliedert werden.

   Auch die restlichen Läden sollen nun möglichst rasch verkauft werden. Die Verhandlungen darüber würden nun "zügig fortgesetzt", erklärte Wiemer: "Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir in den kommenden Wochen weitere Verkaufsoptionen für ProMarkt-Filialen realisieren können." Bei der Prüfung habe insbesondere die Übernahme der Mitarbeiter von zu veräußernden Filialen durch potenzielle Käufer große Bedeutung, so Wiemer.

   Die Kölner Rewe-Gruppe gehört zu den führenden Handels- und Touristikkonzernen in Deutschland und Europa. Neben der gleichnamigen Supermarktkette gehören auch der Discounter Penny, die Toom-Baumärkte sowie die Reisesparte DER Touristik mit den Veranstaltern ITS, Jahn Reisen und Tjaereborg sowie Dertour, Meier's Weltreisen und ADAC Reisen sowie eigene Hotelketten und über 2.100 Reisebüros dazu. 2012 erzielte der Konzern einen Gesamtaußenumsatz von rund 50 Milliarden Euro.

   Kontakt zum Autor: natali.schwab@dowjones.com

   DJG/nas/brb

   (END) Dow Jones Newswires

   July 09, 2013 09:34 ET (13:34 GMT)

   Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 09 34 AM EDT 07-09-13

Analysen zu Ceconomy St.mehr Analysen

12.02.25 Ceconomy St. Add Baader Bank
11.02.25 Ceconomy St. Add Baader Bank
18.12.24 Ceconomy St. Hold Warburg Research
18.12.24 Ceconomy St. Add Baader Bank
29.10.24 Ceconomy St. Hold Warburg Research
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Ceconomy St. 3,12 -1,51% Ceconomy St.