Erwartungen hochgeschraubt |
10.08.2023 12:42:00
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Henkel-Aktie profitiert: Henkel passt Jahresprognose nach oben an
Der bereinigte Gewinn je Vorzugsaktie von Henkel soll 2023 nun um 5 bis 20 Prozent steigen anstatt sich in der zuvor sehr weiten Spanne von minus/plus 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert von 3,90 Euro zu bewegen.
Der Umsatz soll nun organisch währungsbereinigt um 2,5 bis 4,5 Prozent zulegen anstatt in der oberen Hälfte der Spanne 1 bis 3 Prozent.
Die bereinigte EBIT-Marge soll nun 11,0 bis 12,5 Prozent betragen anstatt 10 bis 12 Prozent.
Henkel wächst und steigert Gewinne und Margen
Henkel hat im ersten Halbjahr operativ und unter dem Strich mehr verdient sowie die Margen verbessert. Dabei profitierte der Düsseldorfer Konsumgüterhersteller unter anderem von Preiserhöhungen bei seinen Produkten, Einsparungen im neu zusammengelegten großen Segment Consumer Brands und positiven Auswirkungen der Portfoliobereinigung.
Im ersten Halbjahr erwirtschaftete Henkel einen bereinigten Nettogewinn von 894 Millionen Euro (Vorjahr 840), bzw von 2,13 (Vorjahr 1,95) Euro je Vorzugsaktie. Dies ist der für die Dividende maßgebliche Gewinn, der Anstieg betrug 7 Prozent. Der bereinigte operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (bereinigtes EBIT) betrug nach den ersten sechs Monaten 1,2 (Vorjahr 1,17) Milliarden Euro. Die entsprechende EBIT-Marge verbesserte sich auf 11,5 Prozent von 10,7 Prozent im Vorjahr.
Der Umsatz lag bei 10,93 Milliarden Euro, organisch ein Umsatzplus von knapp 5 Prozent. Überproportional legte das neue Segment Consumer Brands mit einem organischem Umsatzzuwachs von 5,7 Prozent zu, eine Beschleunigung zum Vorjahr und oberhalb der Konsenserwartungen von 5,0 Prozent. Das nach Umsatz etwa gleich große Segment Adhesive Technologies steigerte den Umsatz organisch um 4,7 Prozent, deutlich langsamer als die 12,2 Prozent im Vorjahr.
Seit Jahresbeginn 2023 hat Henkel nur noch zwei große Unternehmensbereiche mit jeweils mehr als 11 Milliarden Euro Umsatz - Consumer Brands mit Marken wie Persil, Pritt und Schwarzkopf sowie Adhesive Technologies mit Marken wie Loctite. Die Integration bei Consumer Brands macht Henkel zufolge Fortschritte schneller als geplant.
Henkel rechnet mit sinkenden Materialkosten
Henkel rechnet für das zweite Halbjahr CEO Carsten Knobel zufolge mit etwas Entspannung bei den Materialkosten. Auch die Preiserhöhungen auf die eigenen Produkte dürften "mit Sicherheit ihren Peak im ersten Halbjahr" gesehen haben, auch wenn der Konsumgüterhersteller weiter "selektive Preiserhöhungen" vornehmen werde, um hohe Inputkosten auszugleichen, sagte Knobel in der Medientelefonkonferenz. Er verwies darauf, dass Henkels neue Prognose für das Gesamtjahr bei den Materialkosten auf Jahressicht nun einen "niedrigen prozentual einstelligen" Anstieg annimmt, zuvor hatte Henkel hier einen "niedrigen bis mittleren prozentual einstelligen" Anstieg veranschlagt. Zusammen mit den Energiekosten und Inflation dürften die Kosten weiter hoch bleiben, aber weniger steigen, als der Konzern zu Jahresbeginn veranschlagt habe, so Knobel.
Bei Consumer Brands hängt ein Teil der Volumenrückgänge im ersten Halbjahr dem CEO zufolge mit "Handelskonflikten" zusammen. Zum Beispiel habe Henkel bestimmte Produkte nicht geliefert, weil der Handel bestimmte Preise nicht akzeptieren wollte. Dieser Dissens sei aber gegen Ende des zweiten Quartals "mit fast allen Händlern beigelegt" worden. Unter anderem deshalb sei im zweiten Halbjahr mit deutlichen Volumenverbesserungen in beiden Segmenten zu rechnen, vor allem im europäischen Raum.
Die Henkel-Aktie gewinnt via XETRA zeitweise 0,72 Prozent auf 69,56 Euro.
FRANKFURT (Dow Jones)
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