12.03.2024 17:19:00

Heute Start in Frühjahrslohnrunde - Elektro/Papier machen den Anfang

--------------------------------------------------------------------- AKTUALISIERUNGS-HINWEIS Neu: Nach erster Gesprächsrunde in Elektro- und Elektronikbranche (3. Abs.) ---------------------------------------------------------------------

Während heute die Frühjahrslohnrunde startet und die Fahrradboten wegen des ausstehenden Kollektivvertrages 2024 demonstrieren, haben auch einige Branchen einen KV-Abschluss erzielt. In der Süßwarenindustrie steigen die Löhne um 8,15 Prozent, bei den Raiffeisenlagerhäusern NÖ im Schnitt um 7,83, in der Außeruniversitären Forschung um 8,7 Prozent, in der Fruchtsaftindustrie um 7,64, in der Ledererzeugende Industrie um 7,8 und bei den Winzergenossenschaften NÖ, um 8,39 Prozent.

Für rund 130.000 Industriebeschäftigte fällt heute der Startschuss für ihre KV-Runde 2024. Als Verhandlungsbasis dient den Gewerkschaften Pro-GE und GPA die Jahresinflation (Februar 2023 bis Februar 2024) von 6,8 Prozent sowie der Produktivitätsanstieg. "Die Bundesregierung lässt bei der Inflationsbekämpfung nach wie vor jedes Engagement vermissen. Nachhaltige Erhöhungen bleiben damit das einzige Mittel, die Teuerung dauerhaft abzufedern und die Kaufkraft der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu erhalten", betonten zuletzt die beiden Chefverhandler für die Elektroindustrie, Reinhold Binder (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA).

Den Auftakt der Frühjahrslohnrunde machten traditionell auch am heutigen Dienstag die rund 60.000 Beschäftigten der Elektro- und Elektronikindustrie (EEI) sowie für die rund 8.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Papierindustrie. Arbeitgeber und Arbeitnehmer überreichten ihre jeweiligen Forderungen, teilte die Arbeitgeberseite nach der ersten Gesprächsrunde mit. Man habe "der Gewerkschaft die kritische wirtschaftliche Lage der Branche" nähergebracht. Standortsicherheit und das Beibehalten der Wettbewerbsfähigkeit stünden im Fokus. "Man hat sich darauf verständigt, dass die rollierende Inflation 6,8 Prozent beträgt", akzeptierten die Arbeitgeber die Verhandlungsbasis in Sachen Teuerung. Die nächste Verhandlungsrunde finde am 5. April statt.

Am 19. März folgt der Verhandlungsstart für 7.500 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Textilindustrie, bevor am 4. April die mit rund 50.000 Beschäftigten drittgrößte Industriebranche Österreichs, die Chemische Industrie, die KV-Verhandlungen aufnimmt. Den Abschluss der industriellen Frühjahrsrunde bildet im Mai die Glasindustrie mit rund 7.000 Beschäftigten.

Die Fahrradbotinnen und Fahrradboten demonstrieren heute in Wien, Linz und Salzburg. Sie werfen den Arbeitgebern vor, nicht einmal die Jahresinflation abdecken zu wollen. "Nach vier KV-Verhandlungsrunden lag das Angebot der Arbeitgeber noch immer bei nur 5,8 Prozent", kritisiert die Gewerkschaft vida. Kritisch wird auch gesehen, dass viele Radler als Einzelunternehmer in die Pedale treten. So würde foodora zu 95 Prozent auf freie Dienstnehmer setzen.

Von foodora hieß es heute zur APA, dass man nicht Teil des Arbeitgeber-Verhandlungsteams sei. Schließlich sei der überwiegende Teil der Pedalritter selbstständiger Dienstnehmer - und laut foodora würden sich diese bewusst dafür entscheiden. Ein Wechsel zu einem Angestelltenverhältnis sei für "verlässliche Rider" möglich. Die Ein-Personen-Unternehmen würden im Schnitt 13,20 Euro brutto die Stunde verdienen und seien kranken-, unfall-, pensions- und arbeitslosenversichert. Ein 13. und 14. Gehalt bekommen sie nicht, den jährlichen KV-Erhöhungen unterliegen sie auch nicht. Beim Mitbewerber Lieferando sind hingegen alle Fahrer angestellt.

Auch bei einem anderen Mobilitätsunternehmen läuft es unrund. Bei der AUA gibt es Streit um den KV für Pilotinnen und Piloten sowie Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter, für diesen Donnerstag sind Betriebsversammlungen angekündigt.

stf/phs/cri

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