Noch unterschätzt |
29.08.2015 12:50:07
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IAC: Tinder ist der neue Trend!
von Tim Schäfer, Euro am Sonntag
Überwiegend junge Singles suchen mit Tinder nach Liebe. Mit dreistelligen prozentualen Zuwachsraten ist die App ein Hit im mobilen Web. Die Partnerbörse gehört zum Internetimperium IAC. Aufsichtsratschef Barry Diller ist an der Wall Street bestens bekannt. Der 73-Jährige sitzt etwa im Kontrollgremium von Coca-Cola.
Diller setzt mit dem Beteiligungskonzern IAC seit vielen Jahren auf Wachstum im Web. Das Firmenimperium mit seinen rund 150 Marken brachte Abspaltungen wie das Online-Reiseportal Expedia an die Börse, dessen Chefkontrolleur Diller ist. Noch im vierten Quartal will der Manager Tinder als Teil der Datingsparte Match Group per Spin-off an die Wall Street führen. Etwa eine Milliarde Dollar Umsatz - ein Drittel von IAC - gehen dann bei Investoren auf Partnersuche. "Ich habe immer geglaubt, wenn Einheiten in eine gewisse Größe und Reife hineinwachsen, ist es gesund, ihnen Abnabelung und Unabhängigkeit von der Mutterkirche zu gewähren", witzelt Diller über den Schritt.
Der Manager hat Übung mit Spin-offs: 2008 spaltete sich IAC gleich in fünf gelistete Unternehmen auf. Die Vervielfachung seines Kapitals bleibt Ziel des umtriebigen Unternehmers. Deshalb ist er ständig auf der Suche nach attraktiven Geschäften wie den Online-Datingplattformen. Unter dem Dach IAC stecken aber weitere Schätze: Da wäre etwa die Websuchmaschine Ask.com, wertvoll sind auch das Anlegerportal Investopedia, der politische Nachrichtenblog The Daily Beast und die Videoplattform Vimeo.
Den zuletzt 3,1 Milliarden Dollar Jahresumsatz von IAC steht ein Börsenwert von 6,7 Milliarden Dollar gegenüber. Die Bewertung mit dem rund zweifachen Umsatz ist für eine Internetfirma an der Wall Street günstig. Weiterer Pluspunkt: Die Bilanz ist frei von Schulden.
Wharton-School-Student Angelo Martorell gewann im Mai mit einer Arbeit über IAC. Die These: Auch Tinder werde unterschätzt. Damit ließe sich eine Menge Geld verdienen, weil die Nutzer so viel über sich preisgeben: Hobbys, Beruf, Freunde und mehr. Zugeschnittene Werbung bringt jetzt schon viel ein.IAC
Der Internetkonzern verdient seit langer Zeit klotzig. Im vorigen Jahr blieben unterm Strich 414 Millionen Dollar Gewinn hängen. Aus dem operativen Geschäft flossen 424 Millionen Dollar Cash. Nur einen kleinen Teil davon verwendet Chairman Barry Diller für Investitionen. Den Löwenanteil gibt er für Dividenden und Aktienrückkäufe aus. Mit dem Spin-off der Match Group dürften weitere Werte für Aktionäre entstehen - die deutsche Anleger allerdings auch versteuern müssen. Attraktiv.
Tinder zählt zu den ganz heißen Smartphone-Apps. Rund 50 Millionen Menschen weltweit nutzen das Dating-Programm auf ihren Smartphones: Per GPS-Signal ortet Tinder potenzielle Partner in der Nähe. Wird ein kontaktfreudiger Mitnutzer lokalisiert, erscheint ein Foto auf dem Display. Mit einem Fingerwisch nach rechts wird der Kontaktwunsch akzeptiert, mit einem Wisch nach links gibt’s einen virtuellen Korb.
Überwiegend junge Singles suchen mit Tinder nach Liebe. Mit dreistelligen prozentualen Zuwachsraten ist die App ein Hit im mobilen Web. Die Partnerbörse gehört zum Internetimperium IAC. Aufsichtsratschef Barry Diller ist an der Wall Street bestens bekannt. Der 73-Jährige sitzt etwa im Kontrollgremium von Coca-Cola.
Diller setzt mit dem Beteiligungskonzern IAC seit vielen Jahren auf Wachstum im Web. Das Firmenimperium mit seinen rund 150 Marken brachte Abspaltungen wie das Online-Reiseportal Expedia an die Börse, dessen Chefkontrolleur Diller ist. Noch im vierten Quartal will der Manager Tinder als Teil der Datingsparte Match Group per Spin-off an die Wall Street führen. Etwa eine Milliarde Dollar Umsatz - ein Drittel von IAC - gehen dann bei Investoren auf Partnersuche. "Ich habe immer geglaubt, wenn Einheiten in eine gewisse Größe und Reife hineinwachsen, ist es gesund, ihnen Abnabelung und Unabhängigkeit von der Mutterkirche zu gewähren", witzelt Diller über den Schritt.
Der Manager hat Übung mit Spin-offs: 2008 spaltete sich IAC gleich in fünf gelistete Unternehmen auf. Die Vervielfachung seines Kapitals bleibt Ziel des umtriebigen Unternehmers. Deshalb ist er ständig auf der Suche nach attraktiven Geschäften wie den Online-Datingplattformen. Unter dem Dach IAC stecken aber weitere Schätze: Da wäre etwa die Websuchmaschine Ask.com, wertvoll sind auch das Anlegerportal Investopedia, der politische Nachrichtenblog The Daily Beast und die Videoplattform Vimeo.
Den zuletzt 3,1 Milliarden Dollar Jahresumsatz von IAC steht ein Börsenwert von 6,7 Milliarden Dollar gegenüber. Die Bewertung mit dem rund zweifachen Umsatz ist für eine Internetfirma an der Wall Street günstig. Weiterer Pluspunkt: Die Bilanz ist frei von Schulden.
Hedgefonds sind schon drin
Doch noch hat die Wall Street die Reize nicht richtig wahrgenommen. In den Mittelpunkt des Investoreninteresses rückte IAC jedoch auf einer berühmten Hedgefondskonferenz in New York: Auf dem "Sohn"-Meeting gibt es jedes Jahr einen Wettbewerb um die Vorstellung der Aktie mit dem höchsten Potenzial - Wall-Street-Größen wie die Hedgefondsmanager Bill Ackman, David Einhorn oder Seth Klarman sitzen in der Jury.Wharton-School-Student Angelo Martorell gewann im Mai mit einer Arbeit über IAC. Die These: Auch Tinder werde unterschätzt. Damit ließe sich eine Menge Geld verdienen, weil die Nutzer so viel über sich preisgeben: Hobbys, Beruf, Freunde und mehr. Zugeschnittene Werbung bringt jetzt schon viel ein.
David Einhorn und Daniel Loeb sind bereits Fans und Aktionäre von IAC. Beide Hedgefondsgurus haben etliche Millionen im Spiel - und sind glücklich verheiratet. Diller selbst ist nicht nur IAC treu, sondern seit 14 Jahren fest mit einer Modeschöpferin liiert.
Investor-Info
IAC
Spin-off voraus
Der Internetkonzern verdient seit langer Zeit klotzig. Im vorigen Jahr blieben unterm Strich 414 Millionen Dollar Gewinn hängen. Aus dem operativen Geschäft flossen 424 Millionen Dollar Cash. Nur einen kleinen Teil davon verwendet Chairman Barry Diller für Investitionen. Den Löwenanteil gibt er für Dividenden und Aktienrückkäufe aus. Mit dem Spin-off der Match Group dürften weitere Werte für Aktionäre entstehen - die deutsche Anleger allerdings auch versteuern müssen. Attraktiv.
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