03.07.2025 16:45:00
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Industriestrategie: Regierung lud Sozialpartner zu Beratungen
Zusammen mit seinem Regierungskollegen, Infrastrukturminister Peter Hanke (SPÖ) hatte der Wirtschaftsminister die Arbeitnehmer- und -gebervertreter zum Start der "Beteiligungsphase" ins Wirtschaftsministerium geladen. Viele andere Länder hätten bereits eine Industriestrategie, so Hattmannsdorfer, "und das gleiche wollen wir auch in Österreich machen". Inhaltlich wurde bei dem kurzen Medientermin ohne Fragemöglichkeit nicht viel preisgegeben. Es gehe aber unter anderem darum festzulegen, welche Branchen und Technologien im Fokus stehen sollen.
Hanke für "stabile Arbeitsverhältnisse"
Für Hanke geht es bei der Strategie um "Planungssicherheit" und um "Stabilität für Österreich". Stabile Arbeitsverhältnisse würden ihm besonders am Herzen liegen. Die fertige Industriestrategie solle dann im vierten Quartal stehen.
Es gehe darum den Strukturwandel gemeinsam zu bewältigen, sagte die Präsidentin der Arbeiterkammer (AK) Renate Anderl. Sie wolle bei den Diskussionen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer "in den Mittelpunkt" setzen. Einen wichtigen Hebel sah sie bei der Weiterbildung und -qualifizierung, wo es "einiges zu tun" gebe.
Katzian: Sind nicht Escortservice
In eine ähnliche Kerbe schlug ÖGB-Chef Wolfgang Katzian: "Es geht um gute Arbeitsplätze". Dass er nur zum Schein eingeladen worden sei, befürchtet er nicht. "Ich weiß von allen Beteiligten, sie wollen uns nicht als Escortservice dabei haben, sondern wirklich mit uns arbeiten."
Auch Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer betonte die Zusammenarbeit. Österreich sei "ein gutes Land. Wenn wir nicht gemeinsam jetzt anpacken, (...) wird das nicht mehr ein so ganz gutes Land sein". Bei der Industriestrategie gehe es demnach um "nicht weniger als die Zukunft des gesamten Landes".
IV will Bürokratiekosten in den Griff bekommen
Der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Christoph Neumayer, hob die Bedeutung des produzierenden Gewerbes hervor. Dieser sei für rund eine Million Arbeitsplätze verantwortlich. Es gelte die Bürokratiekosten in den Griff zubekommen, den Kapitalmarkt weiter zu entwickeln und an der Wettbewerbsfähigkeit zu arbeiten.
Die schwarz-rot-pinke Regierungskoalition hatte im März eine neue Industriestrategie angekündigt. Diese solle bis Ende des Jahres ausgearbeitet werden. Nicht allen war das schnell genug: Die Chefin des industrienahen Wirtschaftsforschungsinstituts Eco Austria Monika Köppl-Turyna drängte im Frühling auf eine neue Standortstrategie bis zum Sommer.
spo/bel
WEB https://www.wko.at/oe/news/pressestelle-wkoe http://www.oegb.at http://www.arbeiterkammer.at http://www.iv-net.at/

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