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US-Chipindustrie 02.10.2024 22:10:00

Intel-Aktie mit Minus: Anhaltende Probleme bedrohen Bidens Chips and Science Act

Intel-Aktie mit Minus: Anhaltende Probleme bedrohen Bidens Chips and Science Act

• NASDAQ-Titel Intel-Aktie verliert seit Jahresbeginn fast 55 Prozent
• Starke Konkurrenz und Chinas Chip-Offensive setzen unter Druck
• Intels Schwierigkeiten bedeuten Rückschlag für Bidens Chips and Science Act

Intel in der Krise

Der Chiphersteller Intel hat bereits seit geraumer Zeit mit Problemen zu kämpfen. Zunächst wechselte Apple bei seinen Macs von Intel-Prozessoren zu eigens entwickelten Chips, die auf der Architektur des britischen Halbleiter-Designers Arm basieren. Diese Umstellung führte zu deutlich längeren Batterielaufzeiten und höheren Geschwindigkeiten bei den MacBooks. Zudem profitiert Apple nun davon, dass alle Geräte auf derselben Chip-Architektur laufen.
Im Sommer brachte dann Microsoft eine neue, auf KI-Anwendungen spezialisierte Computer-Kategorie namens Copilot+PC auf den Markt, in der zunächst ausschließlich Chips von Intels Konkurrent QUALCOMM zum Einsatz kamen. QUALCOMM, ebenfalls auf Arm-Architekturen setzend, versucht schon seit längerem, Intel im Bereich von Windows-Computern herauszufordern.
Zudem setzte zuletzt auch Chinas Chip-Offensive den gesamten Sektor unter Druck.

Übernahmespekulationen

Erst vor kurzem kamen dann Übernahmespekulationen rund um Intel auf. Dem Wall Street Journal nach sei Konkurrent QUALCOMM mit einem Übernahmevorschlag auf Intel zugegangen.
Intel kämpft derzeit mit erheblichen Verlusten. Das Unternehmen, einst ein Branchenführer, spielt im Smartphone-Markt kaum noch eine Rolle und kann auch bei KI-Chips bisher nicht mit dem Konkurrenten NVIDIA mithalten. Zusätzlich steht Intel sowohl im PC-Markt als auch im Bereich der Chips für Rechenzentren unter wachsendem Druck. Aufgrund finanzieller Engpässe hat der Konzern kürzlich sogar den Bau eines Chipwerks in Magdeburg um voraussichtlich zwei Jahre verschoben.
QUALCOMM hingegen ist vor allem bei Modems und Prozessoren für Smartphones stark und dringt zunehmend auch in den PC-Markt vor. Branchenexperte Patrick Moorhead von Moore Insights erklärte im TV-Sender CNBC, dass sich die Geschäfte von Intel und QUALCOMM gut ergänzen könnten, da es kaum Überschneidungen bei den Geschäftsbereichen und technischen Plattformen der beiden Unternehmen gibt. Allerdings dürfte eine mögliche Fusion einer intensiven Prüfung durch die Wettbewerbshüter unterzogen werden.

Rückschlag für Bidens Chips and Science Act

Nun wirken sich Intels Probleme wohl auch auf Bidens Chip and Science Act aus. Wie Peter Morici in einem MarketWatch-Artikel erklärt, erlitt Bidens Strategie, den Chips and Science Act zur Wiederbelebung der US-Halbleiterproduktion zu verabschieden, einen Schlag. Intel, der größte Nutznießer des Programms, gab kürzlich bekannt, dass seine Gießereiabteilung Verluste mache. Das Unternehmen könnte in Erwägung ziehen, die Produktion auszugliedern und sich wie NVIDIA und AMD ausschließlich auf Chipdesign und Software zu konzentrieren.

Intels aktuelle Schwierigkeiten würden damit das US-Ziel gefährden, bis 2030 rund 20 Prozent der weltweit fortschrittlichsten Chips zu produzieren. Dieser Rückschlag könnte dazu führen, dass die US-Industrie für ihre Chip-Bedürfnisse stärker von China abhängig wird, was zunehmend Druck auf sie ausübt.

Außerdem verlagert das US-Verteidigungsministerium seine Beschaffungen für kritische Technologien zunehmend zu inländischen Zulieferern. Intel ist beispielsweise der einzige Empfänger eines 3,5 Milliarden US-Dollar umfassenden Programms zur Produktion fortschrittlicher Halbleiter, die für militärische und nachrichtendienstliche Anwendungen benötigt werden.

NASDAQ-Titel Intel-Aktie unter Druck

Seit Jahresbeginn büßte die Aktie des Unternehmens beinahe 55 Prozent ihres Werts ein. Am Dienstag ging es für die Intel-Aktie dann abermals deutlich abwärts. Bis Handelsschluss verlor das Papier via NASDAQ ganze 3,28 Prozent auf 22,69 US-Dollar. Im NASDAQ-Handel am Mittwoch verlor die Intel-Aktie weitere 1,32 Prozent auf 22,39 US-Dollar.

Redaktion finanzen.at

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