02.08.2010 12:45:11

INTERVIEW/GEA will Restrukturierung bis Ende 2011 abschließen

Von Philipp Grontzki DOW JONES NEWSWIRES FRANKFURT/BOCHUM (Dow Jones)--Der Spezialmaschinenbauer GEA will die Restrukturierung bis Ende 2011 abgeschlossen haben. Bereits für 2012 strebe der Konzern dann das mittelfristige Ziel einer Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 12% an, sagte Helmut Schmale, Finanzvorstand des Bochumer MDAX-Konzerns, im Gespräch mit Dow Jones Newswires. Voraussetzung dafür sei aber, dass es nicht zu unvorhergesehenen wirtschaftlichen Einbrüchen komme, fügte er hinzu.

   Im Rahmen der laufenden Umstrukturierung sollen nach Angaben vom Freitag bis zu 500 zusätzliche Vollzeitstellen bei der GEA Group AG wegfallen, vor allem im Segment Mechanical Equipment, welches verfahrenstechnische Komponenten liefert, und im Bereich der industriellen Kältetechnik (Refrigeration Technologies). Bereits 2009 wurde eine Reorganisation des Wärmetauscher-Bereichs angekündigt, welche bis zu 1.000 Stellen kostet.

   Die Maßnahmen sollen die Kostenbasis nachhaltig entlasten und somit die Margen erhöhen. Die Einmalkosten dafür werden 2010 und im kommenden Jahr zusammen bis zu 120 Mio EUR betragen. "Den Schwerpunkt davon werden wir wohl in diesem Jahr haben", sagte Schmale. Im ersten Halbjahr sind bereits rund 16 Mio EUR verbucht worden. Mit weiteren Einschnitten ist laut Schmale nicht zu rechnen. "Über die bereits angekündigten Restrukturierungen hinaus wird es keine weiteren Maßnahmen geben."

   Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen, zu dessen Kundenkreis etwa die Nahrungsmittelbranche und die Energiewirtschaft zählen, aufgrund des der Wirtschaftskrise geschuldeten Nachfragerückgangs prozentual zweistellige Rückgänge bei Umsatz sowie Neuaufträgen verzeichnet und kapazitätsbedingt Stellen abgebaut. Inzwischen zieht das Geschäft aber wieder an: So verbuchte GEA im zweiten Quartal bei den Neuaufträgen ein Plus von 12,7% gegenüber dem Vorjahr.

   "Es kommen auch wieder Großaufträge herein, was unterstreicht, dass eine gewisse Erholung da ist", sagte Schmale in dem Interview. Einen sich selbst tragenden Aufschwung in der globalen Wirtschaft insgesamt sieht er aber noch nicht und verweist etwa auf die Schuldenproblematik in einigen europäischen Ländern.

   Beim Auftragseingang stellt Schmale für GEA auf Gesamtjahressicht eine Verbesserung von 7% bis 10% in Aussicht. Bislang hatte das Unternehmen lediglich von einem moderaten Anstieg gesprochen. Den Umsatz will GEA 2010 stabil halten und bei der bereinigten Marge zumindest das Niveau des Vorjahres erreichen. Im Gesamtjahr 2009 erreichte die um Restrukturierungskosten bereinigte EBIT-Marge 7,6%, der berichtete Wert lag bei 6,1%. Umgesetzt wurden 4,4 Mrd EUR.

   Ab 2012 soll GEA laut Schmale eine EBIT-Marge von 12% erwirtschaften, sollte sich die wirtschaftliche Lage entwickeln wie vom Konzern erwartet. Die Restrukturierungen dürften aber auch dazu führen, dass GEA künftig profitabler durch etwaige Krisen kommt als im vergangenen Jahr. "Generell ist es so, dass wir in der Lage sein wollen, mit der GEA auch in Jahren wie 2009 eine Marge von 10% zu machen", so Schmale. "In sehr guten Jahren kann die Marge dann auch einmal 13% oder 14% erreichen."

Webseite: www.geagroup.com

- Von Philipp Grontzki, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 - 29725 107, philipp.grontzki@dowjones.com DJG/phg/brb (END) Dow Jones Newswires

   August 02, 2010 06:12 ET (10:12 GMT)

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