02.04.2014 09:55:51
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IPO: Hochfrequenzhändler Virtu will wohl Börsengang verschieben
NEW YORK (dpa-AFX) - Eine in den USA hitzig geführte Debatte über Hochfrequenzhändler an der Wall Street hat offenbar erste Folgen. Der Broker Virtu Financial wolle seinen geplanten Börsengang verschieben, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf zwei mit den Vorgängen vertraute Personen. Ursprünglich war erwartet worden, dass das Handelsunternehmen in dieser Woche mit der Vermarktung seines Börsengangs beginnen wolle. Nun solle das aber nicht vor dem 20. April sein.
In der US-Finanzszene tobt ein hitziger Streit über den ultra schnellen Computerhandel. Ein Auslöser ist das zu Wochenbeginn erschienene Buch "Flash Boys" des Bestseller-Autors William Lewis. Darin unterstellt er den Hochfrequenzhändlern, sich Informationen über Aufträge anderer Anleger zu verschaffen und die Märkte zu manipulieren.
Diesen Verdacht hegen auch die US-Behörden. So prüfen etwa die Börsenaufsicht SEC, die Bundespolizei FBI und die New Yorker Staatsanwaltschaft, ob sich die Hochfrequenzhändler verbotene Vorteile verschaffen. Hochfrequenzhändler versuchen mittels modernster Computerprogramme besonders schnell zu handeln. Börsenbetreiber warnen trotz der Vorwürfe vor einer Verteufelung. Hochfrequenzhändler würden die Märkte liquider machen, wovon alle Anleger profitierten.
Virtu wurde 2008 gegründet. Seitdem hat das Unternehmen laut dem im vergangenen Monat vorgestellten Prospekt für den Börsengang trotz Finanzkrise nur an einen einzigen Handelstag einen Verlust gemacht. Im vergangenen Jahr betrugen die Einnahmen 664,5 Millionen Dollar, davon blieben 182,2 Millionen als Nettogewinn übrig./enl/zb/fbr
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