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13.08.2016 17:24:56

IS-Dschihadisten lassen hunderte Geiseln in Manbidsch frei

   BEIRUT (AFP)--Nach der Entführung von etwa 2.000 Zivilisten im nordsyrischen Manbidsch hat die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) nach Angaben von Aktivisten hunderte Geiseln freigelassen. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte sowie Kämpfer der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) zudem am Samstag erklärten, wurde der IS vollständig aus Manbidsch vertrieben. Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) schlug eine Luftbrücke für die leidenden Menschen im belagerten Aleppo vor.

   Nach wochenlangen erbitterten Kämpfen hatten die SDF, ein kurdisch-arabisches Bündnis, Manbidsch Anfang August erobert und die meisten Dschihadisten aus der Stadt vertrieben. Einige wenige Kämpfer leisteten noch Widerstand - sie nahmen am Freitag bei ihrem Rückzug aus Manbidsch in Richtung Dscharablus nach Angaben von Rebellen und Aktivisten 2.000 Zivilisten als Geiseln.

   Viele der Zivilisten seien von den IS-Kämpfern als menschliche Schutzschilde missbraucht worden, um etwa Angriffen zu entgehen, erklärte der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman. Andere seien aber auch "freiwillig aus Angst vor Repressalien" seitens der SDF-Allianz mitgegangen. Mehrere hundert seien "nun wieder in Freiheit", erklärte die Organisation. Aus dem Umfeld der arabisch-kurdischen Allianz hieß es, einige Zivilisten hätten fliehen können, andere seien freigelassen worden.

   Ob alle 2.000 Zivilisten wieder frei waren, blieb am Samstag unklar. Die Angaben der in Syrien breit vernetzten Beobachtungsstelle sind nur schwer überprüfbar. Manbidsch selbst wurde von der Beobachtungsstelle sowie der SDF-Allianz für befreit erklärt. "Es gibt keinen IS-Kämpfer mehr", hieß es von Seiten der SDF. Auch die Beobachtungsstelle erklärte, in Manbidsch seien "weder Dschihadisten noch Partisanen der Gruppe". "Sie sind alle gegangen", erklärte Abdel Rahman.

Steinmeier schlägt Luftbrücke für Aleppo vor Der Kampf um Syrien konzentriert sich auch auf die Metropole Aleppo, die zwischen Regierungstruppen und Aufständischen geteilt ist. Steinmeier sprach sich in der Welt am Sonntag für eine Luftbrücke zugunsten der dort Not leidenden Menschen aus. Die Bundesregierung sei mit der UNO, den USA und mit Russland darüber im Gespräch, wie die so dringlich gebotene humanitäre Hilfe nach Aleppo geliefert werden könne, sagte der Minister.

   Sollten beide Teile Aleppos auf dem Landweg weiterhin nur unzureichend versorgt werden können, "sollten wir auch die Möglichkeit von Hilfe aus der Luft prüfen, vor allem bei medizinischen Gütern", sagte Steinmeier. Eine Luftbrücke ist allerdings teuer und gefährlich, weshalb diese Möglichkeit in der Vergangenheit kontrovers diskutiert wurde.

   Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) forderte ein EU-Nothilfeprogramm für syrische Flüchtlinge. "Europa lädt große Schuld auf sich, wenn nicht geschlossen geholfen wird", sagte er dem Focus. "Mit einem EU-Notprogramm von zehn Milliarden Euro können und müssen wir die Lage der Flüchtlinge in und um Syrien stabilisieren." Insbesondere müssten der Libanon, Jordanien und der Nordirak unterstützt werden.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/bek

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   August 13, 2016 09:39 ET (13:39 GMT)- - 09 39 AM EDT 08-13-16

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